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KREBS RATGEBER 2020

DIAGNOSE KREBS Was sollten Sie jetzt tun?

MIT KREBS IM LEBEN STEHEN Von Diagnose zur Nachsorge

INTEGRATIVE KREBSTHERAPIE Was ist das?

RICHTIGE ERNÄHRUNG BEI KREBS Essen als Medizin

KREBS & SOZIALE HIFEN Damit Krebs nicht zur Armutsfalle wird

Titelbild: Frantab - stock.adobe.com; Alexander Raths - stock.adobe.com; Gina Sanders - stock.adobe.com; Frantab - stock.adobe.com; Barabas Attila - stock.adobe.com; VadimGuzhva - stock.adobe.com; anoushkatoronto - stock.adobe.com; auremar - stock.adobe.com; Dan Race - stock.adobe.com; Lisa F. Young - stock.adobe.com; Alexander Raths - stock.adobe.com; Alterfalter - stock.adobe.com; Gina Sanders - stock.adobe.com; Tyler Olson - stock.adobe.com; ChristArt - stock.adobe.com; andreaobzerova - stock.adobe.com

 

INHALT

Editorial > Lesen

Was tun nach der Diagnose? > Lesen

Mit Krebs im Leben stehen. Eine echte Herausforderung, die machbar ist! > Lesen

Was ist eigentlich die Integrative Krebstherapie? > Lesen

Essen als Medizin - Richtige Ernährung bei Krebs > Lesen

Achten Sie darauf, dass Krebs nicht zur Armutsfalle wird > Lesen

Zuhören - Reden - Austauschen > Lesen

Buchtipp: Wie ist das mit dem Krebs? > Lesen

EANU PINNWAND> Lesen

Krebslexikon > Lesen

 

 

EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser

Mit diesem Krebsratgeber für das Jahr 2020 gehen wir neue Wege. Erstmals widmen wir eine Ausgabe unserer Aktuellen Gesundheitsnachrichten einem ganzen Jahr. Wir legen damit einen Ratgeber vor, einen Leitfaden, einen Mutmacher, eine strukturierte Übersicht. Wie kamen wir auf die Idee? Unsere Leserinnen und Leser, vor allem die unserer digitalen Aktivitäten, waren es, die uns dazu motivierten.

Mails und Anfragen, die uns erreichen, beschäftigen sich nach einer neuen Diagnose immer mit den gleichen Inhalten: Was sollen wir jetzt tun? Welche Fremdwörter verstecken sich hinter der Diagnose? Wo gibt es finanzielle Hilfe, wie ist das mit Schwerbehindertenausweis und Wiedereingliederung in das Berufsleben? Wie sollen wir uns als Angehörige verhalten? Wie wichtig ist jetzt die Ernährung?

  • Was sollen wir jetzt tun?
  • Welche Fremdwörter verstecken sich hinter der Diagnose?
  • Wie sollen wir uns als Angehörige verhalten?
  • Wo gibt es finanzielle Hilfe?
  • Wie ist das mit der Wiedereingliederung ins Berufsleben?
  • Wie wichtig ist jetzt die Ernährung?
  • Wie ist das mit dem Schwerbehindertenausweis?

Wer kämpft kann gewinnen. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Mit diesem Krebs-Ratgeber 2020 versuchen wir Antworten zu geben. Wir wissen, dass die Diagnose Krebs das Leben innerhalb einer Sekunde verändert. Für den Betroffenen selbst, aber auch für die Angehörigen. Was bisher galt, gilt nicht mehr. Was bisher war, wird sich verändern. Vergangenes wird unwichtig, ab jetzt ist die Zukunft entscheidend.

Wer gut informiert ist, kann den Kampf gegen den Krebs besser aufnehmen. Wer trotz der schweren Erkrankung motiviert ist, kann die Herausforderungen besser bewältigen. Und: Wer kämpft, kann gewinnen. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Diesen wichtigen Leitsatz werden Sie in diesem Ratgeber immer wieder lesen.

Wir möchten Sie als Patient und als Angehörige in diesem Kampf gegen den Krebs und damit im Kampf für Ihre Gesundheit unterstützen. Wir tun dies mit Informationen, die wir neutral und objektiv für Sie zusammengestellt haben. Jeder Patient mit der Krebsdiagnose kann sicher sein, sie oder er ist mit Krebs nicht alleine. Krebs ist eine Volkskrankheit, bei der sich im Vergleich zu den letzten Jahrzehnten die Überlebenschancen deutlich verbessert haben. Dazu braucht man eine optimale medizinische Versorgung, muss aber auch an drei wichtigen Bausteinen arbeiten: Ernährung, Bewegung und Entspannung. Und man braucht Hilfe von außen, zum Beispiel über die vielen Selbsthilfegruppen in unserem Land.

Natürlich haben wir darauf geachtet, dass diese Informationen auch für unsere langjährigen Leserinnen und Leser interessant sind. Unser Heft 36 erhalten Sie wieder mit der gewohnten redaktionellen Berichterstattung über Krebs integrativ und ganzheitlich.

Alles Gute und viele Grüße aus Berlin

Thomas Stiegler Redaktionsleitung EANU

Wir freuen uns auf Ihre Reaktionen. Sie erreichen uns unter redaktion@eanu.de

 

 

DIAGNOSE KREBS

Was tun nach der Diagnose?

Dr. med. Andreas Wasylewski

Foto: Monkey Business - stock.adobe.com

Sie oder ein Angehöriger haben die Diagnose Krebs bekommen – und damit verändert sich das Leben von einer Sekunde auf die andere. Privat und beruflich. Gefühle wie Angst, Unsicherheit, aber auch Wut und Gereiztheit, Schuld und Enttäuschung stellen sich ein. Bitte verinnerlichen Sie folgenden Satz unseres medizinischen Leiters: „Wer kämpft, kann gewinnen. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.“ Was sollten Sie jetzt tun?

Sie dürfen nicht passiv bleiben und warten, dass die anderen die Verantwortung für Ihre Gesundheit und auch für Ihr Leben übernehmen. Sie sind die betroffene Person, und Sie müssen auch alle Konsequenzen tragen – für gute oder schlechte Entscheidungen.

Deshalb holen Sie sich als erstes eine zweite Meinung über weitere diagnostische Maßnahmen und Therapien. Die sich in den ersten Tagen einstellende Unsicherheit sollte durch die richtige Arztwahl bestimmt und der Kontakt zu Krebsberatungsstellen und Selbsthilfegruppen auf ein Minimum reduziert werden. Der Hausarzt oder der Facharzt, der Sie weiter betreuen sollte, muss nicht nur eine fachliche Kompetenz aufweisen, sondern vor allem Ihr Vertrauen gewinnen. Er sollte Ihr Partner bei allen Problemen sein, die im Zusammenhang mit der Krankheit stehen. Suchen Sie so lange Ihren betreuenden Arzt, bis Sie das Gefühl haben, dass er der richtige Partner für Sie ist.

Der richtige Arzt – für den Weg gegen den Krebs

Der richtige Arzt stärkt das Selbstvertrauen des Patienten und seine Therapiebereitschaft, damit die Behandlung optimal anschlägt. In der Regel übernehmen die Kassen die Kosten für eine Zweitmeinung. Die wichtigen Therapiemaßnahmen wie eine Operation, Strahlentherapie oder Chemotherapie sollten in einem zertifizierten Krebszentrum stattfinden, wo erfahrene Onkologen tätig sind. Die begleitende Behandlung und die gesamte Koordination sollte ein Arzt Ihres Vertrauens durchführen. Eine psychoonkologische Betreuung durch einen kompetenten Psychotherapeuten ist auch in der Anfangsphase der Krankheit hilfreich.

Setzen Sie Ihre Energie richtig ein – für sich und für Ihre Gesundheit

Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst, schonen Sie sich. Sie brauchen Ihre Kraft und die ganze Energie, die in Ihrem Körper steckt, für die neuen Aufgaben. Ihr Alltag muss neu organisiert werden. Sprechen Sie mit Ihrer Familie und Ihren Freunden über die neu entstandene Situation. Sortieren Sie auch Ihren Bekanntenkreis und wenden Sie sich nur an Menschen, die eine positive Ausstrahlung haben und die Ihnen auch wirklich helfen wollen.

Wichtig ist auch, sich auf jedes Gespräch mit den Ärzten oder anderen Ansprechpartnern gut vorzubereiten. Alle Ihre Krankheit betreffenden Unterlagen sollten Sie in einer eigenen Patientenmappe aufbewahren und zu jedem Gespräch mitnehmen.

Ein Familienmitglied oder Freund sollte Sie zu den Arztterminen begleiten, um die Gesprächsinhalte nicht zu vergessen, und um anschließend noch über die Resultate der Beratungen diskutieren zu können. Während des jeweiligen Gesprächs machen Sie sich in einem Heft Notizen über die weitere Planung der Therapie und über Unklarheiten, die neu entstanden sind.

Foto: Chinnapong - stock.adobe.com

Werden Sie ein bewusster Patient!

Vor allem jedoch müssen Sie selbst am meisten wissen, sowohl über Ihre Erkrankung aber auch über die neusten Therapiemöglichkeiten. Suchen Sie diese Informationen auch im Internet. Gehen Sie zu den Treffen der Selbsthilfegruppe in Ihrer Nähe und holen Sie sich das Wissen, das Sie brauchen. Haben Sie keine Scheu davor, Ihrem Arzt auch viele Fragen zu stellen, um die geplante Therapie besser zu verstehen und auch zu vertragen. Seien Sie aktiv. Ein bewusster Patient lebt länger.

Foto: Kotangens - stock.adobe.com

Werden Sie egoistisch, wenn es um Ihre Gesundheit geht!

Und noch etwas sehr Wichtiges: Tun Sie für sich etwas Gutes, für Ihren Körper und für Ihre Seele. Machen Sie das, was Sie schon lange machen wollten. Verlieren Sie bitte keine Zeit und Energie für unwichtige Dinge. Seien Sie jetzt egoistisch, wenn es um Sie und Ihre Gesundheit geht. Sagen Sie jetzt öfter auch einmal Nein zu Menschen, die ständig von Ihnen etwas verlangen oder erwarten.

Nehmen Sie sich die Zeit nur für sich. Hören Sie täglich Ihre Lieblingsmusik. Am besten im Liegen und entspannen Sie Ihren Körper. Gehen Sie mindestens zweimal täglich je 30 Minuten in einer ruhigen Gegend spazieren. Ernähren Sie sich bewusst und passend zu Ihrer Erkrankung und Therapie. Sie müssen spüren und fühlen, was und wer Ihnen gut oder nicht gut tun. Versuchen Sie immer, die richtige Entscheidung zu treffen. Und wenn Sie dann als Patient klare Ziele haben, versuchen Sie bitte, diese auch 100 prozentig zu erreichen. Denn wenn Sie nur eine halbe Sache machen, können Sie auch nur maximal 50 Prozent dieser Ziele realisieren. Das Resultat: Sie sind unzufrieden mit sich selbst und drehen sich im Kreis der Verzweiflung.

Bringen Sie sich aktiv in die Therapieplanung ein

Ziel der moderneren Krebstherapie ist es, den Krebspatienten eine individuell eingerichtete und interdisziplinär geplante Behandlung anzubieten. Zu dieser Krebstherapie gehört neben der operativen Tumorbeseitigung Chemo- und Strahlentherapie - aber auch Immuntherapie, Hormontherapie, Hyperthermie, Schmerzbeseitigung, Normalisierung des Zellstoffwechsels, Stabilisierung der Psyche, körperliche Aktivierung, Umstellung der Ernährung und die Ergänzung fehlender, lebensnotwendiger Vitalstoffe sind therapeutische Optionen. Um eine individuelle Therapieplanung zu ermöglichen, sollten schon vor der Operation alle notwendigen diagnostischen Maßnahmen durchgeführt werden. Wie alle Erkrankungen ist auch Krebs keine lokale Erscheinung, sondern immer eine Erkrankung des gesamten Organismus mit lokaler Erscheinung. Ein Grund für die Behandlung des Gesamtorganismus mit allen auch kleinen Störungen.

Foto: volff - stock.adobe.com

Direkt nach der Tumorfeststellung sollte sofort mit den Maßnahmen begonnen werden, um eine Metastasenbildung und Tumorprogredienz zu verhindern. Nicht nur die Maximierung des Überlebens sondern auch die Optimierung der Lebensqualität ist zu gewährleisten. Deshalb ist auch die Linderung von Nebenwirkungen bei aggressiven Behandlungsmethoden eine der wichtigen Ziele der modernen Krebstherapie. Von Bedeutung ist auch, dass der Patient aktiv und sehr bewusst an der Behandlungsplanung und Verwertung der Therapieergebnisse teilnimmt, denn nur so wird die Effektivität der Behandlung weiter erhöht.

Und nochmals unser Leitsatz:

Wer kämpft, kann gewinnen. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

 

 

NACH DER DIAGNOSE

Mit Krebs im Leben stehen. Eine echte Herausforderung, die machbar ist!

Von der Diagnose bis zur Nachsorge

Foto: SasinParaksa - stock.adobe.com

Sicherlich ist es am Anfang nicht leicht, eine Krebserkrankung zu akzeptieren. Doch der Krebs ist Teil des Lebens – und eine lebensbejahende Haltung ist ein Baustein für eine Gesundung. Die Diplom-Psychologin Martina Preisler gibt in diesem Beitrag viele wertvolle Tipps von der Diagnose bis zur Nachsorge, wie man die Krankheit mental gut annehmen kann.

„Wir können die Karten, die uns gegeben werden, nicht tauschen, wir müssen entscheiden, wie wir sie ausspielen“, sagte der an Krebs erkrankte US-amerikanische Professor für Mathematik, Randy Pausch, in seiner letzten Vorlesung. Dies beschreibt eine Möglichkeit, Erfahrungen und Ereignisse im Leben – eben auch eine Krebserkrankung – zu betrachten und zu verarbeiten. Neuere Konzepte in der Psychotherapie wie das der „Radikalen Akzeptanz”, welches auch in der Zen-Philosophie zu finden ist, fördern diesen Ansatz, der mehr eine Lebenshaltung als Bewältigungsansatz ist. Akzeptanz bedeutet nicht Resignation! Vielmehr ist es die Bereitschaft, darauf zu verzichten, sich gegen Schmerz und ungewollte Ereignisse real oder auch gedanklich aufzulehnen, sie zu bekämpfen oder auch nur irgendwie verändern zu wollen. Auf eine Krebserkrankung bezogen bedeutet dies, die Tatsache, dass man erkrankt ist, zu akzeptieren.

Ja zu dem was ist

Akzeptanz bedeutet ein „Ja“ zu dem was ist. Gesund werden zu wollen und sich für eine Behandlung zu entscheiden bedeutet dagegen nicht, dass man die Erkrankung nicht akzeptiert! Mit dieser lebensbejahenden Haltung ist eine Krankheit - ist Krebs - ein Teil des Lebens. Die Frage nach dem „Warum“ spielt keine Rolle. „Das Leben annehmen“ oder die Situation „Da-Sein lassen“ sind weitere Bezeichnungen für diese akzeptierende Haltung. Nützlich ist oft auch das Bild von Meereswellen, gegen diese ich anschwimmen muss, oder eben lernen kann, auf diesen zu surfen! Weil – irgendwas ist immer im Leben!

TIPP: Unsere Worte, unsere Bezeichnungen für Dinge, lösen Gefühle in uns aus. Dadurch bestimmen wir durch die Wahl unserer Worte unsere Gefühle mit. Deshalb suchen Sie die für Sie passenden Worte. Die in den folgenden Phasen einer Krebserkrankung genannten Punkte sind eine Auswahl aus den vielfältigen Anforderungen an Patienten und Angehörige und können auch in anderen Phasen zum Tragen kommen. Am Ende jeder Phase enden sie, ebenso eine Auswahl an Umgangsmöglichkeiten, mit den Herausforderungen, die jeder Betroffene für sich unterschiedlich wahrnimmt und erlebt.

Die Diagnosephase

„Die Diagnose kam völlig unerwartet und plötzlich“, „Hat mich mitten aus dem Leben gerissen“, ein „Nicht-Fassen-Können“, „Keine-Kontrolle-Haben“, „Verlust von Sinn im Leben“, „existenzielle Verunsicherung und Angst“, so oder ähnlich beschreiben Betroffene ihr Erleben bei der Diagnosemitteilung. Es beginnt ein langer Weg durch sowohl unterschiedliche Gefühlswelten, wie auch durch Kliniken und unterschiedliche Fachabteilungen. Und, es ist vielleicht die erste Konfrontation mit der eigenen Endlichkeit. Eine Endlichkeit, um die man eigentlich weiß, die aber doch selten so bewusst ist wie jetzt.

Auseinandersetzung mit Krebs – Coping & Co.

Die Krankheitsverarbeitung ist eine andauernde Aufgabe während und auch nach einer Krebserkrankung. Wie kann man unter den zahlreichen (meist ungebetenen) Ratschlägen von Bekannten und Freunden, den eigenen Vorstellungen und Informationen aus dem Internet herausfinden, was für einen selbst gut ist? Ein guter Leitfaden kann die eigene Intuition, unser Bauchgefühl (manche sprechen auch vom inneren Ratgeber oder Heiler) sein. Diesem sollte man Raum geben und vertrauen. Mit sich selbst wieder in Kontakt zu kommen – mit dem eigenen Körper, dem Geist und der Seele.

Gibt es die richtige Copingstrategie? (Coping = Bewältigungsstragie) „Nein, nicht als vorgegebenes Rezept für alle Patienten. Und ja, richtiges Coping gibt es im individuellen Fall, situativ angepasst und damit immer wieder anders sich gestaltend.“ (Schumacher, 2000) Für einige ist es vielleicht der erste Moment seit langer Zeit, sich selbst und die eigenen Bedürfnisse und Wünsche wieder wahrzunehmen. Oft muss man erst einmal ausprobieren, was gerade in diesem Augenblick gut tut. Denn einmal sind viele Informationen hilfreich, dann wieder überfordernd. Mal braucht man viel Trost und Zuwendung und dann wieder Ruhe und einfach Zeit für sich selbst.

Es gibt vielfältige Möglichkeiten, mit einer Erkrankung umzugehen. Hilfreich ist immer die Haltung: „Mehr von dem, was mir gerade gut tut – weniger von dem, was mir nicht gut tut.“

Die Angehörigen sind Betroffene und Unterstützer zugleich und erleben meist ähnliche Ängste und Belastungen wie die an Krebs Erkrankten selbst. Eine junge Krebspatientin, die ein paar Jahre zuvor ihre Mutter an Brustkrebs verloren hatte, beschrieb, dass es für sie belastender war, ihre Mutter als Angehörige zu begleiten, als jetzt selbst Patientin zu sein.

Rollenveränderungen

„Ich hatte mir doch extra diesen großen, starken Mann ausgesucht, damit ich mich anlehnen kann, nun muss ich die Starke sein und ihn pflegen.“ Das war die verzweifelte Aussage einer jungen Ehefrau, nachdem ihr Mann an Krebs erkrankte. Die Rollenveränderung erlebt auch der Patient selbst und dies kann die Partnerschaft sehr belasten.

Spagat zwischen Fürsorge und Selbstfürsorge

Eine Krebstherapie ist im übertragenen Sinne kein 100 Meter Sprint, sondern immer ein Langstreckenlauf. Als Marathonläufer muss ich meine Kraft gut einteilen. Allerdings kann ich mich auf einen Marathon vorbereiten, auf eine Krebserkrankung meist nicht. Deshalb ist es gerade auch für Angehörige notwendig, die Selbstfürsorge nicht zu vergessen, immer wieder Kraft zu tanken, sich auszuruhen, sich auch abzulenken, etwas Schönes zu tun, um den Langstreckenlauf durchzuhalten.

Kommunikation

Möglicherweise hat man sich vor der Erkrankung aufgrund der vielen Jahre die man sich kennt, sozusagen blind verstanden, ohne dass viele Worte notwendig waren. Wie ist das jetzt? Wo erfordert die neue Lebenssituation, dass man miteinander über das eigene Befinden, Wünsche und Bedürfnisse sprechen muss? Oft müssen zum Beispiel Paare erst lernen, Wünsche auszusprechen.

Häufig herrscht die Haltung vor: „Das muss mein Partner von alleine sehen!“; „Wenn ich ihn erst darum bitten muss, denke ich anschließend doch „Jetzt tut er‘s bloß mir zuliebe!“ Aber, was spricht denn dagegen, dass der Partner auch mal was nur Ihnen zuliebe tun darf?

Gegoogelt oder vom Arzt benannt: Die Prognose!

Aussagen über Lebenserwartung und möglichen Krankheitsverlauf können Patienten und Angehörige aufbauen oder demotivieren. Daher ist es wichtig zu wissen, dass Prognosen auf Statistiken und meist persönlichen Erfahrungswerten beruhen und immer einen großen Teil an Unvorhersagbarkeit und Ungewissheit enthalten.

„Hoffnung ist wie der nächtliche Himmel. Es gibt keinen Platz, der so dunkel ist, dass das Auge nicht doch einen Stern entdeckt.“ (unbekannter Verfasser)

Petra Anwar, HomeCare Ärztin in Berlin, schreibt dazu in ihrem Buch: „Jede Entscheidung über die Zukunft enthält immer auch ein Moment von Spekulationen, von Unwägbarkeit. Wir kennen nur Annahmen und Wahrscheinlichkeiten, gestützt aus Erfahrungen – wie es tatsächlich weitergehen wird, weiß keiner.“

TIPPS

  • Fragen Sie genau nach, welche konkreten Nachteile es mit sich bringt, wenn Sie sich ggf. mehr Zeit für eine Therapieentscheidung lassen möchten! Und nehmen Sie sich dann auch entsprechend die Zeit. Es sind meist lebenseinschneidende Therapien, die auch gut bedacht werden sollten.
  • Aufklärungs-/Therapieentscheidungsgespräch: Eine gemeinschaftliche Ent- scheidungsfindung mit Ihrem Arzt unterstützt am besten eine aktive Haltung im Umgang mit der Erkrankung und Vertrauen in die Therapie. Informiert werden sollte über Art der Erkrankung, Stadium, Behandlungsmöglichkeiten, Therapieziel, möglichen Verlauf und – eine individuelle Therapieempfehlung mitnehmen und Notizen machen!
  • Ärztliche Zweitmeinung: Bei Therapieentscheidungen ist die Unsicherheit bei Patienten aus verständlichen Gründen oft groß. Um die Krankheitssituation besser verstehen und einschätzen zu können, sollte man eine zweite, neutrale Meinung durch einen weiteren Spezialisten einholen. Denn, wie viele Meinungen holt man sich zum Beispiel, wenn es um einen neuen Fernseher oder ein neues Auto geht!
  • Legen Sie einen eigenen Ordner mit allen Unterlagen an (Befunde, Arztbriefe, Kopien der Krankenakte etc.)
  • Eine Selbsthilfegruppe in Ihrer Krebsart nach einem kompetenten Arzt für Zweitmeinung fragen, auch nach Empfehlungen, was in der weiteren Therapieplanung zu beachten ist.

Die Phase der Therapieentscheidung

Sich innerhalb kurzer Zeit für ein Therapieverfahren entscheiden zu müssen, ist für viele Patienten und deren Angehörige eine große Belastung.

Thema Kinderwunsch: Wenn es einen Kinderwunsch gibt und der Arzt es nicht von sich aus anspricht, sollten Sie dies vor einer Therapieentscheidung selbst ansprechen. Zur Fruchtbarkeit bzw. auch zum Schutz der Fruchtbarkeit kann man sich u.a. auch beim Netzwerk FertiPROTEKT und beim Deutschen Krebsforschungszentrum beraten lassen. Insgesamt ist es bei einer Erkrankung an Krebs notwendig, sich eine Art „Kompetenz im Ungewissheitsmanagement“ zu erarbeiten. Krankheitsverläufe können nur schwer vorhergesagt werden, weil jeder von uns andere Vorbedingungen hat. Zudem sind die Informationen und (oft ungewollten) Ratschläge, die man mittlerweile zu einer Krebserkrankung bekommt, so zahlreich und unterschiedlich, dass es – wie oben erwähnt – DEN richtigen Weg nicht gibt.

Die Primärtherapie

„Es fühlt sich an wie die Fahrt in einer Achterbahn!“ so beschreiben manche Patienten ihre Gefühlswelt zu Beginn der Behandlung. Hilflosigkeit, Kontrollverlust, Abhängigkeit, Verzweiflung, Angst, Wut, Ärger, aber auch Hoffnung wechseln sich ständig ab. Auch werden vergangene Verlusterfahrungen zum Teil reaktiviert und können eine zusätzliche Bewältigung verlangen.

Egal ob die Therapie ambulant oder stationär stattfindet, große Herausforderungen sind für viele das Miterleben des Krankheitsverlaufs anderer Patienten, sich in dem System Klinik/Praxis zurechtzufinden, die Fachsprache zu lernen, um sich mit einer meist sehr eingeschränkten Privat- und Intimsphäre zu arrangieren.

TIPPS

1. Vorsorge machen

Den wirklich guten (angenehmen) Zeitpunkt gibt es dafür meist nicht! Daher entscheiden Sie für sich, ob Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Testament für ihre Familiensituation Sinn machen und erstellen Sie diese.

2. Zur Krankheitsverarbeitung

Es kann helfen, sich die eigenen Ziele bewusst zu machen, warum man die Behandlung überhaupt macht. Man sollte diese gut sichtbar aufschreiben oder ein Symbol dafür finden. Ein Tagebuch zu schreiben ist eine andere Möglichkeit, die auftretenden Gefühle und Gedanken zu verarbeiten.

3. Zur Kommunikation

Viele Patienten finden es belastend, immer wieder alles von vorne erzählen zu müssen! Da kann es helfen, eine Kontaktperson zu bestimmen, welche die „Update“-Kommunikation mit der restlichen Familie übernimmt und Sie dann über andere Dinge sprechen können. Zudem können Sie als Patient den oft hilflosen Angehörigen und Freunden Brücken schlagen, indem Sie genau sagen, was Ihnen jetzt helfen würde! Auch darf man sich von dem Gedanken frei machen, den „Entertainer“ für die Besucher in der Klinik oder zu Hause spielen zu müssen!

Foto: ipopba - stock.adobe.com

Die Nachsorge – Remission

Endlich ist die Therapie abgeschlossen und der Krebs besiegt, nicht nachweisbar oder so weit zurückgedrängt, dass man aktuell nicht weiter behandeln muss. Während man in der Zeit der Primärtherapie meist in einer Art Überlebensmodus funktioniert, stellt die Nachsorgephase wieder neue Herausforderungen an die psychische Krebsbewältigung. Manche erleben neben der Erleichterung und Freude nach erfolgreicher Therapie auch Unsicherheit und Angst durch das Herausfallen aus dem Sicherheit gebenden Klinik-/Praxissystem. Oft ist und wird danach doch nicht mehr alles – wie so sehr erhofft – wie vor der Erkrankung. Meist wird den Betroffenen erst zu diesem Zeitpunkt wirklich bewusst, was eigentlich passiert ist. Mit der Veränderung umgehen, mit dem Erlebten leben und dies zu verarbeiten, dafür braucht die Seele viel Zeit.

Eine weitere Herausforderung in dieser Phase ist der Umgang mit der Erschöpfung nach langen Therapiephasen und die Ungeduld beim Wiederaufbau der Leistungsfähigkeit. Diese wird meist nicht so schnell wieder erreicht, wie gedacht. Auch der Umgang mit Langzeitnebenwirkungen und die Frage „Wie gut wird es noch?” stellen ihre eigenen Anforderungen. Manchmal bedeutet es auch das Arrangement mit bleibenden körperlichen Schäden. Ein großes Thema in der Remission bzw. Nachsorge stellen die Progredienzängste dar. Besonders bei bevorstehenden Nachuntersuchungen und neuen körperlichen Beschwerden kommen die Ängste vor der Wiedererkrankung oder Fortschreiten der Erkrankung zum Vorschein.

TIPPS

  • Die Angst kann man nie ganz „wegmachen“, aber es gibt unterschiedliche Umgangsmöglichkeiten mit den Ängsten – meist bedeutet das Ziel: (Trotzdem) Leben mit der Angst. Anregungen im Umgang mit der Angst finden Sie im Heft Aktuelle Gesundheitsnachrichten 10/2013 „Umgang mit Angst bei Krebs“.
  • Eine aktive Selbstfürsorge initiieren: das Vertrauen ins Leben stärken, Lebendigkeit und Lebensfreude fördern, Zeiten der Stille, der Ruhe, der Bewegung finden – alles, was meiner Seele gut tut. Wie will ich mein Leben gestalten? Motivierende Mottos wie zum Beispiel: „Falls Plan A nicht funktioniert – das Alphabet hat 25 weitere Buchstaben. Bleib ruhig!“, „Ich schaffe das.“, „Du kriegst mich nicht.“ bis hin zu „Es ist so wie es ist.“, „Da mache ich jetzt das Beste draus.“, können unterstützend beim eigenen Weg durch und mit der Erkrankung sein.

 

Autorin: Dipl.-Psych. Martina Preisler, Psychoonkologie, Charité Universitätsmedizin Berlin Campus Benjamin Franklin Medizinische Klinik für Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie
www.martinapreisler.de

 

 

ZITAT

Nimm Dir Zeit für Dinge, die Dich glücklich machen.

 

 

WISSEN

Was ist eigentlich die Integrative Krebstherapie?

Dr. med. Andreas Wasylewski

Foto: Julia Kolmogortseva - stock.adobe.com

Wenn Sie unser Magazin Aktuelle Gesundheitsnachrichten und unsere digitalen Aktivitäten unter www.eanu.de verfolgen, dann lesen Sie immer von unserem Ansatz der Integrativen Krebstherapie. In diesem Beitrag erklären wir Ihnen, was es damit auf sich hat.

Integrative Krebstherapie wird bisher national und international sehr unterschiedlich definiert. Eine der Hauptaufgaben unserer Europäischen Akademie für Naturheilverfahren und Umweltmedizin (EANU), die für das Magazin und die digitalen Aktivitäten verantwortlich zeichnet, ist es deshalb auch, den Begriff und den Umfang der Integrativen Krebstherapie zu präzisieren.

Die integrative Krebstherapie ist eine Behandlungsmethode, die den Menschen in seiner Ganzheit sieht und sich dafür einsetzt. Ihre Behandlungsweise ist gekennzeichnet durch die synergetische Anwendung (Integration) aller sinnvollen schulmedizinischen, immunologischen, biologischen und psychologischen Erkenntnisse. In diesem Sinne werden auch die persönlichen Bedürfnisse und subjektiven Krankheitserlebnisse berücksichtigt.

Ziel dieser besonderen Therapie ist es, dass dem Krebspatienten eine individuell eingerichtete und interdisziplinär geplante Behandlung angeboten wird.

Zur integrativen Krebstherapie gehört neben der operativen Tumorbeseitigung, Chemotherapie und Strahlentherapie auch die Hormontherapie, Hyperthermie, Schmerzbeseitigung, Immuntherapie, Normalisierung des Stoffwechsels, Stabilisierung der Psyche, körperliche Aktivierung, Umstellung der Ernährung sowie die Ergänzung fehlender lebensnotwendiger Vitalstoffe.

Mit dieser Behandlungsmethode werden auch die neuesten Entdeckungen der Krebsforschung angeboten, die die Ziele der Integrativen Krebstherapie unterstützen. Deshalb sind die ständigen Recherchen der umfangreichen Ergebnisse der Onkologie-Forschung in der medizinischen Weltliteratur auch Aufgabe der Mediziner in der Integrativen Krebstherapie.

Sobald der Tumor diagnostiziert wurde, sollten schon vor der Operation alle notwendigen diagnostischen Maßnahmen durchgeführt werden, um eine individuelle Therapieplanung zu ermöglichen.

Ebenso sollte auch sofort mit den Maßnahmen begonnen werden, die helfen, die Metastasenbildung und Tumorprogredienz zu verhindern. Nicht nur die Maximierung des Überlebens, sondern auch die Optimierung der Lebensqualität sollen gewährleistet werden. Deshalb ist auch die Linderung der Nebenwirkungen der aggressiven Behandlungsmethoden eines der wichtigsten Ziele der Integrativen Krebstherapie. Der Patient soll aktiv und bewusster an der Behandlungsplanung und Auswertung der Therapieergebnisse teilnehmen. So wird die Effektivität der Behandlung erhöht. Für jeden Betroffenen beginnt allerdings mit der Diagnose nicht nur der Kampf gegen die Krankheit, sondern auch das Bewusstmachen der eigenen umfassenden Verantwortung für die Genesung und Heilung.

Umfang der integrativen Krebstherapie

  • Individuelle Beratung nach der Krebsdiagnose – Therapie Plan mit Berücksichtigung der Begleiterkrankung
  • Erweiterte Diagnostik zur Therapieoptimierung z.B.: -
    - Chemosensitivitättest
    - Status des Immunsystems
    - Tumormarker Bestimmung für Therapiekontrolle
  • Mikroinvasive Operationen
  • Gezielte Systemische und Regionale Chemotherapie
  • Strahlentherapie
  • Hormontherapie
  • Hyperthermie
  • Fiebertherapie
  • Schmerztherapie
  • Tumorautovaccine Herstellung
  • Stimulation des Immunsystems
  • Ernährungstherapie
  • Orthomolekulare Therapie
  • Aktivierung und Förderung der körpereigenen Selbstheilungskräfte
  • Bewegungstherapie
  • Psychotherapie
    - Gesprächtherapie
    - Entspannung
    - Spirituelle Unterstützung

 

 

KREBS & ERNÄHRUNG

Essen als Medizin - Richtige Ernährung bei Krebs

Foto: M.studio - stock.adobe.com

Neben Bewegung und Entspannung ist die Ernährung ein wichtiger Baustein in einer integrativen Krebstherapie. Wie kann man den Ernährungszustand verbessern, wie kann man Gutes für den Körper tun. Lesen Sie den Beitrag unserer Autorin Vera Spellerberg.

Der Zusammenhang zwischen Ernährungsgewohnheiten und Krebserkrankungen ist in der Wissenschaft durch zahlreiche Studien unbestritten belegt. Die Krebserkrankung an sich trägt dazu bei, dass sich der Ernährungszustand der Patientinnen und Patienten in über 80 % der Fälle signifikant verschlechtert. Bei über zwei Dritteln der Betroffenen in Deutschland manifestiert sich auch posttherapeutisch ein schlechter Ernährungsstatus.

Wir kennen den Begriff Kachexie. Eine Ernährungstherapie allein kann Krebs weder verhindern noch den Erkrankten heilen. Aktiv gelebt ist sie aber ein kraftvoller Beitrag zur Revitalisierung der Patienten und wirkt unterstützend in diesem Prozess.

Bei genauer Betrachtung findet Krebsprävention ebenso wie Krebsnachsorge auch wesentlich in der Küche oder besser noch früher, nämlich bei der bewussten, sorgfältigen Auswahl der Lebensmittel statt. Hochwertige und naturbelassene Qualität sowie abwechslungsreiche, schonende Zubereitung sorgen für echten Genuss und damit für wiedergewonnene Lebensqualität.

Gemeinsam und wiederholt praktiziert, haben Kochkurse für Patientinnen und Patienten einen besonderen Nutzen, da sie u.a. Gewohnheiten kritisch überprüfen und sie im günstigsten Fall auch optimieren können.

Gut kochen bedeutet nicht aufwändig und teuer. Im Gegenteil!

Gut kochen meint natürlich vor allem, bewusst zubereiten und genüsslich essen. Es meint jedoch nicht, besonders aufwändig, kompliziert oder gar teuer an die Arbeit zu gehen. Ganz im Gegenteil – eine hochwertige, das Immunsystem unterstützende Ernährungsweise soll einen einfachen Beitrag leisten, wieder Kraft zu geben und fühlbar den Körper gesunden zu lassen.

Eine gute Ernährung kann während der Krebsnachsorge einen Mangel ausgleichen, vorbeugend den immunologischen Status deutlich anheben und damit die Widerstandskraft des Körpers stärken. Eine gesunde Ernährung kann die Selbstheilungskräfte aktivieren und damit die Wirksamkeit verschiedener Nachsorgemaßnahmen erhöhen. Sie kann ganz konkret Beschwerden lindern und damit auch die psychische und physische Belastbarkeit stärken und damit nicht zuletzt die Lebensqualität verbessern.

So bietet z.B. ein Kochkurs genau dazu Hilfen an! Hier können gute, erweiterte Kenntnisse über Lebensmittel sowie konkrete Anleitungen, nicht zuletzt über Rezepturen oder Garverfahren, vermittelt und gelernt werden. Die Ansprüche an eine gesunde Lebensweise können so lernend erfüllt werden.

Foto: karepa - stock.adobe.com

Die richtige Ernährung ist keine Diät, sondern eine Maßnahme der Gesundheitsförderung

Die Ernährungsempfehlungen folgen dabei einer kohlenhydratbewussten, glucoselimitierten sowie einer fett- und eiweißoptimierten Ernährungsweise mit deutlich mediterranen Einflüssen. Diese Ernährung ist keine Diät, sondern eine ganzheitliche, gesundheitsfördernde Versorgung, die für die Patientinnen und Patienten gleichzeitig besonders einfach und bekömmlich ist.

Dennoch gilt der Hinweis: Alles, worauf der Patient auch während der Nachsorge Appetit hat, was ihm schmeckt und vor allem gut bekommt, verbessert auch sein Allgemeinbefinden und ist deshalb auf dem Speiseplan willkommen. Spaß und unbeschwerter Genuss beim Essen sind unglaublich wichtig, da durch positives Empfinden bereits immunologische Selbstheilungskräfte aktiviert werden. Ernährung und Immunsystem sind eng miteinander verbunden, so dass für ein gut funktionierendes Abwehrsystem eine ausreichende, hochwertige Eiweißversorgung wichtig ist.

Foto: golubovy - stock.adobe.com

Mikronährstoffe sind wichtige Bausteine

Nach einer Krebstherapie gilt einer Reihe defizitär versorgter Mikronährstoffe wie Vitamin A, C, E, Selen, Zink und Eisen aufmerksame Betrachtung. Verschiedene medikamentöse Therapien haben einen Einfluss auf den Vitaminstatus. Abgesehen davon, dass fast jede Krankheit den Vitaminbedarf verändert, sind bei den Krebserkrankungen besonders erhöhte Entzündungen, die Infektionen und die emetischen Nebenwirkungen wie: Übelkeit, Erbrechen und Appetitverlust als Verursacher des Muskelabbaus und die genannten Defizite zu beachten.

In dem hier erwähnten Kochtraining mit Krebspatientinnen und -patienten war eine optimale Vitaminversorgung deshalb natürlich ein wichtiges Thema. So sollten eine Reihe der präsentierten und zubereiteten Lebensmittel genau diese häufig anzutreffenden Mikronährstoffdefizite ausgleichen.

Einige Beispiele: Reichlich Vitamin C mittels Heidel- und Himbeeren im Salat oder der Nachspeise; aber auch frisch gepresster Orangen- und Zitronensaft als Beigaben zu winterlichen Salatsaucen oder in den Nachspeisen standen auf der Karte. Wintersalate wie Feldsalat, Kresse oder Spinat und nicht zuletzt Gemüsesorten wie der Brokkoli, der nur zart gedämpft wurde, sind besonders reich an Vitamin C. Selen wurde durch gehackte Hasel-, Mandel- und Walnüsse oder durch Rohkakao angeboten. Vitamin E und Vitamin A gab es durch Olivenöl und einen herzhaften Kräuter-Ziegenkäse-Aufstrich. Eine gute Eisenversorgung wurde durch eine wärmende Rote-Bete Suppe oder Dinkelbrot angeboten. Zink oder Omega-3-Fettsäuren, die ebenfalls zu den schlecht versorgten Mikronährstoffen gehören, waren im zarten Safran-Hähnchen oder mit Wildlachs in Kokospanade im Angebot. Die Kokospanade war nicht nur besonders schmackhaft und einfach zuzubereiten, sondern erfüllte auch den Zweck, keine Stärke durch Weißmehl, wie bei der klassischen Panade, anzubieten.

Bestimmte Wurst- und Fleischspezialitäten sollten nicht verzehrt werden!

Die genannten Fleisch- und Fischsorten sind die zu bevorzugenden Sorten, da sie aufgrund des geringen kollagenen Faseranteils besonders leicht verdaulich sind sowie exzellentes Eiweiß haben und somit kaum im Darm oxidieren. Denn auch aus diesem Grund werden Fleisch und Wurst insgesamt eher kritisch bewertet, insbesondere aus roten Sorten, die zudem roh – wie Tatar oder Mett – verzehrt werden. Viele Sorten dieser Fleisch- und Wurstspezialitäten, die zusätzlich geräuchert und mit Nitritpökelsalz behandelt sind, stehen unter Verdacht, krebserregend zu sein und sollten daher eher nicht verzehrt werden. Doch wie den Eiweißbedarf, der auf 1,2 Gramm pro Kilo/KG steigen kann, nach einer Krebserkrankung decken, wenn nicht mit Fleisch und Wurst?

Üblich sind laut DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) nur 0,8 Gramm pro Kilo/KG. Wurstsorten liefern vielzahlig sowieso nur reichlich gesättigte Fettsäuren und wenig Eiweiß und sind auch aus diesem Grund keine täglich oder wöchentlich zu empfehlende Lebensmittelgruppe. Der Proteinbedarf läßt sich dagegen auch ausgezeichnet mit Eiern, Hülsenfrüchten, Milchprodukten und ausgewählten Getreiden versorgen.

Unsere in der Kochgemeinschaft gewählten Rezepturen empfahlen als Vorspeise vor dem Salat einen kleinen Snack, aus Kichererbsen-Curry mit Kapern und einen Aufstrich aus Quark mit grünem Pfeffer – beides natürlich als Alternative zur täglichen Wurst gedacht. Die Kombination aus hochwertigem Eiweiß mit sehr guten antioxidativ wirkenden Gewürzen und Kräutern, die appetitsteigernd wirken, mit kleinen Mengen Öl und Sahne gehaltvoll angereichert, sind sehr bekömmlich.

Vielfalt der Lebensmittel auf den Speiseplan!

Die Vielfalt der Lebensmittel mit ihren Aromen soll über diese Geschmackserlebnisse im besten Fall in der täglichen Ernährung deutlich erhöht werden und darauf kommt es an! Auch die bessere tägliche Versorgung des Omega-3-Fettspiegels steht auf dem Plan! Diese Fette wirken antientzündlich und schützen darüber auch wertvolle Muskelfasern.

Im Kochkurs haben wir dazu Leindotteröl genutzt, qualitativ zu vergleichen mit dem „Extra Vergin“ des Olivenöls, da es sehr mild und wohlschmeckend ist und außerdem besonders reich an Omega-3-Fettsäuren. Ein Öl, das aufgrund des einzigartigen Geschmacks alle Teilnehmerinnen des Kurses mühelos dazu animierte, es einfach so vom Löffel zu probieren. Leinöl als potentester Omega-3- Spender, hat keinen guten Ruf bei vielen, da es oft sehr bitter schmeckt und eher abgelehnt wird.

So ist es auch hilfreich, Qualitäten und Produkte zu finden, die hochwertig sind und geschmacklich akzeptiert werden. Auch der antioxidative Effekt der Omega-3-Fettsäuren sollte nicht unterschätzt werden, aber gleichzeitig auch nicht der Bedarf der Patientinnen und Patienten an diesen Stoffgruppen.

Auch “Radikalfänger” dürfen bei der Ernährung nicht fehlen

Krebstherapien wie Bestrahlung und Chemotherapie lösen einen deutlichen Anstieg der „Freien Radikale“ im Stoffwechsel aus und brauchen, gerade während der Nachsorge, ebenso wirkungsvolle sog. „Radikalenfänger“. Dabei sind u.a. Beta-Carotine in Karotten, Lycopine in Tomaten oder Glucosinolate zu nennen. Sie fangen freie Radikale ab und schützen Zellen, Organe und den Körper vor weiteren Entzündungen, Infekten und dem erhöhten Risiko, durch ein therapiebedingtes, geschwächtes Immunsystem erneut zu erkranken.

Diese Beispiele für eine bewußt deutliche und nährstoffdichte Auswahl und Zubereitung schaffen den Switch zwischen immer wieder gelesener oder gehörter Theorie und schmackhaft gelebter Praxis. Einen Unterschied deutlich machen, auch das will die gelebte Praxis! Die Empfehlung: Neu durchstarten und die Gemeinschaft erleben, für sich eine Perspektive finden, die alten Gewohnheiten und alles, was nicht gut tut, Schritt für Schritt überwinden lernen – das ist das Ziel. Dieser psychologische, verhaltenstherapeutische Effekt ist eines der elementaren Grundanliegen von Kochtrainings mit Krebspatienten. Landläufig als gesundes Essen belächelt, mit dem häufig versteckten Gedanken „... schmeckt eh nicht und ist aufwendig“, wollen praktisch erlebte Geschmacks- und Sinnenfreuden diese Vorurteile über Bord werfen.

Gesund essen ist nicht langweilig!

Menschen brauchen die gelebten, also die gefühlten Erfahrungen, um zu wissen: Gesund essen ist weder fad, noch langweilig! Gesund essen heißt auch nicht, dauernd Kompromisse machen zu müssen. Ganz im Gegenteil: Gesundes Essen mit der Vielzahl an Gewürzen und frischen Kräutern, den neuen Rezepturen und Zubereitungen – das schafft die willkommene Abwechslung und führt auf ganz simple Weise weg vom ewig Gleichen und hin zu mehr Genuss.

In diesem Sinne bekommt auch der Spruch des Hippokrates: „Der Mensch ist, was er isst!“ eine ganz neue Bedeutung!

 

Autorin: Vera Spellerberg, Dipl. Oecotrophologin, Ernährungsberaterin
E-Mail: veraspellerberg@web.de

 

 

ZITAT

Die schwierigste Zeit in unserem Leben ist die beste Gelegenheit, innere Stärke zu entwickeln. Dalai Lama

 

 

KREBS & SOZIALE HILFEN

Achten Sie darauf, dass Krebs nicht zur Armutsfalle wird

Foto: M.Dörr & M.Frommherz - stock.adobe.com

Nach einer Hamburger Studie, die in diesem Jahr veröffentlicht wurde, kann sich die wirtschaftliche Situation bei einer Krebserkrankung deutlich verschlechtern. Wer hilft, wie ist die rechtliche Situation, an wen kann man sich wenden? Lesen Sie mehr!

In der Studie „Krebs und Armut“ der Hamburger Fern-Hochschule (HFH) wurde deutlich, dass ein Drittel der Befragten drei Jahre nach der Krebsdiagnose nicht mehr berufstätig war, obwohl sie alle noch im erwerbstätigen Alter waren. Bei den wieder Berufstätigen verringerte sich das Einkommen teilweise sehr deutlich. Interessantes Ergebnis der Studie: 57 % der Befragten fühlten sich nicht ausreichend informiert über Modelle der Wiedereingliederung und über soziale Hilfen.

Was sichert das Krankengeld ab?

Schon der Übergang von der Entgeltfortzahlung zum gesetzlichen Krankengeld kann mit Gehaltseinbußen von bis zu 30 % verbunden sein. Ein Anspruch auf Krankengeld besteht zunächst nur für maximal 78 Wochen, dies innerhalb von drei Jahren. Allerdings wenden Kranken- kassen häufig einen Trick an und berufen sich auf § 51 SGB V: „Versicherten, deren Erwerbsfähigkeit nach ärztlichem Gut- achten erheblich gefährdet oder gemin- dert ist, kann die Krankenkasse eine Frist von zehn Wochen setzen, innerhalb der sie einen Antrag auf Leistungen zur me- dizinischen Rehabilitation und zur Teilha- be am Arbeitsleben zu stellen haben.“ Der Patient muss also eine Reha beantragen. In der akuten Krankheitsphase hat man aber mit anderen Sachen zu kämpfen als sich auch noch um einen Reha-Antrag zu kümmern. Tipp: Die Frist sollte dennoch nicht versäumt werden, damit die Kasse die Krankengeld-Zahlung nicht einstellt. Entweder Antrag stellen oder Widerspruch einlegen! Selbständige haben übrigens keinen Anspruch auf Krankengeld, es sei denn, sie haben eine private Krankentagegeldversicherung.

Wie ist das mit der Erwerbsminderungsrente?

Statt eines Rehaantrages kann ein Antrag auf eine Erwerbsminderungsrente sinn- voll sein. Diese kann als Voll- oder Teilrente befristet oder unbefristet gestellt werden. Problem: Oft bleibt nur ein Drittel des ehemaligen Nettoeinkommens übrig – und damit liegen viele deutlich in der Armutsgrenze.

Wie ist das mit der Krankenkasse?

Jeder Krebspatient hat das Recht auf eine zweite ärztliche Meinung! Dies solle aber vorher mit der Krankenkasse abgesprochen werden. Verschreibungspflichtige Medikamente werden von den Kassen finanziert, die Zuzahlung ist zu leisten. Allerdings gibt es eine Obergrenze! Sofern diese überschritten ist, kann eine Zuzahlungsbefreiung beantragt werden. Auch ein Großteil der Hilfsmittel, sofern benötigt, werden übernommen.

Komplementärmedizinische Maßnahmen sind nicht komplett ausgeschlossen. Vor Beginn einer alternativen Therapie sollte immer mit der Krankenkasse gesprochen werden. Dies gilt auch für eine Psychotherapie. Im Rahmen eines Klinikaufenthaltes werden diese so gut wie immer übernommen, eine anschließende ambulante Therapie muss abgestimmt werden.

Wo gibt es Hilfe?

Noch im Krankenhaus kann sich der Patient vom Sozialdienst des Krankenhauses beraten lassen. Hier können auch weitere Adressen und Telefonnummern genannt werden. Hilfe gibt es auch in Krebsberatungsstellen. Die nächste in der Nähe kann hier abgerufen werden:

www.krebsinformationsdienst.de/wegweiser/adressen/krebsberatungsstellen.php

Der Krebsinformationsdienst hat auch ein kostenloses Beratungstelefon:

0800–420 30 40

Diese Rufnummer ist täglich von 8–20 Uhr erreichbar und mit Experten besetzt.

Die Deutsche Krebshilfe unterhält das Infonetz Krebs, es ist erreichbar unter

www.infonetz-krebs.de

Ein Beratungstelefon, ebenfalls kosten- los, ist unter

0800/80 70 88 77

von Montag bis Freitag zwischen 8 und 17 Uhr besetzt. Die Deutsche Krebshilfe unterhält einen Härtefonds für Meschen, die durch Krebs unverschuldet in Not ge- raten sind. Mehr Infos dazu gibt es hier:

www.krebshilfe.de/helfen/rat-hilfe/finanzielle-hilfe-unserhaerte-fonds/

 

 

SELBSTHILFE

Zuhören - Reden - Austauschen

Nach der Diagnose und den ersten medizinischen Maßnahmen sollten Sie sich über eine Selbsthilfegruppe in Ihrer Region informieren. Zuhören, reden, austauschen. Für Angehörige kann dies übrigens ebenfalls sehr sinnvoll sein. Denn: „WIR haben Krebs“.

In vielen Städten und Kreisen gibt es Selbsthilfegruppen für Krebspatienten und -angehörige. Diese Gruppen wurden häufig von Betroffenen gegründet und werden ehrenamtlich geleitet. Sie können sich bestimmt schon im Krankenhaus und bei Ihrem Arzt erkundigen, Sie können die Suchmaschinen im Internet bemühen oder Sie erkundigen sich beim Haus der Krebs-Selbsthilfe in Bonn. Dies mit einem großen Vorteil!

Das Haus der Krebs-Selbsthilfe wurde im Jahre 2015 von neun Bundesverbänden der Krebs-Selbsthilfe gegründet und steht unter der Schirmherrschaft der Deutschen Krebshilfe. Es ist in Europa der erste Dachverband von Selbsthilfegruppen, die unabhängig von der Pharmaindustrie sind. Sie finanzieren sich selbst oder mit Unterstützung der Krebshilfe, aber nicht aus Mitteln der Pharmaindustrie. Ein großer Vorteil!

Unter folgendem Link können Sie nach einer Selbsthilfegruppe suchen:

www.hausderkrebsselbsthilfe.de/leben-mit-krebs/

Auch Angehörige sollten darüber nachdenken, in eine Selbsthilfegruppe einzutreten. Denn in einer Familie mit einem Krebspatienten gilt immer: “WIR haben Krebs”. Angehörige wollen helfen und unterstützen, brauchen selbst aber oft Informationen, Trost und Mut. Angehörige können sich auch wenden an:

Krebsberatungsstellen der Wohlfahrtsorganisationen, Gesundheitsämter, Krankenhäusern und Universitäten.

 

 

BUCHTIPP

Wie ist das mit dem Krebs?

Wie erkläre ich einem Kind Krebs? Entweder weil es selbst daran erkrankt ist oder ein nahes Familienmitglied. In beiden Fällen wird es viele Fragen geben – und diese sollten kindgerecht beantwortet werden können.

Die Autorin Dr. Sarah Roxana Herlofsen hat zusammen mit der Zeichnerin Dagmar Geisler ein bemerkenswertes Buch erstellt: „Wie ist das mit dem Krebs?”. Anschaulich und kindgerecht erklärt sie, was bei der Krankheit im Körper passiert. Kinder erfahren, wie Zellen krank werden und wie wir dem Körper helfen können, wieder gesund zu werden. Das Buch soll aber auch anregen, über Gedanken, Ängste und Wünsche zu sprechen und vermittelt den Kindern dadurch Hoffnung und Trost. Das vorliegende Kindersachbuch wurde von Dagmar Geisler einfühlsam illustriert und erscheint in Kooperation mit der Deutschen Krebshilfe: „Ich unterstütze seine Veröffentlichung gern und freue mich, dass es – nach Norwegen – nun auch in Deutschland dabei helfen wird, Kindern ihre Fragen nach einer komplizierten Krankheit zu beantworten...“, so Cornelia Scheel in ihrem sehr persönlichen Vorwort.

50 Cent pro verkauften Buch gehen an die Deutsche Krebshilfe.

Kindersachbuch ab 6 Jahren, 96 Seiten ISBN 978-3-522-30504-4 Gabriel Verlag

 

 

EANU PINNWAND

Im Mittelteil unserer Aktuellen Gesundheitsnachrichten finden Sie unsere EANU-Pinnwand, natürlich auch in unserer Spezialausgabe, dem Krebs-Ratgeber 2020. Sie können diese heraustrennen, aufheben, an den Kühlschrank oder an die Pinnwand hängen. Wir liefern Ihnen kleine Tipps rund um Krebs und Gesundheit.

Mit diesem Ratgeber 2020 erhalten Sie viele Tipps – von den ersten Tagen nach der Diagnose, über Mut und Motivation, Hilfe in finanziellen und sozialen Angelegenheiten und vielem mehr. Auf unserer Pinnwand haben wir einige wichtige Tipps nochmals zusammengefasst. Auch diese steht unter unsere Motto: Wer kämpft, kann gewinnen. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Wichtig für Sie: Auf unserer Homepage stellen wir mehrmals in der Woche aktuelle News ein. Sie finden diese auch bei Facebook und Twitter. Unser digitaler Newsletter erscheint einmal im Monat. Auch diesen können Sie kostenlos abonnieren. Gehen Sie dazu einfach auf unsere Homepage.

EANU-Linktipp:
Mehr Informationen zum Thema Krebs, Krebsvorsorge und Ernährung finden Sie auf unserer Homepage www.eanu.de

Wer kämpft, kann gewinnen. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

  1. Ich verzweifle nicht, ich werde nicht passiv. Im Gegenteil: Ich werde aktiv und hole mir valide Informationen ein. Auch von meinem Recht auf eine Zweitmeinung mache ich Gebrauch. Ich weiß: Der gut informierte Krebspatient hat einen deutlichen Vorteil!
  2. Ich werde mich auf den Kampf gegen den Krebs konzentrieren. Deshalb ist es wichtig, mich rechtzeitig nach finanziellen Förderungen und dem Schwerbehindertenausweis zu erkundigen. Hilfe nehme ich in Anspruch!
  3. Ich versuche aktiv zu bleiben. Ich weiss, dass Bewegung und eine gute Ernährung wichtige Säulen für eine Heilung sind. Ich versuche zu spüren und zu fühlen, was mir gut oder nicht gut tut.
  4. Mit Krebs bin ich nicht alleine. Deshalb gehe ich in eine Selbsthilfegruppe und tausche mich mit anderen Betroffenen aus. Auch meinen Angehörigen werde ich dies empfehlen, auch sie brauchen Mut und Trost.
  5. Unwichtige Dinge sind mir ab heute egal. Ich denke egoistisch und daran, was mir, meinem Körper und meiner Seele gut tut.
  6. Ich schaffe das! Ich öffne mich meiner Familie, meinen Freunden und Kollegen und spreche über meine Krankheit. Es gibt keinen Grund, mich zu verstecken, denn ich bin nicht alleine!

 

 

ZITIAT

Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen glücklich zu sein. Voltaire

 

 

KREBSLEXIKON

Krebs verstehen

Das Lexikon für Diagnose, Therapie und Nachbehandlung

Liebe Leserinnen und Leser,

mit der Diagnose treten viele neue Begriffe in Ihr Leben ein. Es ist wichtig, dass Sie mitreden können, informiert sind und nicht durch „Mediziner-Latein“ zusätzlich irritiert werden. Deshalb veröffentlichen wir in diesem Krebs-Ratgeber für das Jahr 2020 nun ein Lexikon, welches vom Krebsinformationsdienst erstellt wurde.

Wir haben uns entschlossen, viele Begriffe und Fremdwörter zu veröffentlichen, damit Sie einen umfassenden Überblick haben und immer wieder nachblättern können. Bitten Sie auch Ihre Ärzte und Therapeuten, Ihnen die weitere Schritte verständlich zu erklären.

Verzweifeln Sie nicht! Es tritt viel Neues in Ihr Leben, aber mit Krebs sind Sie nicht alleine! Und wir von EANU sind ebenfalls an Ihrer Seite. Bitte abonnieren Sie unseren digitalen Newsletter völlig kostenlos unter www.eanu.de. Auf der Rückseite des Ratgebers finden Sie auch unsere Erreichbarkeit in den Sozialen Medien!

A
Abdomen | Bauchregion, Bauchraum
Ablatio | wörtl. Abtragung, Ablösung; Entfernung von Körpergewebe oder Körperteilen
Abrasio | allg. Entfernung von Körpergewebe durch Abschaben oder Abkratzen
Abstrich | Abstreifen von Zellen von der Haut- oder Schleimhautoberfläche mit Spatel oder Tupfer zu Untersuchungszwecken
Adenokarzinom | bösartiger Tumor, der von Drüsengewebe ausgeht
Adenom | gutartiger Tumor, der von Drüsengewebe ausgeht
adjuvante Therapie | ergänzende Behandlung nach vollständiger Entfernung eines Tumors, um möglicherweise unerkannt im Körper verbliebene Krebszellen zu zerstören und dadurch einem Rückfall und dem Entstehen von Metastasen vorzubeugen
Aflatoxine | von Schimmelpilzen gebildete Giftstoffe, leberschädigend, krebserregend
AFP | Alpha-Fetoprotein; ein Tumormarker
AIDS | engl. „acquired immunodeficiency syndrome“, durch eine Virusinfektion erworbene Immunschwäche; kann das Risiko erhöhen, an bestimmten Krebsarten zu erkranken
akut | bezeichnet in der Medizin eine Erkrankung oder Symptome, die plötzlich auftreten, aber von begrenzter Dauer sind, im Gegensatz zu chronisch
akute lymphatische Leukämie | Abk. ALL; bösartige, akut verlaufende Erkrankung des blutbildenden Systems, bei der Vorläuferzellen bestimmter weißer Blutkörperchen, der Lymphozyten, verändert und stark vermehrt sind
akute myeloische Leukämie | Abk. AML; bösartige, akut verlaufende Erkrankung des blutbildenden Systems, bei der Vorläuferzellen bestimmter weißer Blutkörperchen, der Granulozyten, verändert und stark vermehrt sind
Albumin | Hauptbestandteil der Bluteiweiße; wichtig für das Flüssigkeitsgleichgewicht zwischen Blut und Gewebe und den Transport von anderen Stoffen
Aminosäuren | Bausteine, aus denen Eiweiße (Proteine) zusammengesetzt sind
Amputation | Abtrennung eines Körperteils durch eine Operation
Analgesie | Ausschaltung der Schmerzwahrnehmung
Analgetikum | Schmerzmittel; Substanz, die das Schmerzempfinden unterdrückt
Analkarzinom | Krebs im Bereich des Darmausgangs (Afters); entsteht aus Plattenepithel; nicht mit Darmkrebs zu verwechseln
Anämie | Blutarmut; Mangel an roten Blutkörperchen oder rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin)
Anamnese | griech. Erinnerung; Erhebung der Krankheitsvorgeschichte: allgemeiner Gesundheitszustand, frühere Erkrankungen, Entwicklung und Art von Beschwerden, besondere Risikofaktoren usw.
anaplastisch | undifferenziert, Grading 4 (G4)
Anästhesie | Zustand der Betäubung; völlige Unempfindlichkeit gegenüber Schmerzen, Temperatur und Berührung; gezielt herbeigeführt, um Schmerzfreiheit bei Untersuchungen und Behandlungen zu erreichen; Anwendung örtlich oder systemisch, also den gesamten Körper betreffend, als Narkose
Anastomose | natürliche oder operativ hergestellte Verbindung zwischen Gefäßen oder Hohlorganen
Anatomie | Lehre vom Bau des Körpers
Androgene | männliche Geschlechtshormone, v. a. Testosteron
Angiogenese | Neubildung von Blutgefäßen
Angiogenesehemmer | Medikamente, die die Bildung von Blutgefäßen hemmen; in der Krebstherapie eingesetzt, um einen Tumor von der Versorgung mit Nährstoffen abzuschneiden und dadurch sein Wachstum zu verhindern; zählen zu den zielgerichteten Therapien
Angiographie | Sichtbarmachen von Blutgefäßen mittels bildgebender Verfahren zu Untersuchungszwecken; meist mit vorheriger Einspritzung eines kontrastverstärkenden Mittels
Angiom | geschwulstartige Gefäßneubildung oder Gefäßfehlbildung
Anorexie | ausgeprägte Appetitlosigkeit, häufig bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen
Anschlussrehabilitation | Abk. AR, früher: Anschlussheilbehandlung (AHB); medizinische Rehabilitationsmaßnahme im Anschluss an einen Krankenhausaufenthalt bei schweren Erkrankungen, nach Operationen und Unfällen, um die Wiederanpassung des Patienten an die Belastungen des Alltags- und Berufslebens zu unterstützen; Durchführung ganztägig ambulant oder stationär in einer spezialisierten Rehabilitationseinrichtung; Beginn spätestens zwei Wochen nach Entlassung aus dem Krankenhaus; Dauer zunächst drei bis vier Wochen; Kostenträger ist in erster Linie die Rentenversicherung
Antibiotikum | Medikament gegen bakterielle Infektionen
Antiemetikum | Medikament gegen Übelkeit und Brechreiz
Antigen | Merkmal oder Struktur, die vom Immunsystem als „fremd“ erkannt wird
Antihormontherapie | medikamentöse Unterdrückung der Wirkung oder der Bildung von körpereigenen Hormonen; Anwendung zur Behandlung von bösartigen Tumoren, deren Zellen durch Hormone (v. a. Geschlechtshormone) zu Teilung und Vermehrung angeregt werden
Antikörper | körpereigene Eiweiße (Proteine), die in der Lage sind, Krankheitserreger, abnorme Zellen oder andere körperfremde Strukturen zu erkennen und direkt oder im Zusammenspiel mit anderen Mechanismen der Immunabwehr zu zerstören; Bestandteile des Immunsystems; werden von spezialisierten Blutzellen (Plasmazellen) gebildet
Antimykotikum | Medikament zur Bekämpfung von Pilzinfektionen
Antiöstrogene | Medikamente, die die Wirkung von weiblichen Geschlechtshormonen, der Östrogene, blockieren
Antiphlogistikum | Arzneimittel mit entzündungshemmender Wirkung
Antiseptikum | Desinfektionsmittel zur äußerlichen Anwendung
Antitussivum | Arzneimittel mit Wirkung gegen Hustenreiz
Anus praeter | künstlicher Darmausgang in der Bauchwand, dauerhaft erforderlich nach Entfernung des Enddarms; die heute gebräuchliche Bezeichnung ist Kolostoma
Apoptose | programmierter Zelltod; natürlicher Vorgang im Zellstoffwechsel: alte, überflüssig gewordene oder geschädigte Zellen sterben in einem kontrollierten Prozess ab; zahlreiche Krebsmedikamente lösen Apoptose aus
Applikation | Anwendung, Verabreichung
Aromatasehemmer | Substanzen, die die Östrogenproduktion unterdrücken; Anwendung zur Antihormontherapie bei Brustkrebs
ASS | Acetylsalicylsäure, „Aspirin“, wird als möglicher Schutz vor einigen Krebsarten diskutiert, zur allgemeinen Anwendungen aber wegen der Nebenwirkungen nicht empfohlen
Astrozytom | Gehirntumor, der von den Stützzellen im zentralen Nervensystem ausgeht; zählt zu den Gliomen
asymptomatisch | symptomlos, ohne Beschwerden
Aszites | Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle, verursacht u. a. durch Entzündungen oder Tumorabsiedlungen am Bauchfell
Atemdepression | eingeschränkte Atmung durch Herabsetzung des Atemantriebs mit oberflächlichen und/oder verlangsamten Atemzügen; Krankheitsfolge oder durch Medikamente verursacht
atypisch | von der normalen Erscheinung abweichend

B
Bacillus Calmette-Guerin | Abk. BCG; abgeschwächte Form des Tuberkuloseerregers; in der Krebsmedizin zur Immuntherapie von oberflächlichem Harnblasenkrebs eingesetzt; wird direkt in die Blase gegeben und löst dort eine Immunreaktion aus
Barrett-Ösophagus | Umwandlung der Schleimhaut der Speiseröhre bei anhaltendem Rückfluss von Magensaft aus dem Magen; erhöht langfristig das Risiko der Entstehung von Krebs
Basaliom > Basalzellkarzinom
Basalzellkarzinom | auch: Basaliom; heller oder „weißer“ Hautkrebs; von den Basalzellen der Oberhaut ausgehend; das Basaliom wird als semimaligne („halbbösartig“) eingestuft, das es keine Metastasen bildet
Bauchwassersucht > Aszites
BCG | > Bacillus Calmette-Guérin; Medikament zur Behandlung von Harnblasenkrebs
Beckenkammbiopsie | Entnahme einer Probe aus dem roten, blutbildenden Knochenmark im Beckenknochen mit einer Hohlnadel, die nach örtlicher Betäubung am hinteren oberen Rand des Beckenknochens (Beckenkamm) eingestochen wird
benigne | gutartig
Bestrahlungsplanung | Festlegung des Zielgebiets und der benötigten Dosis für eine Strahlentherapie mittels Berechnung und Simulation am Computer
Bilirubin | Gallenfarbstoff, der als Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin entsteht; stärkere Erhöhung des Blutspiegels führt durch Ablagerung in der Haut zu Gelbsucht (Ikterus), als Warnsignal für Leberschäden
Biomarker | Oberbegriff für Laborwerte oder andere messbare Merkmale, die mit einer Tumorerkrankung in Verbindung stehen und deren Bestimmung zusätzliche Informationen zur Krankheitssituation, zum wahrscheinlichen Verlauf oder zur Wirksamkeit von Behandlungen gibt; siehe auch Tumormarker
Biopsie | Entnahme einer Gewebeprobe zu diagnostischen Zwecken, zum Beispiel mit einer Kanüle (Nadelbiopsie, Stanzbiopsie) oder mit einer kleinen Zange (Knipsbiopsie)
Bisphosphonate | auch: Diphosphonate; Medikamente, die den Knochenabbau hemmen; werden in der Krebsmedizin zur Behandlung von knochenauflösenden Metastasen und auch zur Vorbeugung von behandlungsbedingtem Knochenabbau (Osteoporose) eingesetzt
Blutbild | Anzahl und Aussehen der verschiedenen Blutzellen (rote und weiße Blutkörperchen, Blutplättchen) und Gehalt an rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin) in einer Blutprobe
Blut-Hirn-Schranke | nur teilweise durchlässige Grenzschicht zwischen Blutkreislauf und Hirngewebe; Schutzbarriere, die schädliche Stoffe von den Nervenzellen abhält
Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit | Abk. BSG; auch: Blutkörperchensenkung, Abk. BKS; Geschwindigkeit, mit der in einem senkrechten Röhrchen die Blutzellen nach unten absinken; Labortest; eine erhöhte Senkungsgeschwindigkeit weist auf entzündliche Vorgänge im Körper hin
Blutplasma | flüssiger Anteil des Blutes nach Abtrennung der Blutzellen
Blutplättchen | auch: Thrombozyten; scheibenförmige, kernlose Blutbestandteile; spielen eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung
Blutstammzellen | „Urzellen“ der Blutbildung im Knochenmark; können sich selbst durch Teilung erneuern und in alle Blutzellarten ausreifen
Blutstammzelltransplantation | Übertragung von Blutstammzellen als Knochenmarkersatz; Behandlungsmethode nach hochdosierter Chemotherapie, die das blutbildende Knochenmark komplett zerstört hat; als Patient erhält man eine Infusion mit Blutstammzellen; diese siedeln sich im Knochenmark an und setzen die Blutbildung wieder in Gang; die Stammzellen können vor der Chemotherapie aus dem Blut des Patienten selbst oder von einem gewebsverträglichen Spender (allogen) entnommen werden
B-Lymphozyten | Untergruppe der Lymphozyten; können nach dem Kontakt mit einem Antigen zu Plasmazellen ausreifen, die speziell gegen dieses Antigen gerichtete Antikörper bilden
BMI | engl. „body mass index“, Körpermasseindex; Verhältnis von Körpergewicht zu Körpergröße; damit lässt sich in etwa abschätzen, ob ein Mensch zu dünn oder normalgewichtig ist; die Formel lautet: BMI = Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch Körpergröße mal Körpergröße in Meter
Bolus | wörtl. Schuss; in der Medizin intravenöse Verabreichung einer bestimmten Medikamentendosis innerhalb kurzer Zeit (statt über längere Zeit), um rasche Wirkung zu erzielen
BPH | benigne Prostatahyperplasie, gutartige Prostatavergrößerung
Brachytherapie | Kurzdistanz-Strahlentherapie; Bestrahlung, bei der die Strahlenquelle ganz nah an den Tumor herangebracht wird; die Brachytherapie kann mit Afterloading oder durch dauerhaftes Einbringen von Strahlenquellen (Seeds) in den Tumor erfolgen
BRCA 1, BRCA 2 | BReast CAncer-Gene 1 und 2; Gene, die im Zusammenhang mit erblichem Brustkrebs und weiteren vererbbaren Tumorerkrankungen stehen
Bronchialkarzinom | Lungenkrebs; von den Bronchien ausgehender bösartiger Tumor
Bronchoskopie | Spiegelung der tiefen Atemwege; Patienten wird dafür ein flexibler Schlauch (Endoskop) über Mund, Kehlkopf und Luftröhre eingeführt; dabei lassen sich auch Gewebeproben entnehmen
BSG > Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit
BTM | in der Medizin Abkürzung für Betäubungsmittel, deren Anwendung besonderen gesetzlichen Vorschriften unterliegt; auch bestimmte Medikamente zur Schmerzbehandlung (Opioide) fallen unter diese Regelung
Burkitt-Lymphom | in Afrika und Südamerika bei Kindern und Jugendlichen häufiges, bei uns seltenes, vermutlich durch eine Virusinfektion verursachtes Non-Hodgkin-Lymphom; tritt besonders im Kopfbereichund im Bauchraum auf
BWS | Brustwirbelsäule

C
Ca. | Abk. für „Carcinoma“, Karzinom
Candida albicans | Hefepilz, der normalerweise Haut- und Schleimhautinfektionen hervorruft, bei geschwächter Immunabwehr aber auch innere Organe befallen kann oder schwere Allgemeininfektionen verursachen kann
Candidose | Pilzinfektion, ausgelöst durch Hefepilze der Gattung Candida
Cannabinoide | natürliche oder künstlich (synthetisch) hergestellte Inhaltsstoffe der Hanfpflanze (Cannabis); bei Krebs gegen Übelkeit und zur Appetitsteigerung diskutiert
Carcinoma in situ | Abk. CIS; nach seinen Zellmerkmalen bösartiger, jedoch örtlich begrenzter Tumor, der die natürlichen Gewebegrenzen nicht überschreitet und keinen Anschluss an das Blutgefäßsystem hat; Frühform einer Krebserkrankung
CEA | Abk. für karzinoembryonales Antigen, ein Tumormarker
Chemotherapie | in der Krebsmedizin Behandlung mit Substanzen (Zytostatika), die den Zellstoffwechsel und/oder die Zellteilung stören; führt dazu, dass bevorzugt Zellen zugrunde gehen, die sich rasch vermehren; dazu zählen auch Krebszellen
Chromosomen | Strukturen im Zellkern, in denen das kettenförmige Erbmolekül Desoxiribonukleinsäure (DNS) vielfach gefaltet und mit Eiweißmolekülen verpackt vorliegt; die normalen menschlichen Zellen enthalten 46 Chromosomen in 23 Paaren, je einen Satz von Vater und Mutter
chronisch | bezeichnet in der Medizin Krankheiten oder Symptome, die länger oder sogar auf Dauer anhalten, Gegensatz zu akut
chronische lymphatische Leukämie | Abk. CLL; bösartige Erkrankung des blutbildenden Systems, bei der bestimmte weiße Blutkörperchen, die Lymphozyten, entartet und vermehrt sind; zählt zu den Non-Hodgkin-Lymphomen
chronische myeloische Leukämie | Abk. CML; bösartige Erkrankung des blutbildenden Systems, bei der Vorstufen bestimmter weißer Blutkörperchen, der Granulozyten, entartet sind und sich stark vermehren
CLL > chronische lymphatische Leukämie
CML > chronische myeloische Leukämie
Computertomographie | Abk. CT; computerunterstützte Röntgenuntersuchung, bei der bestimmte Körperregionen in einzelnen Schichten durchleuchtet werden; aus den gewonnenen Bilddaten lassen sich Schnittbilder in beliebigen Ebenen herstellen
Corticosteroide | Oberbegriff für eine Gruppe in der Nebennierenrinde (Nebennieren) gebildeter Hormone mit ähnlicher chemischer Grundstruktur (Steroide) und unterschiedlichsten Wirkungen; auch für künstlich (synthetisch) hergestellte, als Medikamente eingesetzte Stoffe mit vergleichbarem Aufbau gebraucht
Cortisol | in der Nebennierenrinde gebildetes Hormon mit wichtigen Funktionen: bewirkt als „Stresshormon“ die Bereitstellung von Energie aus Körperreserven und unterdrückt Immunreaktionen und Entzündungen; zählt zur Gruppe der Corticosteroide
Cortison | inaktive Form des in der Nebennierenrinde gebildeten Hormons Cortisol; oft umgangssprachlich anstelle von Cortisol verwendet
CR | engl. „complete remission“, > Komplettremission
CT > Computertomographie
CUP-Syndrom | engl. „cancer of unknown primary“, Metastasen bei unbekanntem Primärtumor: der Ursprung von Metastasen lässt sich nicht feststellen; lässt sich auch nach ausführlicher Diagnostik die zugrunde liegenden Krebsart nicht erkennen, gilt das CUP-Syndrom als eigenständiges Krankheitsbild
Cyberknife | Markenname für ein Bestrahlungsgerät zur Radiochirurgie); im Gegensatz zum Gamma-Knife werden die energiereichen Strahlen durch einen Linearbeschleuniger erzeugt
C-Zellen | Zellen der Schilddrüse, die das Schilddrüsenhormon Calcitoninbilden

D
DD > Differenzialdiagnose
Dekubitus | Wundliegegeschwür, Druckgeschwür der Haut; Folge einer Durchblutungsstörung durch anhaltenden Druck auf eine Gewebepartie, etwa bei fehlender regelmäßiger Umlagerung von Schwerkranken; verschiedene Schweregrade von einfacher Hautrötung über offene, nicht heilende Wunden bis hin zum Absterben von Gewebe
dendritische Zellen | Zellen des Immunsystems, die Antigene so „präsentieren“, dass das Immunsystem sie als fremd erkennt und darauf reagieren kann
Depotpräparat | Arzneimittelzubereitung, die den Wirkstoff kontrolliert über längere Zeit abgibt; im engeren Sinne Arzneimittel, das als Depot in die Haut oder in einen Muskel verabreicht wird; teilweise auch gleichbedeutend mit Retardpräparat verwendet
Desmoid | auch: aggressive Fibromatose; seltener Tumor des Bindegewebes, der örtlich verdrängend und zerstörend wächst, aber nicht metastasiert
Desoxyribonukleinsäure | Abk. DNS, DNA; spiralförmiges aufgedrehtes Doppelmolekül, Träger der Erbinformation eines Lebewesens, im Zellkern in den Chromosomen verpackt
Diagnose | Feststellung und Bestimmung einer körperlichen oder psychischen Krankheit durch einen Arzt
Diagnostik | Gesamtheit aller Maßnahmen, die zur Erkennung (Diagnose) einer Krankheit führen
Dialyse | Blutwäsche
Diarrhö | Durchfall
Differentialblutbild | mikroskopische Untersuchung eines Blutausstrichs mit Aufschlüsselung der Leukozyten im Blut und Bestimmung ihrer zahlenmäßigen Verteilung
Differentialdiagnose(n) | Abk. DD; mögliche zugrunde liegende Erkrankung(en) bei Vorliegen von Symptomen; weitere Untersuchungen können dazu beitragen, unter diesen möglichen Diagnosen die tatsächlich zutreffende herauszufinden
Differenzierung | Ausreifung von Zellen für ihre spezialisierte Funktion; Krebszellen sind häufig undifferenziert, unreif
Differenzierungsgrad | Grad der Ausreifung eines Gewebes für seine Funktion im Körper; geringe Differenzierung ist ein Anzeichen für Krebs
diffus | verstreut, unscharf
digital-rektale Untersuchung | Abk. DRU; Austastung des Enddarms mit dem Finger zur Beurteilung der Darmschleimhaut und (beim Mann) der dem Darm zugewandten Oberfläche der Prostata
DNA | engl. „desoxyribonucleic acid“, > Desoxyribonukleinsäure
DNS > Desoxyribonukleinsäure
Doppelblindstudie | vergleichende klinische Studie, bei der weder Patienten noch Ärzte wissen, welcher Patient welche der Vergleichsbehandlungen erhält; dient dazu, Verzerrungen der Ergebnisse durch voreingenommene Beobachtungen zu vermeiden
Drainage | Ableitung oder Absaugung von Körperflüssigkeiten oder Wundsekret
Drüse | Organ oder Gewebe, das Sekrete absondert; exokrine Drüsen sind normalerweise in Haut oder Schleimhäuten zu finden; endokrine Drüsen geben ihre Produkte direkt ins Blut ab
Dysfunktion | Funktionsstörung, Fehlfunktion
Dysphagie | Schluckstörung
Dysplasie | 1. Fehlbildung von Gewebe; 2. Zell- bzw. Gewebeveränderungen mit Abweichung von der normalen Gestalt und Struktur; unterschiedliche Schweregrade, schwere Dysplasien können Krebsvorstufen sein

E
EbM > evidenzbasierte Medizin; eine Medizin, die voraussetzt, dass jedes Verfahren nachweislich als wirksam belegt ist
EBV | Epstein-Barr-Virus; Risikofaktor für seltenere Lymphome
EEG > Elektroenzephalogramm
EKG > Elektrokardiogramm
Elektrokardiogramm | Abk. EKG; auch: Herzstromkurve; Messung und Darstellung der elektrischen Aktivität und der Erregungsleitung im Herzen
Elektroenzephalogramm | Abk. EEG; Darstellung der elektrischen Gehirnströme; über Elektroden werden an der Kopfoberfläche natürliche Spannungsschwankungen gemessen und aufgezeichnet
elektromagnetische Strahlen | Wellen aus elektrischen und magnetischen Feldern; Wellenlängen von sehr langwellig bis sehr kurzwellig; u. a. Radiowellen, Mikrowellen, sichtbares Licht, UV-Strahlung, Röntgenstrahlung und Gammastrahlung
Elektromyographie | Abk. EMG; Messung der elektrischen Erregung eines Muskels, Untersuchungsverfahren zur Unterscheidung von Muskel- und Nervenstörungen
Embolisation | in der Krebsmedizin die künstliche Verstopfung von versorgenden Blutgefäßen eines tumorbefallenen Organs mit dem Ziel, den Blutfluss zu stoppen; kann die Sauerstoff- und Nährstoffzufuhr unterbinden oder die Verweildauer von Medikamenten im betreffenden Organ oder Gewebe verlängern
embryonaler Tumor | entsteht während der Organentwicklung durch Entartung unreifer (embryonaler) Zellen
Emesis | Erbrechen
EMG > Elektromyographie
endokrin | wörtl. „nach innen abgebend“; bezieht sich auf Drüsen, die ein Sekret oder Hormon direkt in die Blutbahn abgeben
endokrine Therapie > Hormontherapie, > Antihormontherapie
Endometriumkarzinom | auch: Uteruskarzinom, Korpuskarzinom; Krebs der Schleimhaut des Gebärmutterkörpers
Endoskop | von griech. „innen beobachten“; medizintechnisches Gerät zum Betrachten („Spiegeln“) von Körperhohlräumen (z. B. Darm, Harnblase, Bauchhöhle, Atemwege); je nach Untersuchungszweck biegsamer Schlauch oder dünnes starres Rohr mit einer Lichtquelle, heute teilweise auch mit Videokamera ausgestattet; die Bilder werden über Glasfasern geleitet; durch spezielle Kanäle lassen sich Instrumente einführen, z.B. zur Probenentnahme oder auch zur Durchführung operativer Eingriffe
Endoskopie | Spiegelung, Untersuchung von Körperhohlräumen mittels eines Endskops
Endosonographie | Ultraschalluntersuchung „von innen“: Der Schallkopf wird durch Körperöffnungen in Körperhöhlen eingebracht
Energiedosis | Angabe zur Dosis bei Bestrahlungen, Maßeinheit Gray (Gy)
E-Nummer | System zur eindeutigen Bezeichnung von Lebensmittelzusatzstoffen
Enzyme | Biokatalysatoren, auch: Fermente; meist große Eiweißmoleküle, die biochemische Reaktionen im Körper steuern und beschleunigen; jedes Enzym ist auf eine bestimmte biochemische Reaktion spezialisiert
Ependymom | Tumor des Zentralnervensystems; geht von den Zellen aus, die die Innenwände der Hirnkammern (Ventrikel) und des Rückenmarkkanals auskleiden
epi- | Vorsilbe: auf
Epidemiologie | Lehre von der Häufigkeit von Erkrankungen und von den Ursachen/Faktoren, die diese Häufigkeit beeinflussen
epidermaler Wachstumsfaktor | Abk. EGF; Signalstoff, der bei vielen Zelltypen die Zellteilung anregt; vermittelt seine Wirkung über Bindungsstellen (Rezeptoren) auf der Zelloberfläche; bei einigen Krebsarten ist die Wirkung von EGF durch vermehrte Ausbildung oder dauerhafte Aktivierung von Rezeptoren auf den Tumorzellen gesteigert; eine Blockierung dieser EGF-Rezeptoren mit bestimmten zielgerichteten Therapien kann das Krebswachstum hemmen
Epigenetik | wörtl. etwa „zusätzlich zur Genetik“; griech. „epi“, nach, hinterher, zusätzlich; Spezialgebiet der Biologie; beschäftigt sich mit vererbbaren Veränderungen an Genen, die im Unterschied zu Mutationen nicht direkt den Bau und das Programm der DNA betreffen, sondern die Aktivität (Genexpression) von Erbinformation auf andere Weise beeinflussen, z. B. durch Anlagerung von chemischen Verbindungen; solche Veränderungen spielen auch für die Krebsentstehung eine Rolle und sind mögliche Ansatzpunkte für Krebstherapien
Epiphyse | auch: Zirbeldrüse; Drüse im Bereich des Zwischenhirns; u. a. an der Steuerung des Tag-Nacht-Rhythmus beteiligt
Epithel | ein- oder mehrlagige Zellschichten, die alle äußeren und inneren Oberflächen des Körpers überziehen; man unterscheidet Deckepithel (z. B. äußere Haut, Schleimhäute; Plattenepithel) und Drüsenepithel, das Sekrete bildet und absondert (z. B. in Speicheldrüsen, Schilddrüse, Bauchspeicheldrüse, Leber, Darm)
ER | Estrogenrezeptor, auch: Östrogenrezeptor
Ergotherapie | Beschäftigungs- und Arbeitstherapie zur Behandlung von Störungen der Bewegungsabläufe (Motorik), der Sinnesorgane und der geistigen und psychischen Funktionen
Erhaltungstherapie | Behandlung über einen längeren Zeitraum, um das Ergebnis einer vorher erfolgten Therapie zu festigen und zu erhalten
Erstlinientherapie | auch First-Line-Therapie; allg. Behandlung oder Mittel der ersten Wahl in einer bestimmten Krankheitssituation; in der Krebsmedizin auch erste medikamentöse Therapie bei einer fortgeschrittenen Krebserkrankung
Erythem | flächige Hautrötung durch Erweiterung von Blutgefäßen und vermehrte Durchblutung; unterschiedliche Ursachen
Erythrozyten | rote Blutkörperchen; sauerstofftransportierende Zellen im Blut
Estrogen > Östrogen
Ethikkommission | Gremium aus Ärzten, Juristen, Theologen und Wissenschaftlern anderer Disziplinen; prüft und bewertet Forschungsvorhaben an Menschen daraufhin, ob sie nach ethischen, rechtlichen, medizinischen und sozialen Gesichtspunkten vertretbar sind und entscheidet über die Durchführung; dient dem Schutz des Einzelnen vor möglichen ungünstigen Folgen der Forschung
Ewing-Sarkom | bösartiger Knochentumor, tritt vorwiegend im Kindes- und frühen Erwachsenenalter auf
Exstirpation | vollständiges chirurgisches Entfernen von Organen, erkrankten (z. B. krebsbefallenen) Gewebeteilen oder einzelnen Lymphknoten
Exzision | chirurgisches Herausschneiden von Gewebe aus dem Körper

F
familiäre adenomatöse Polyposis | Abk. FAP; vererbbare Erkrankung des Dickdarms, bei der sich Hunderte von Polypen (Schleimhautausstülpungen, Schleimhautwucherungen) bilden, die unbehandelt zu Krebs entarten
FAP > familiäre adenomatöse Polyposis
Fatigue | Zustand chronischer Erschöpfung mit ausgeprägter Müdigkeit, schwindenden Energiereserven oder erhöhtem Ruhebedürfnis, bessert sich auch durch Schlaf und Ruhe nicht; kann Folge der Krebserkrankung oder der Behandlung sein
febril | fieberhaft, fiebrig; Erhöhung der Innentemperatur des Körpers über 38 Grad Celsius; Messung meist im Enddarm, im Mund oder im Ohr
Fernmetastase | Absiedlung eines Tumors in einem entfernten Organ oder Gewebe, entsteht aus Krebszellen, die sich aus einem Tumor lösen und über die Lymph- und Blutbahnen im Körper verstreut werden
Fertilität | Fruchtbarkeit; bei Lebewesen die Fähigkeit, Nachkommen hervorzubringen
Fibrom | gutartige Geschwulst des Bindegewebes
Fibrosarkom | bösartige Geschwulst des Bindegewebes
Filiae | lat. Töchter; Tochtergeschwülste, Metastasen
FISH > Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung
Fistel | normalerweise nicht vorhandene Verbindung zwischen einem Körperhohlraum und der Körperoberfläche oder einem andern inneren Hohlraum; kann angeboren oder durch eine Erkrankung oder eine Operation entstanden sein
Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung | Abk. FISH; Methode der Molekularbiologie, mit der sich Chromosomenveränderungen und vermehrte Kopien von Genen im Zellkern (Amplifikation) nachweisen lassen; man benötigt dafür Gewebeproben oder Blutproben
Follikel | wörtl. Hülle, Hülse; meist für Ovarialfollikel (Eibläschen) im Eierstock gebraucht, aus dem nach Ausreifung beim Eisprung die reife Eizelle ausgestoßen wird
Follow-up | wörtl. Nachverfolgung; in der Krebsmedizin die Nachbeobachtung von Patienten nach Abschluss einer Behandlung
Fraktionierung | Anwendungsform der Strahlentherapie; Aufteilung der Gesamtstrahlendosis in kleine „Portionen“, die man über mehrere Wochen verteilt erhält
Fraktur | Bruch, vor allem verwendet im Sinne von Knochenbruch
Früherkennung > Krebsfrüherkennung

G
G > Grading
Gallenblasenkrebs | bösartiger Tumor, der von der Schleimhaut der Gallenblase ausgeht
Gallengangskrebs | auch: cholangiozelluläres Karzinom; bösartiger Tumor, der von den Zellen der Gallengänge ausgeht
Gammakamera | Gerät, mit dem sich Gammastrahlung im Körper registrieren und bildlich darstellen lässt; wird bei der Szintigraphie verwendet, um Orte der Anreicherung von vorher gegebenen Radiopharmaka sichtbar zu machen
Gamma-Knife | wörtl. „Gammamesser“; Markenname für ein Bestrahlungsgerät, bei dem sich Gammastrahlen aus verschiedenen Richtungen in einem Zielbereich treffen (Stereotaxie) und dort durch ihre hohe Energie wie ein chirurgisches Messer wirken: das Gewebe wird zerstört (Strahlenchirurgie, Radiochirurgie); Anwendung bei Tumoren im Gehirn
Gammastrahlen | besonders energiereiche, durchdringende elektromagnetische Strahlen; entstehen unter anderem beim Zerfall von Radionukliden
Gastroenterologie | Teilbereich der inneren Medizin; befasst sich mit den Erkrankungen des Verdauungstrakts
gastrointestinal | den Magen-Darm-Trakt betreffend
gastrointestinaler Stroma-Tumor | Abk. GIST; seltener Tumor des Magen-Darm-Trakts, zählt zu den Weichteilsarkomen
Gastroskopie | Magenspiegelung; endoskopische Untersuchung des Magens
Gen | Erbanlage, Erbfaktor
Genexpression | Aktivität bzw. Ausprägung eines Gens, Umsetzung der in einem Gen verschlüsselten Information in ein Produkt (Eiweiß); nachweisbar anhand der RNA des Gens oder des Proteins, dessen Aufbau im betreffenden Gen festgeschrieben ist
Gentest | Untersuchung des Erbmaterials auf bestimmte Gene oder Genveränderungen (Mutationen); in der Krebsmedizin eingesetzt zur näheren Charakterisierung einer Erkrankung, zur Planung einer gezielten Therapie oder zur Untersuchung, ob eine erbliche Krebserkrankung vorliegt
Gentherapie | Behandlungskonzept, bei dem genetische Information in Körperzellen eingeschleust wird, um eine gestörte oder ausgefallene Genfunktion zu korrigieren; bisher vorwiegend Forschung
Gestagene | auch: Gelbkörperhormone; neben den Östrogenen zweite Gruppe der weiblichen Geschlechtshormone; Bildung in den Eierstöcken
Gleason-Score | Einteilung des Wachstumsmusters von Zellen eines Prostatakarzinoms zur Bestimmung des Grades der Bösartigkeit
Glioblastom | bösartiger Hirntumor, der von den Stützzellen des Gehirns ausgeht, zählt zu den Gliomen
Gliom | Oberbegriff für alle Hirntumoren, die von den Stützzellen des Gehirns ausgehen; zum Beispiel Glioblastom, Astrozytom
Glucocorticoide | in der Nebennierenrinde gebildete Hormone mit zahlreichen wichtigen Funktionen im Körperstoffwechsel; wirken zudem entzündungshemmend und hemmen das Immunsystem; zählen zu den Corticosteroiden
GnRH-Analoga | dem Gonadotropin-Releasing-Hormon ähnliche, künstlich hergestellte Substanzen; im Gegensatz zu natürlichem GnRH unterdrücken GnRH-Analoga als Medikament verabreicht die Bildung von Geschlechtshormonen
Gonadotropine | Follikelstimulierendes Hormon (FSH) und Luteinisierendes Hormon/Gelbkörperhormon (LH); Hormone der Hypophyse, die in den Keimdrüsen (Hoden und Eierstöcke) das Signal zur Bildung von Geschlechtshormonen(Östrogene, Gestagene, Testosteron) geben und zur Reifung der Geschlechtszellen (Spermien bzw. Eizellen) führen
Gonadotropin-Releasing-Hormon | im Zwischenhirn gebildetes Hormon; bewirkt die Freisetzung von Gonadotropinen aus der Hirnanhangdrüse
Grading | Einteilung von Tumorgewebe nach dem Grad seiner Differenzierung; beschreibt, wie stark sich ein Tumor vom normalen Erscheinungsbild des betreffenden Gewebes unterscheidet; wird an Gewebeproben mikroskopisch bestimmt; Beurteilungskriterien sind u. a. die Zellanordnung, das Aussehen der Zellkerne und Zellbestandteile und die Zellteilungsaktivität; sagt auch etwas über die Bösartigkeit des Tumors aus; Einteilung in vier Grade: die Einteilung wird mit den Kürzeln G1 (gut ausgereift) bis G4 (schlecht entwickelt, wenig „differenziert“) abgekürzt
Granulozyten | Gruppe der weißen Blutzellen (Leukozyten), die im Knochenmark heranreifen; charakterisiert durch kleine, anfärbbare Körnchen (Granula) im Zellinnern; nach Anfärbbarkeit unterteilt in basophile, eosinophile und neutrophile Granulozyten; letztere haben eine wichtige Funktion in der Abwehr von Infektionen durch Bakterien, Pilze und Parasiten
Granulozyten-Kolonie-stimulierender Faktor | Abk. G-CSF; Wachstumsfaktor, der die Bildung von bestimmten weißen Blutkörperchen, den Granulozyten, anregt; kann gentechnisch hergestellt und zur Behandlung einer stark verminderten Zahl von Granulozyten im Blut (Neutropenie) eingesetzt werden
Granulozytopenie | Verringerung der Granulozyten im Blut deutlich unter den Normalbereich; kann beispielsweise durch Chemotherapie und auch durch Strahlentherapie verursacht werden; erhöhtes Infektionsrisiko
Gray | Abk: Gy; Maßeinheit für die Energiedosis einer Bestrahlung
gutartige Tumoren | auch: benigne Tumoren; bleiben im Gegensatz zu bösartigen Tumoren innerhalb der natürlichen Gewebegrenzen, wachsen nicht zerstörend in Nachbargewebe ein und bilden keine Tochtergeschwülste (Metastasen)
Gy > Gray
Gynäkologie | Frauenheilkunde

H
Hämatologie | Lehre vom Blut und seiner Zusammensetzung und von den Erkrankungen des Blutes und der blutbildenden Organe
Hämatopoese | Blutbildung, Bildung von Blutzellen
Hämaturie | Blut im Urin; Makrohämaturie: erkennbar mit bloßem Auge; Mikrohämaturie: Nachweis nur durch mikroskopische Untersuchung oder Labortests
Hämoglobin | roter Blutfarbstoff in Erythrozyten; verantwortlich für den Sauerstofftransport
Harnblasenkarzinom | Harnblasenkrebs; geht von der Schleimhaut aus, die die Harnblase innen auskleidet
Harninkontinenz | unwillkürlicher Harnabgang; unterschiedliche Schweregrade von Auftreten nur bei Belastung bis zu Inkontinenz auch in Ruhe
Hazard ratio | Abk. HR; Risikoverhältnis, von engl. „hazard“, Gefahr, Risiko und „ratio“, Verhältnis; Maß zum Vergleich zweier Gruppen im Hinblick auf das Risiko, dass ein bestimmtes Ereignis eintritt; eine HR von 1,5 in der einen Gruppe bedeutet etwa, dass das betreffende Ereignis (z. B. Nebenwirkung, Todesfall) um die Hälfte (50 %) häufiger ist als in der Vergleichsgruppe
HBV | Hepatitis-B-Virus; Virus, das Entzündungen der Leber hervorrufen kann; eine chronische Leberentzündung steigert das Risiko, an Leberzellkrebs zu erkranken
HCC > hepatozelluläres Karzinom, Leberzellkrebs
hCG | humanes Choriongonadotropin (Hormon); ein Tumormarker
Helicobacter pylori | Bakterium, verursacht chronische Entzündungen der Magenschleimhaut und kann an der Entstehung von Magenkrebs beteiligt sein
hemi- | Vorsilbe: halb
hepatisch | die Leber betreffend
Hepatoblastom | bösartiger Lebertumor, tritt vorwiegend bei Kleinkindern auf
hepatozelluläres Karzinom | Abk. HCC; Leberzellkrebs
HER2 | humaner epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor 2; Bindungsstelle auf der Oberfläche von Zellen für einen körpereigenen Wachstumsfaktor, der Signale für die Zellteilung vermittelt; bei vermehrter Ausprägung von HER2 auf Tumorzellen kann gezielte medikamentöse Blockierung des Rezeptors das Tumorwachstum bremsen
Herpes Zoster | Gürtelrose; erneute Aktivierung einer früheren Infektion mit dem Varizella-Zoster-Virus, das bei Erstinfektion Windpocken verursacht; das Virus verbleibt in Nervenwurzeln des Rückenmarks und kann später im Leben bei geschwächter Immunabwehr wieder aktiviert werden und im Versorgungsgebiet der befallenen Nerven, meist im Bereich des Brustkorbs, eine schmerzhafte Entzündung mit Hautausschlag hervorrufen
HIFU > hochintensiver fokussierter Ultraschall, nicht zur Diagnostik, sondern zur Zerstörung von Krebsgewebe
high-grade | hochgradig; bezeichnet undifferenziertes, unausgereiftes Tumorgewebe, das schnell wächst und ausgeprägte Zeichen von Bösartigkeit aufweist
Hirnmetastasen | Fernabsiedelungen (Metastasen) eines bösartigen Tumors im Gehirn
Histologie | Lehre vom Feinbau der Körpergewebe
Histopathologie | feingewebliche Untersuchung von Gewebeproben auf krankhafte Veränderungen und zur exakten Diagnosestellung
HIV | humanes Immunschwächevirus (AIDS-Virus), eine Infektion steigert das Risiko für manche Krebsarten
HLA > humane Leukozytenantigene
HNO | Hals-Nasen-Ohren (-Heilkunde)
Hochdosistherapie | besonders intensive, hochdosierte Therapie, z.B. Chemotherapie
hochintensiver fokussierter Ultraschall | Abk. HIFU; Methode zur örtlichen Zerstörung von Tumoren mit sehr energiereichen, zielgenau gebündelten Ultraschallwellen; wirkt durch Erhitzung des Zielgewebes
Hodgkin-Lymphom | eine Form von Lymphdrüsenkrebs
Hormon | in geringsten Konzentrationen wirksamer körpereigener Botenstoff, der von einer Hormondrüse oder von hormonell aktiven Geweben ins Blut abgegeben wird und in anderen Organen bzw. Zellen eine bestimmte Wirkung auslöst
Hormonrezeptoren | Strukturen auf oder in Zellen, an die Hormone andocken können und über die sie ihre Wirkung entfalten; jedes Hormon hat seinen speziellen Rezeptor
Hormontherapie | in der Krebsmedizin Behandlung von hormonempfindlichen Tumoren mit Hormonen bzw. mit deren Gegenspielern (Antihormontherapie), um das Tumorwachstum zu hemmen
Hospiz | wörtl. Herberge; Pflegeeinrichtung, in der schwerstkranke Patienten am Lebensende umfassend versorgt und begleitet werden
HPV > humane Papillomviren
HPV-Impfung | Impfung gegen bestimmte Formen der humanen Papillomviren, die Gebärmutterhalskrebs und andere Plattenepithelkarzinome auslösen können; in Deutschland von den Gesundheitsbehörden für Mädchen zwischen 9 und 14 Jahren empfohlen
HPV-Test | Test auf humane Papillomviren; weist in Abstrichproben nach, ob eine Infektion mit bestimmten krebsauslösenden HP-Viren vorliegt
humane Papillomviren | Abk. HPV; große Gruppe von Viren, die Haut und Schleimhäute infizieren und Papillome und Warzen verursachen können; ein Teil dieser Viren kann die Entstehung bestimmter bösartiger Tumoren auslösen
HWS | Halswirbelsäule
hyper- | Vorsilbe: über, oberhalb, übermäßig
Hyperfraktionierung | Methode der Strahlentherapie, bei der Patienten eine geplante Strahlendosis in kürzeren Abständen als sonst üblich erhalten
Hyperkalzämie | erhöhter Kalziumspiegel im Blut, ein mögliches Anzeichen für Knochenmetastasen bei Krebs oder Entgleisungen des Hormonspiegels z.B. bei Lungenkrebs und einigen anderen Krebsarten
Hypernephrom | veraltete Bezeichnung für das Nierenzellkarzinom
Hyperparathyreoidismus | Überfunktion der Nebenschilddrüsen mit der Folge von Hyperkalzämie
Hyperthermie | wörtl. Überwärmung; in der Krebsbehandlung künstliche Temperaturerhöhung im ganzen Körper oder in einzelnen Körperregionen auf Werte zwischen 40 und 44 Grad Celsius mit dem Ziel, die Empfindlichkeit von Krebszellen gegenüber Strahlen- und Chemotherapie zu erhöhen
hypo- | Vorsilbe: unter, unterhalb
Hypopharynxkarzinom | bösartiger Tumor im unteren Schlundbereich, zählt zu den Kopf-Hals-Tumoren
Hypophyse | Hirnanhangdrüse; kirschgroße, an der Schädelbasis hinter der Nasenwurzel gelegene hormonbildende Drüse mit übergeordneter Steuerungsfunktion im Hormonhaushalt
Hypothalamus | Teil des Zwischenhirns; steuert zahlreiche unwillkürliche Körperfunktionen, u.a. die Ausschüttung von Hormonen aus der Hypophyse
Hysterektomie | operative Entfernung der Gebärmutter

I
i. m. > intramuskulär; in den Muskel
i. v. > intravenös; in eine Vene
ICD-O | engl. „International Code of Diseases – Oncology“; Ziffern-Buchstaben-Kombination zur eindeutigen Klassifikation von Krebserkrankungen
idiopathisch | ohne bekannte oder feststellbare Ursache
IE | Internationale Einheit, Maßeinheit für biologische Arzneisubstanzen
Ileostoma | künstlicher Ausgang des unteren Dünndarms (Ileum) in der Bauchdecke
Immunglobuline | von B-Lymphozyten gebildete Eiweißstoffe, die als Antikörper in Blut, Gewebeflüssigkeiten und Körpersekreten der körpereigenen Abwehr dienen
Immunhistochemie | Abk. IHC, auch: Immunhistologie; Untersuchungsverfahren, mit dem Proteine in und auf Zellen (Antigene) mittels farbstoffgekoppelter Antikörper gegen die betreffenden Antigene sichtbar gemacht werden können; dient der Charakterisierung von Tumorzellen und der Planung der geeigneten Behandlung
Immunmodulation | Beeinflussung des Immunsystems durch Medikamente
Immunologie | Lehre von der körpereigenen Abwehr
immunologisch | die Immunologie betreffend
Immunstimulation | Anregung des Immunsystems
Immunsuppression | Unterdrückung oder Abschwächung von Immunreaktionen
Immunsystem | körpereigene Abwehr; komplexes Netzwerk aus verschiedenen Organen, Geweben, Zellen und Molekülen, die je nach Aufgabenstellung miteinander kommunizieren und zusammenwirken
Immunszintigraphie | Form der Szintigraphie, die bei Krebserkrankungen zum Aufspüren von Tumorherden eingesetzt wird; radioaktiv markierte Antikörper gegen bestimmte Oberflächenmerkmale von Tumorzellen werden in die Blutbahn gespritzt und reichern sich in eventuellen Tumorherden an; mit einer Gammakamera, die über die Körperoberfläche geführt wird, lassen sich Anreicherungen durch die abgegebene Strahlung nachweisen
Immuntherapie | bei Krebs: Behandlung durch Beeinflussung des Immunsystems und der Immunreaktion für eine bessere Bekämpfung von Tumorzellen; kann z. B. durch immunwirksame Medikamente (Zytokine, Antikörper) erfolgen oder durch Anregung der körpereigenen Abwehr wie bei einer Impfung (siehe auch Tumorvakzine)
Implantat | in den Körper eingepflanztes künstliches Material; eingesetzt um Körperfunktionen oder zerstörte bzw. verlorene Körperteile zu ersetzen
Indikation | Eignung bzw. Notwendigkeit medizinischer Maßnahmen zur Untersuchung und Behandlung (z. B. Operation, Strahlentherapie, Medikamente) in einer bestimmten Krankheitssituation
infiltrierend | bei Tumoren: in das umliegende Gewebe einwachsend und dieses zerstörend
inflammatorisches Mammakarzinom | entzündliches Mammakarzinom; besondere Erscheinungsform von Brustkrebs, die durch eine gerötete, geschwollene, überwärmte und verdickte Haut der Brust gekennzeichnet ist
Infusion | von lat. „infundere“, eingießen; Patienten erhalten Flüssigkeit oder Arzneimittellösungen, meist über eine Vene
Inhibitor | Hemmstoff
Initialtherapie | erste Behandlung nach der Diagnose einer Erkrankung
Injektion | Patienten erhalten gelöste Arzneimittel mit einer Spritze
Inkontinenz | allg. Unfähigkeit, etwas zurückzuhalten; oft verkürzt für Harninkontinenz oder Stuhlinkontinenz verwendet
In-situ-Karzinom > Carcinoma in situ
Instillation | in der Medizin Einbringen einer Arzneimittellösung in Hohlorgane, Körperhohlräume oder Körperöffnungen
Interferone | Abk. IFN; Botenstoffe des Immunsystems, die von Leukozyten gebildet werden; zählen zu den Zytokinen; als Medikament zur adjuvanten Therapie bei malignem Melanom, bei anderen Tumorarten weitgehend von zielgerichteten Therapien abgelöst
Interleukine | Abk. IL; wörtl. zwischen Leukozyten; von bestimmten Lymphozyten gebildete Botenstoffe des Immunsystems; in der Krebsmedizin wird Interleukin 2 bei malignem Melanom und Nierenzellkarzinom eingesetzt; bei anderen Tumorarten weitgehend von zielgerichteten Therapien abgelöst
intramuskulär | Abk. i. m.; im Muskel; i. m. Gabe/Verabreichung: etwas in den Muskel hineingeben (meist per Injektion)
intraoperativ | im Rahmen einer Operation, während einer Operation
intraoperative Radiotherapie | Abk. IORT; gezielte direkte Bestrahlung des Tumorbetts im Rahmen einer Operation; erlaubt die Gabe einer höheren Strahlendosis auf einmal als bei Bestrahlung durch die Haut (perkutane Bestrahlung)
intrathekal | Abk. i. th.; im Raum unter der harten Hirnhaut, im Hirnwasser (Liquor); z.B. intrathekale Gabe von Medikamenten gegen Hirntumoren oder Hirnmetastasen
intravenös | Abk. i.v.; in einer Vene; i.v. Gabe/Verabreichung: etwas in eine Vene hineingeben (z. B. eine Infusion)
intravesikal | in der Harnblase; intravesikale Gabe/Verabreichung: etwas in die Harnblase hineingeben (z. B. eine Medikamentenlösung)
invasiv | eindringend (Tumorwachstum); auch: gewebeverletzendes Diagnose- oder Behandlungsverfahren
Inzidenz | Häufigkeit von Neuerkrankungen, meist angegeben pro 100.000 Einwohner bezogen auf den Zeitraum eines Jahres
ionisierende Strahlen | kurzwellige, energiereiche Strahlen, die zur Strahlentherapie eingesetzt werden; lösen bei Auftreffen auf ein Atom Elektronen aus diesem heraus und machen es damit zu einem instabilen geladenen Teilchen (Ion), das weitere, im Körper zellschädigende Reaktionen in Gang setzen kann
Ischämie | verringerte oder ganz unterbrochene Durchblutung eines Gewebes mit der Folge von Sauerstoffmangel
Isotop | auch: Nuklid; Isotope sind unterschiedliche Formen eines Atoms, die sich durch die Zahl der Neutronen im Atomkern und somit in ihrer Masse unterscheiden, ansonsten aber meist die gleichen Eigenschaften haben; manche Isotope sind instabil und zerfallen unter Aussendung von Strahlung (Radionuklide)

J
J | Joule, Einheit für Wärme, Energie und Wärmemenge; früher gemessen in Kalorien (cal)
Jejunum | mittlerer Teil des Dünndarms
Jejunostomie | auch: Jejunostoma; operativ geschaffene Verbindung zwischen Bauchwand und Jejunum zur Einlage einer Ernährungssonde

K
Kachexie | Auszehrung des Körpers, geht einher mit Abmagerung, Kräfteverfall und zunehmender Störung von Stoffwechselvorgängen und Organfunktionen
kanzerogen | krebserregend
Kaposi-Sarkom | Tumor der Haut und des darunterliegenden Bindegewebes, der sich vorwiegend bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem, vor allem im Zusammenhang mit einer Aids-Erkrankung, entwickelt
Karnofsky-Index | Abk. KPS; Bewertungsskala für die Einschränkungen von Krebspatienten in ihrer Aktivität, ihrer Möglichkeit der Selbstversorgung und Selbstbestimmung; reicht von 100 % = keinerlei Einschränkungen in Stufen von 10 % bis 0 % = Tod des Patienten; Anwendung zur Einstufung des Allgemeinzustands und der Lebensqualität
Karzinogen | Stoff oder Faktor, der Karzinome auslöst, heute meist allgemein für Krebsauslöser; auch als Adjektiv „karzinogen“: krebsauslösend
Karzinogenese | Krebsentstehung
Karzinoid | früher gebräuchliche Bezeichnung für neuroendokrine Tumoren; treten v. a. im Verdauungstrakt auf
Karzinom | Abk. Ca. von lat. carcinoma; bösartiger Tumor, der von Epithelzellen ausgeht
Kastration | Ausschaltung der Funktion von Hoden oder Eierstöcken durch operative Entfernung, Bestrahlung oder Medikamente
Katheter | biegsamer oder starrer Schlauch, der in ein Blutgefäß oder Hohlorgan eingelegt wird, um etwas einzubringen (z. B. eine Medikamentenlösung) oder Flüssigkeit abfließen zu lassen bzw. abzusaugen
kausal | ursächlich; bezogen auf eine Behandlung: die Krankheitsursache beseitigend
Keimdrüsen | Geschlechtsdrüsen: Eierstöcke und Hoden
Keimzellen | Eizellen und Spermien
Keimzelltumor | Gruppe verschiedener teils gutartiger, teils bösartiger Tumoren, die von den Keimzellen ausgehen und sehr unterschiedliche Gewebeeigenschaften aufweisen können; treten vor allem in Eierstöcken und Hoden auf
Kernspintomographie > Magnetresonanztomographie
Killerzellen | Lymphozyten, die in der Lage sind, fremde und abnorme Zellen zu erkennen und abzutöten
Klassifikation | bei Erkrankungen: Bezeichnung und Einordnung des Krankheitsbilds oder seiner Ausbreitung nach festgelegten Kriterien eines Bestimmungssystems
Klimakterium | Wechseljahre, Phase der hormonellen Umstellung bei Frauen vor und nach der letzten Regelblutung
klinische Studie | auch: klinische Prüfung; Untersuchung der Wirksamkeit und Verträglichkeit von neuen medizinischen Maßnahmen bei Patienten; die klinische Prüfung von neuen Medikamenten erfolgt in mehreren Stufen nach gesetzlichen Vorgaben und international gültigen Kriterien für Planung, Durchführung und Auswertung
Klistier | Einlauf; Einleiten von Flüssigkeit durch den After in den Darm zur Darmentleerung
Knochenmarkdepression | auch: Knochenmarksuppression; wörtl.: Unterdrückung des Knochenmarks; Einschränkung der Blutbildung mit Mangel an roten und weißen Blutkörperchen und Blutplättchen; häufige Nebenwirkung von Zytostatika, auch von ausgedehnter Strahlentherapie
Knochenmarkpunktion | Entnahme einer Knochenmarkprobe mit einer in das Mark eingestochenen Hohlnadel, meist aus dem Beckenkamm, manchmal auch aus dem Brustbein
Knochenmarktransplantation | Abk. KMT; Übertragung von Knochenmarkzellen von einem Spender auf einen Empfänger, um bei diesem eine krankheits- oder behandlungsbedingt ausgefallene Blutbildung zu ersetzen; heute weitgehend durch die gezielte Übertragung von aus dem Blut herausgefilterten Stammzellen der Blutbildung ersetzt
Knochenszintigraphie > Skelettszintigraphie
Kolik | stärkste, wellenförmig auftretende Schmerzen, ausgelöst durch krampfartiges Zusammenziehen der glatten (unwillkürlichen) Muskulatur von Hohlorganen, z. B. gegen einen Widerstand (z. B. Gallenkolik bei Gallensteinen, Nierenkolik bei Nierensteinen)
Kollumkarzinom > Zervixkarzinom
Kolonkarzinom | Krebserkrankung des Dickdarms
kolorektales Karzinom | Oberbegriff für Krebs des Dickdarms und des Mastdarms
Koloskopie | Spiegelung des gesamten Dickdarms
Kolostoma | auch: Kolostomie; künstlicher Darmausgang durch die Bauchwand
Kolposkop | Mikroskop zur Untersuchung der Schleimhaut von Scheide und äußerem Muttermund auf Veränderungen
Kombinationspräparat | Medikament mit mehreren Wirkstoffen
Kombinationstherapie | Kombination mehrerer Behandlungsverfahren, zum Beispiel Operation und Strahlentherapie und/oder Chemotherapie
Komplettremission | Abk. CR von engl. „complete remission“; auch: Vollremission; durch Untersuchungen nachgewiesene vollständige Rückbildung aller Tumorherde durch eine Behandlung; nicht immer gleichbedeutend mit einer dauerhaften Heilung
Kompression | Zusammendrücken, Zusammenpressen
Konisation | Ausschneiden eines kegelförmigen Gewebestückes aus Muttermund und Gebärmutterhals zu Untersuchungszwecken, wenn im Rahmen der Abstrichuntersuchung (Pap-Test) ausgeprägte Zellveränderungen festgestellt wurden, hinter denen sich Krebsvorstufen oder Krebs verbergen können; gleichzeitig auch die Behandlung, wenn dabei alle Veränderungen entfernt werden können
Kontaktbestrahlung | Form der Brachytherapie; Strahlentherapie, bei der die Strahlenquelle direkt an den Tumor herangebracht wird
Kontraindikation | Gegenanzeige; Sachverhalt oder Zustand, der eine bestimmte Maßnahme, z. B. diagnostisch oder therapeutisch, verbietet, weil dadurch Schaden entstehen könnte
kontraindiziert | nicht angezeigt
Kontrastmittel | Substanzen, die die Aussagekraft bildgebender Verfahren wie Röntgen, Ultraschall oder Kernspintomographie erhöhen und auf den Bildern Strukturen sichtbar machen können, die sich sonst kaum vom umgebenden Gewebe abheben; werden vor der Untersuchung in die Blutbahn oder in Körperhohlräume eingebracht
Kontrollgruppe | auch: Vergleichsgruppe; in vergleichenden klinischen Studien die Gruppe von Patienten, die nicht die zu prüfende Behandlung, sondern die übliche Standardtherapie oder ein Scheinmedikament (Placebo) erhalten; ermöglicht eine sicherere Beurteilung, ob beobachtete Wirkungen der Prüfbehandlung auch tatsächlich durch diese hervorgerufen werden
Kopf-Hals-Tumoren | Oberbegriff für bösartige Tumoren im Bereich von Gesicht, Mund, Rachen und oberen Luftwegen; überwiegend Plattenepithelkarzinome
Korpuskarzinom > Endometriumkarzinom, Krebs der Gebärmutter
Kortison | umgangssprachliche Bezeichnung für Hormone aus der Gruppe der Glucocorticoide
Kreatinin | über die Nieren ausgeschiedenes Stoffwechselprodukt; aus der Kreatinin-Konzentration im Urin und im Blut lässt sich die Nierenfunktion berechnen (Kreatinin-Clearence)
Krebsfrüherkennung | Erkennung eines Tumors oder seiner Vorstufen vordem Auftreten von Symptomen in einem frühen, auf den Ursprungsort begrenzten und gut behandelbaren, bestenfalls dauerhaft heilbaren Stadium; für eine breite Anwendung muss die gewählte Untersuchungsmethode möglichst einfach, wenig belastend und vor allem treffsicher sein, das heißt Kranke als krank und Gesunde als gesund erkennen
Krebsregister | zentrale Datenbank, in der Krebserkrankungen in der Bevölkerung erfasst werden; die Meldung und Registrierung von Erkrankungsfällen an Krebs ist gesetzlich geregelt; die Daten von Krebsregistern sind eine wichtige Erkenntnisquelle der Epidemiologie
Krukenberg-Tumor | Metastase eines Magenkarzinoms an den Eierstöcken; entsteht durch „Abtropfung“ von Krebszellen vom Magen in die Bauchhöhle und auf die Oberfläche der Eierstöcke
Kryotherapie | wörtlich: Behandlung durch Vereisung; Zerstörung von (Tumor-) Gewebe durch Kälteanwendung
kurative Therapie | von Kuration: Heilung; auf Heilung einer Erkrankung zielende Behandlung

L
L | Lymphgefäßinvasion, Einbruch von Krebszellen in Lymphgefäße; Befundkürzel im Rahmen der TNM-Klassifikation; L0 bezeichnet nicht vorhandene, L1 vorhandene Lymphgefäßinvasion
Laparoskopie | Bauchspiegelung; mit einem Endoskop, das durch einen kleinen Hautschnitt, oft im Nabel, in die Bauchhöhle eingeführt wird, lassen sich die inneren Oberflächen (Bauchfell und Bauchorgane) begutachten und mit Zusatzinstrumenten auch Probenentnahmen oder operative Eingriffe durchführen
Laparotomie | operative Eröffnung der Bauchhöhle
Laryngoskop | Endoskop zur Untersuchung des Kehlkopfs
Laryngoskopie | Spiegelung des Kehlkopfs
Larynxkarzinom | Kehlkopfkrebs
Laser | künstlich erzeugte, parallel ausgerichtete Lichtstrahlen nur einer Wellenlänge; vielfältige Verwendung in Medizin und Naturwissenschaft; je nach Energie auch wie ein chirurgisches Messer zum Schneiden, zum Verdampfen oder Verschorfen von Gewebe einsetzbar
Läsion | Verletzung, Beschädigung
latent | verborgen
LDH | Abk. für Laktatdehydrogenase; ein Tumormarker
Leberzirrhose | Endstadium chronischer Lebererkrankungen mit Zerstörung von Leberzellen, Bildung von Bindegewebe und Funktionsverlust des Organs; hierzulande am häufigsten durch längerfristigen übermäßigen Alkoholkonsum oder chronische Virusinfektion der Leber (Virushepatitis) ausgelöst
Leiomyom | gutartige Geschwulst der glatten (unwillkürlichen) Muskulatur
Leiomyosarkom | bösartiger Weichteiltumor mit Ursprung in der sogenannten glatten (unwillkürlichen) Muskulatur, die die Muskelschicht vieler Hohlorgane (z. B. Magen, Darm, Gebärmutter, Harnblase) und der Blut- und Lymphgefäße bildet
Leitlinie | in der Medizin von Fachgremien herausgegebene Empfehlungen für die Diagnostik, Behandlung und Nachsorge bei einer bestimmten Erkrankung oder Erkrankungssituation zur Orientierung und Unterstützung von Ärzten bei der angemessenen medizinischen Versorgung; unterschiedliche Qualität, von übereinstimmender Expertenmeinung bis hin zur höchsten Stufe der evidenzbasierten Leitlinie (Stufe 3, S3), die auf systematischer Auswertung und Bewertung des mit hoher methodischer Qualität in großen Studien gewonnenen Wissens gründet
Leukämie | wörtl. weißes Blut; bösartige Erkrankung des blutbildenden Systems
Leukopenie | auch: Leukozytopenie; Verringerung der Zahl weißer Blutkörperchen im Blut auf Werte unterhalb des Normalbereichs, als Krankheitsfolge oder Nebenwirkung von Chemotherapie oder Bestrahlung
Leukoplakie | wörtl. weiße Fläche; weißlich veränderte Herde an der Schleimhaut im Mund oder an Genitalien durch eine Verhornungsstörung; kann eine Krebsvorstufe (Präkanzerose) sein
Leukozyten | weiße Blutkörperchen; Zellfamilie mit unterschiedlichen Aufgaben in der körpereigenen Abwehr; zu den Leukozyten zählen Granulozyten, Lymphozyten und Monozyten
Leukozytopenie > Leukopenie
Leukozytose | Erhöhung der Zahl weißer Blutkörperchen im Blut über den Normbereich, beispielsweise bei Infektionen, aber auch bei Leukämien
LH-RH | auch: GnRH; luteinisierendes Hormon-Releasing-Hormon, Gonadotropin-Releasing-Hormon
Linearbeschleuniger | Bestrahlungsgerät, das durch Beschleunigung von Elektronen energiereiche Strahlen für die Strahlentherapie von Tumoren erzeugt
Lipom | gutartige Geschwulst aus Zellen des Fettgewebes
Liposarkom | Krebserkrankung, die von Zellen des Fettgewebes ausgeht
Liquor cerebrospinalis | Hirnwasser, Nervenwasser; Flüssigkeit, die Gehirn und Rückenmark umhüllt und Hohlräume im Gehirn ausfüllt
LK > Lymphknoten
lobuläre Neoplasie | Abk. LN; Früh- oder Vorform von Brustkrebs, die von den Drüsenläppchen (Lobuli) ausgeht
Lokalanästhesie | örtliche Betäubung bei chirurgischen Eingriffen oder zur Schmerztherapie
lokale Therapie | örtliche Behandlung; in der Krebsmedizin Therapie, die auf den Ort des Tumors beschränkt ist, im Gegensatz zur systemischen Therapie
Lokalrezidiv | örtlicher Rückfall; Wiederauftreten eines Tumors am ursprünglichen Ort
low-grade | niedriggradig; bezeichnet gut differenziertes, relativ ausgereiftes Tumorgewebe, das eher langsam wächst und geringe Zeichen von Bösartigkeit aufweist
LWS | Lendenwirbelsäule
Lymphadenektomie | operative Entfernung von Lymphknoten
lymphatisches System | auch: Lymphsystem; Gesamtheit der lymphatischen Gewebe und Organe wie Lymphknoten, Lymphbahnen, Milz, Thymus, Mandeln, lymphatisches Gewebe im Darm; Teil des Immunsystems
Lymphdrainage | Behandlung eines Lymphödems durch vorsichtiges Ausstreichen gestauter Lymphflüssigkeit
Lymphe | eiweißreiche, klare Flüssigkeit, die aus dem Gewebewasser entsteht; enthält Nährstoffe, Stoffwechselprodukte, Lymphozyten und mögliche andere Zellbestandteile; wird in den Lymphgefäßen in die Blutbahn geleitet; Zelltrümmer, Krankheitserreger oder auch von einem Tumor abgelöste Krebszellen werden in den Lymphknoten abgefangen und im günstigen Fall unschädlich gemacht
Lymphknoten | im Normalzustand wenige Millimeter große, oval geformte Organe des Immunsystems, Filterstationen im Verlauf der Lymphbahnen, in denen Krankheitserreger, Zelltrümmer und auch Krebszellen abgefangen werden; oft die erste Station, in der sich vom Ursprungstumor abgelöste Tumorzellen ansiedeln und zu Metastasen heranwachsen; bei Entzündungen, Infektionen und auch bei Tumorbefall können Lymphknoten anschwellen und sich verhärten
Lymphknotendissektion | operative Entfernung von Lymphknoten
Lymphogranulomatose | veralteter Begriff für Hodgkin-Lymphom
Lymphom | wörtl. Lymphknotenschwellung; steht in der Krebsmedizin abgekürzt für bösartige Erkrankungen, die von Zellen des lymphatischen Systems ausgehen: maligne Lymphome, umgangssprachlich Lymphdrüsenkrebs; betroffen sein können je nach Erkrankungsform das Blut, das Knochenmark, lymphatische Organe wie die Milz oder Lymphknoten, Verdauungsorgane, die Haut und viele weitere Gewebe oder Organe
Lymphödem | übermäßige Ansammlung eiweißhaltiger Flüssigkeit im Gewebe, die zu einer Schwellung führt, etwa in Armen oder Beinen, aber auch in anderen Regionen des Körpers; Lymphödeme entstehen bei Krebspatienten nicht selten wegen der Unterbrechung der Lymphbahnen durch einen Tumor oder durch Entnahme oder Bestrahlung
Lymphozyten | weiße Blutkörperchen; Untergruppe der Leukozyten

M
Magenkarzinom | Magenkrebs; bösartiger Tumor, der von der Magenschleimhaut ausgeht
Magnetresonanztomographie | Abk. MRT, auch: Kernspintomographie; Untersuchungsmethode, mit der sich Schichtbilder vom Körperinneren erzeugen lassen; arbeitet mit einem starken Magnetfeld und der Einstrahlung von Radiowellen; Gewebe und Strukturen lassen sich aufgrund ihres unterschiedlichen Wassergehalts voneinander abgrenzen; keine Strahlenbelastung
maligne | bösartig
malignes Melanom | schwarzer Hautkrebs; geht von den farbstoffbildenden Zellen der Haut aus und entsteht häufig aus Muttermalen bzw. Pigmentflecken
Malignität | Bösartigkeit; Kennzeichen sind bei Tumoren die unkontrollierte Zellteilung, das Einwachsen und Zerstören von umliegendem Gewebe, die Fähigkeit, Metastasen zu bilden, und eine gestörte Differenzierung
Malignitätsgrad | Grad der Bösartigkeit
Mammakarzinom | Brustkrebs
Mammographie | Röntgenuntersuchung der Brustdrüsen; derzeit wichtigste Methode zur Früherkennung und Diagnose von Brustkrebs; siehe auch Mammographiescreening
Mastektomie | auch: Ablatio mammae, operative Entfernung der gesamten weiblichen (oder männlichen) Brust, „Brustamputation“
Mastopathie | Oberbegriff für verschiedene Veränderungen und Umbauvorgänge im Brustdrüsengewebe mit zyklusabhängigen Schmerzen und Knotenbildung; drei Schweregrade; bei ausgeprägter Mastopathie mit starken Zellveränderungen (Grad III) muss durch Untersuchungen ausgeschlossen werden, dass Krebsvorstufen vorliegen
MDS | myelodysplastisches Syndrom; Leukämie-Vorstufen und verwandte Erkrankungen
Mediastinoskopie | Spiegelung des Mediastinums
Mediastinum | Mittelfell, Mittelfellraum; zwischen beiden Lungenflügeln gelegener Raum im Brustkorb, in dem das Herz liegt und durch den Speiseröhre, Luftröhre und große Blutgefäße verlaufen
Megakaryozyten | zählen zu den blutbildenden Zellen im Knochenmark; Vorläuferzellen der Thrombozyten, die durch Abschnürung aus Megakaryozyten entstehen
Melanom > malignes Melanom
MEN > multiple endokrine Neoplasie
Meningeom | langsam wachsender Tumor, der von den Zellen der Hirn- bzw. Rückenmarkshaut ausgeht
Meningeosis carcinomatosa | Tumorzellbefall der Hirnhaut bei einer metastasierenden Krebserkrankung
Menopause | Zeitpunkt der letzten spontanen Monatsblutung einer Frau; Postmenopause: die Zeit danach
Merkelzell-Karzinom | seltener bösartiger Tumor der Haut
Mesotheliom | Krebserkrankung, die von den Deckzellen des Brust- oder Bauchfells, dem so genannten Mesothel, ausgeht
Metastase | Tochtergeschwulst; Absiedlung von über Blut- oder Lymphbahnen gestreuten Krebszellen an einer vom Ursprungstumor entfernten Stelle im Körper
Mikrokalk | kleinste Kalkherde im Brustdrüsengewebe, nur in der Mammographie erkennbar; entstehen durch Kalkeinlagerung in abgestorbene Zellen und können Hinweise auf Frühformen von Brustkrebs sein
Mikrometastase | kleinste Metastase eines bösartigen Tumors mit einer Ausdehnung von höchstens 2 Millimetern; nur mit speziellen histopathologischen Untersuchungsverfahren nachweisbar
minimal-invasiv | wörtl. minimal eindringend; bezeichnet in der Medizin Prozeduren oder Eingriffe, die nur mit geringen Verletzungen von Haut und Weichteilen verbunden sind; Eingriff ohne große Schnitte, oft mit Hilfe der Endoskopie; Schlüssellochchirurgie
Mitose | Zellkernteilung; Mitosehemmer: Medikamente, die die Zellteilung hemmen
monoklonal | genetisch identische Zellen, von einer einzigen Vorläuferzelle abstammend
monoklonale Antikörper | völlig gleichartige Antikörper, die von ebenfalls identischen Nachfahren (Klonen) eines einzelnen, unsterblich gemachten antikörperbildenden Lymphozyten gebildet werden und alle gegen das gleiche Antigen gerichtet sind; vielfältige Verwendung in Krebsforschung, Krebsdiagnostik und Krebsbehandlung
Monotherapie | Behandlung mit einem einzelnen Medikament/Wirkstoff
Monozyten | Untergruppe der weißen Blutkörperchen (Leukozyten), Bedeutung in der Abwehr von bakteriellen Infektionen
Morbidität | Häufigkeit einer bestimmten Erkrankung in einer bestimmten Bevölkerungsgruppe
Morbus Hodgkin | Hodgkin-Lymphom, eine Form von Lymphdrüsenkrebs
Morphin | Hauptinhaltsstoff des Opiums; eines der stärksten Schmerzmittel; unterliegt wie alle Opioide dem Betäubungsmittelgesetz
Mortalität | Sterblichkeit, Sterberate; Anzahl der Todesfälle durch eine Erkrankung innerhalb eines bestimmten Zeitraums (meist ein Jahr) bezogen auf eine bestimmte Bevölkerungszahl (z. B. 100.000)
MRI | engl. „magnetic resonance imaging“, Magnetresonanztomographie
MRT > Magnetresonanztomographie
Mukositis | Entzündung der Schleimhaut, etwa als Nebenwirkung einer Chemotherapie
multifaktoriell | durch zahlreiche unterschiedliche Einflussfaktoren bedingt
multiple endokrine Neoplasie | Abk. MEN; Oberbegriff für verschiedene erbliche Erkrankungen, die mit Tumoren hormonproduzierender Organe einhergehen
multiples Myelom | bösartige Erkrankung von Plasmazellen (antikörperbildende
B-Lymphozyten); zählt zu den malignen Lymphomen
Mutation | dauerhafte Veränderung des Erbmaterials einer Zelle, ohne äußere Ursache oder durch Einwirkungen von außen entstanden; wird die Regulation des Zellwachstums durch Mutationen gestört, kann Krebs entstehen
myelodysplastisches Syndrom | Abk. MDS; Oberbegriff für verschiedene Erkrankungen des Knochenmarks, bei denen aufgrund von Veränderungen der Stammzellen keine reifen, voll funktionsfähigen Blutzellen gebildet werden; kann in eine Leukämie übergehen
Myelosuppression | Knochenmarkdepression, Knochenmarksuppression , als mögliche Nebenwirkung mancher Krebsmedikamente
Mykose | Pilzinfektion

N
N | engl. „node“, Knoten, Lymphknoten; Befundkürzel im Rahmen der TNM-Klassifikation; Zusatz 0 bis 3 bezeichnet das Fehlen oder Vorhandensein von Metastasen in Lymphknoten und deren Ausmaß
Nachsorge | bei Krebs die Nachbetreuung nach der Erstbehandlung; umfasst die Erkennung und Behandlung von unerwünschten Krankheitsoder Therapiefolgen, die Erkennung von Krankheitsrückfällen sowie die Begleitung und psychosoziale/psychologische Unterstützung des Patienten
Nahrungsergänzungsmittel | frei verkäufliche Präparate mit Vitaminen, Mineralstoffen, Pflanzeninhaltsstoffen oder sonstigen Nährstoffen in konzentrierter Form, die als Zusatz zur normalen Ernährung angeboten werden; unterliegen dem Lebensmittelrecht und dürfen ausdrücklich keine arzneiliche bzw. therapeutische Wirkung haben
Narkose | Form der Anästhesie, Schmerzempfinden und Bewusstsein sind weitgehend oder ganz ausgeschaltet, bei belastenden Untersuchungsverfahren oder Operationen
Nausea | Übelkeit
Nävus | Muttermal, Pigmentfleck, einige Formen von Nävi (Plural) bergen das Risiko der bösartigen Veränderung
Nebennieren | hormonbildende Drüsen, die kappenförmig auf den beiden Nieren sitzen; man unterscheidet Nebennierenrinde und Nebennierenmark; in der Rinde werden unter anderem Corticosteroide gebildet, im Mark Adrenalin und Noradrenalin
Nebennierenrindenkarzinom | bösartiger Tumor der Nebennierenrinde; bildet oft auch Hormone
Nebenschilddrüsen | auch: Epithelkörperchen; vier kleine hormonbildende Drüsen in der Nähe der Schilddrüse; produzieren Parathormon, das die Freisetzung von Kalzium aus den Knochen fördert und dadurch den Blutkalziumspiegel erhöht
Nebenschilddrüsenkarzinom | Krebserkrankung der Nebenschilddrüsen
Neck-Dissection | operative Entfernung von Lymphknoten im Hals-bereich; wird auf einer oder beiden Halsseiten bei bösartigen Kopf-Hals-Tumoren durchgeführt, um die Ausbreitung von Metastasen über die Lymphbahnen zu verhindern
Nekrose | Absterben von Gewebe als Folge einer Schädigung
neoadjuvante Therapie | auch: präoperative Therapie; meist medikamentöse Behandlung, die einer Operation vorgeschaltet wird, um einen Tumor zu verkleinern und damit die Operation zu erleichtern oder überhaupt zu ermöglichen
Neoplasie | wörtl. Neubildung; gutartige oder bösartige Geschwulst
Nephroblastom | auch: Wilms-Tumor; bösartiger Nierentumor, der bei Kleinkindern auftritt und aus embryonalem Gewebe entsteht
NET > neuroendokrine Tumoren
Neuralgie | Nervenschmerz; Schmerzen im Versorgungsgebiet eines Nerven, verursacht durch Schädigung oder Entzündung des Nerven
Neurinom | auch: Schwannom, Neurilemmom; meist gutartiger Tumor, der von den Hüll- und Stützzellen von Nerven (Nervenscheide) ausgeht
neuro- | Vorsilbe: die Nerven, das Nervensystem betreffend
Neuroblastom | bösartiger Tumor, meist bei Kleinkindern, der von unreifen Zellen des autonomen Nervensystems (steuert unwillkürliche Vorgänge im Körper) ausgeht
Neurochirurgie | Teilgebiet der Medizin, das sich mit der operativen Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems beschäftigt
neuroendokrine Tumoren | Abk. NET; Gruppe gut- oder bösartiger Tumoren, entstehen aus Zellen, die sowohl Ähnlichkeit mit Nervenzellen als auch mit hormonproduzierenden Drüsenzellen haben, überwiegend im Magen-Darm-Trakt; bilden häufig Hormone oder hormonähnliche Substanzen, was dann die Symptomatik bestimmt
Neurofibrom | gutartiger Tumor aus Nervenhüllzellen und Bindegewebszellen; häufigster Tumor des peripheren Nervensystems (außerhalb von Gehirn und Rückenmark)
Neurologie | Teilgebiet der Medizin, das sich mit den Erkrankungen des Nervensystems beschäftigt
Neuropathie | Sammelbegriff für Nervenschädigungen, meist als Folge anderer Erkrankungen oder auch von Therapien; äußert sich in Empfindungsstörungen unterschiedlicher Art wie Kribbeln, Brennen oder Taubheitsgefühl oder Muskelschwäche; Nebenwirkung mancher Krebsmedikamente
Neurotoxizität | wörtl. Nervengiftigkeit; einige in der Krebsbehandlung eingesetzte Medikamente schädigen kurz- oder langfristig das Gehirn und/oder periphere Nerven
Neutropenie | Verminderung der Zahl bestimmter weißer Blutkörperchen, der neutrophilen Granulozyten, die in der Bekämpfung von Infektionen eine wichtige Rolle spielen; mögliche Nebenwirkung mancher Krebsmedikamente
NHL | Non-Hodgkin-Lymphom, große Gruppe diverser Formen von Lymphdrüsenkrebs
nichtsteroidale Antiphlogistika | Abk. NSAID; auch: nichtsteroidale Antirheumatika, Abk. NSAR; Gruppe von Schmerzmitteln, die auch entzündungshemmende Wirkung haben; unterscheiden sich in ihrem Wirkungsmechanismus von Opioiden
Nierenzellkarzinom | auch: Nierenkarzinom, Nierenkrebs; bösartiger Tumor der Nieren
NMR-Tomographie | engl. „nuclear magnetic resonance“-Tomographie, Magnetresonanztomographie
Nodalstatus | Lymphknotenstatus (N); beschreibt, ob bei einer Tumorerkrankung Lymphknoten befallen sind (positiver Nodalstatus) oder nicht (negativer Nodalstatus)
Nodus | Knoten; kann für Gewebeknoten (z. B. Tumor) stehen oder abgekürzt für Lymphknoten (Nodus lymphaticus)
Non-Hodgkin-Lymphom | Abk. NHL; älterer Oberbegriff für eine große Gruppe verschiedener Formen von Lymphdrüsenkrebs, früher vor allem zur Unterscheidung von Morbus Hodgkin
Non-Responder | Patienten, die auf eine bestimmte Behandlung nicht ansprechen
NPL > Neoplasie
NSAR | nichtsteroidale Antirheumatika; nichtsteroidale Antiphlogistika
NSCLC | engl. „non-small cell lung cancer“, nicht-kleinzelliger Lungenkrebs, eine Form des Bronchialkarzinoms
NSE | neuronspezifische Enolase; ein Tumormarker
Nuklearmedizin | Fachgebiet der Medizin, das sich mit der Anwendung radioaktiver Substanzen in Diagnostik und Behandlung befasst
NW | Nebenwirkung

O
o. B. | ohne (krankhaften, auffälligen) Befund
Obstipation | Verstopfung
Ödem | Gewebeschwellung durch Einlagerung von Flüssigkeit, die aus dem Gefäßsystem übergetreten ist
Omentum | Netz, Bauchnetz; „Schürze“ aus Fett und Bindegewebe, die vom Magen und queren Dickdarm herabhängt und über den Dünndarmschlingen liegt
Onkogene | Gene, die bei der Zellteilung aktiv sind und diese fördern; Mutationen, die zur Überfunktion solcher Gene führen, spielen bei der Krebsentstehung eine wichtige Rolle
Onkologie | Lehre von den Krebserkrankungen, Krebsmedizin
Onkologisches Zentrum | Versorgungseinrichtung, in der mehrere Krebserkrankungen unter einem Dach behandelt werden; muss bestimmte Anforderungen erfüllen, was im Rahmen eines Zertifizierungsverfahrens nachzuweisen ist
Onkozytom | gutartiger Tumor, bestehen aus einem speziellen Zelltyp, den Onkozyten; kommen in Speicheldrüsen, Niere, Hypophyse und Schilddrüse vor
Opiate | schmerzstillende natürliche Inhaltsstoffe des Opiums, vor allem Morphin; entfalten ihre Wirkung im Gehirn und im Rückenmark durch Bindung an spezielle Opioid-Rezeptoren
Opioide | Sammelbegriff für alle natürlichen, körpereigenen und künstlich hergestellten Stoffe mit morphinartiger Wirkung (Morphin), die zur Behandlung starker und stärkster Schmerzen eingesetzt werden; unterliegen dem Betäubungsmittelgesetz
Opium | Saft aus den Samenkapseln des Schlafmohns
oral | durch den Mund; zum Mund gehörig
Orchiektomie | operative Entfernung der Hoden
Ösophaguskarzinom | Speiseröhrenkrebs
ossär | den Knochen, das Skelett betreffend
Osteoblast | Knochensubstanz bildende Zelle
Osteoklast | Knochensubstanz abbauende Zelle
osteoklastisch | Knochensubstanz abbauend
osteolytisch | Knochensubstanz auflösend
osteoplastisch | Knochensubstanz bildend
Osteoporose | auch: Knochenschwund; Verminderung der Knochensubstanz und der Knochendichte unter eine bestimmte Grenze mit erhöhter Anfälligkeit für Knochenbrüche; durch altersbedingte Stoffwechselveränderungen verursacht oder Folge von bestimmten Erkrankungen oder Behandlungen
Osteosarkom | von Knochengewebe ausgehender bösartiger Tumor; meist im Bereich der langen Röhrenknochen an Beinen und Armen; tritt am häufigsten bei Kindern und Jugendlichen/jungen Erwachsenen auf
Östrogene | auch: Follikelhormone; weibliche Geschlechtshormone, vor allem in den Eierstöcken, zu einem geringen Teil in der Nebennierenrinde und im Fettgewebe gebildet, einige Krebsarten entwickeln sich hormonabhängig, vor allem viele Formen von Brustkrebs
Östrogenrezeptor | Abk. ER; Bindungsstelle in Zellen für das weibliche Sexualhormon Östrogen, über die die Wirkung des Hormons vermittelt wird
Ovarektomie | operative Entfernung eines oder beider Eierstöcke
Ovarien | Eierstöcke, weibliche Keimdrüsen, in denen die Eizellen gebildet werden
Ovarialkarzinom | Eierstockkrebs

P
Palliation | Linderung
palliative Therapie | medizinische Behandlung, die nicht auf die Heilung einer Erkrankung zielt, sondern auf die Verminderung und Linderung ihrer Folgen; umfasst bei Krebserkrankungen im fortgeschrittenen Stadium Maßnahmen, die Symptome lindern, Komplikationen vermeiden, die bestmögliche Lebensqualität erhalten und, wenn möglich, das Tumorwachstum verlangsamen
Palliativmedizin | Bereich der Medizin, der sich der ganzheitlichen Behandlung und Betreuung von Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung und begrenzter Lebenserwartung widmet; das Augenmerk liegt auf der Linderung von Schmerzen und anderen Beschwerden und auf der unterstützenden Begleitung des Patienten entsprechend seiner Bedürfnisse
Pankreas | Bauchspeicheldrüse
Pankreaskarzinom | Bauchspeicheldrüsenkrebs
Pankreatitis | Entzündung der Bauchspeicheldrüse
Papillom | gutartige Gewebewucherung von blumenkohlartigem Aussehen, die von Plattenepithel ausgeht; kann an Haut und Schleimhäuten auftreten
Papillomviren > humane Papillomviren, HPV
Pap-Test | mikroskopische Untersuchung eines Abstrichs von Muttermund und Gebärmutterhalskanal auf Zellveränderungen; wird zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs durchgeführt; benannt nach dem griechischen Arzt Papanicolaou
Paragangliom | meist gutartiger Tumor von Nervenzellansammlungen (Paraganglien), die sich an verschiedenen Stellen im Körper finden und teilweise Hormone bilden
paraneoplastisches Syndrom | auch: Paraneoplasie; Begleitsymptome einer Krebserkrankung, die nicht direkt durch das Tumorwachstum ausgelöst werden; Ursache sind vom Tumor freigesetzte Hormone oder hormonähnliche Stoffe oder aber eine Immunreaktion des Körpers gegen den Tumor; vielfältige Erscheinungsformen möglich
Paraproteine | von lat. „para“: daneben; funktionslose Eiweißstoffe, meist Antikörper oder Teile davon, die von krankhaft veränderten Plasmazellen gebildet werden; nachweisbar durch Untersuchung der Bluteiweiße; Hauptsymptom des multiplen Myeloms
Parästhesien | Empfindungen im Bereich eines Hautnervs ohne erkennbare äußere Reize; zum Beispiel Kribbeln, Taubheitsgefühl, schmerzhaftes Brennen; können als Folge von Stoffwechselstörungen, direkter Schädigung eines Nervs oder auch als Nebenwirkungen von bestimmten Medikamenten vorkommen; siehe auch Neuropathie und Polyneuropathie
Paravasat | auch: Extravasat; wörtl. etwa „neben dem Gefäß“; Flüssigkeit zur intravenösen Verabreichung, die fälschlicherweise nicht in die Vene, sondern in das umgebende Gewebe gelaufen ist
parenteral | den Verdauungstrakt umgehend, am Darm vorbei; in der Medizin meist für Injektionen und Infusionen gebraucht, auch für die intravenöse Zufuhr von Nährstoffen: parenterale Ernährung
Parotis | Ohrspeicheldrüse; größte Speicheldrüse, liegt beidseitig vor der Ohrmuschel
Pathologie | Fachgebiet der Medizin; Lehre von den krankhaften Vorgängen und Veränderungen an Organen, Geweben und Zellen
pathologisch | krankhaft
Periduralanasthesie | Abk. PDA, auch: Epiduralanästhasie; Methode der örtlichen Betäubung durch Gabe eines Medikaments zur Lokalanästhesie in den Periduralraum in die Nähe des Rückenmarks; Anwendung bei operativen Eingriffen oder zur Schmerzbehandlung
Periduralkatheter | Katheter, der in den Periduralraum eingelegt wird, um Medikamente hineinzugeben
Periduralraum | Raum im Wirbelkanal zwischen harter Hirnhaut, die das Rückenmark umhüllt, und Knochenhaut der Wirbelkörper
peripheres Nervensystem | Nervensystem außerhalb von Gehirn und Rückenmark
Peritonealkarzinose | Befall des Bauchfells mit Tumorzellen, meist infolge einer Metastasierung
perkutan | durch die Haut
perkutane endoskopische Gastrostomie | Abk. PEG; Sonde, die über die Bauchhaut in den Magen gelegt wird, meist zur Ernährungstherapie unter Umgehung von Mund und Speiseröhre
perkutane endoskopische Jejunostomie | Abk. PEJ; Sonde, die über die Bauchhaut in den oberen bis mittleren Dünndarm (Jejunum) gelegt wird, meist zur Ernährungstherapie unter Umgehung von Mund, Speiseröhre und Magen
perkutane Strahlentherapie | Bestrahlung von außen durch die Haut
PET > Positronenemissionstomographie
PET-CT | feste Kombination von Positronenemissionstomographie (PET) und Computertomographie in einem Untersuchungsgang; die durch beide Techniken gewonnenen Bilder werden überlagernd dargestellt; die in der PET nachgewiesenen Auffälligkeiten lassen sich durch die überlagerte Computertomographie exakter bestimmten Organen oder Geweben zuordnen
Phantomschmerz | Schmerzempfindung, die in der Wahrnehmung in ein nicht mehr vorhandenes Körperteil lokalisiert wird, so als sei dieses noch vorhanden, nach Amputationen
Pharmakologie | Lehre von der Wechselwirkung zwischen Stoffen und Lebewesen
Pharynxkarzinom | Krebs im Rachenbereich
photodynamische Lasertherapie | Abk. PDT; Behandlung, die auf der Aktivierung eines zuvor in den Körper verabreichten Farbstoffs durch Laserlicht einer bestimmten Wellenlänge beruht; der verwendete Farbstoff, der die Lichtempfindlichkeit erhöht, reichert sich in bestimmten Tumoren verstärkt an, und die gezielte Laserbestrahlung löst in den Anreicherungsbezirken zusammen mit Sauerstoff gewebezerstörende Reaktionen aus
Physiotherapie | früher auch Krankengymnastik; Oberbegriff für äußerliche Behandlungsanwendungen, die die Bewegungs- und Funktionsfähigkeit des Körpers erhalten, verbessern oder wiederherstellen sollen; neben Übungen, aktiver und passiver Bewegung und Massage werden Reize wie Wärme, Kälte, Wasser, Licht und Elektrizität eingesetzt
Phytotherapie | Behandlung mit Heilpflanzen bzw. aus solchen hergestellten Zubereitungen
Placebo | Scheinmedikament; enthält keinen wirksamen Arzneistoff; wird z.B. in Studien bei Teilnehmern der Vergleichs- oder Kontrollgruppe eingesetzt
Plasmazellen | spezialisierte B-Lymphozyten, die Antikörper bilden
Plasmozytom | besondere Verlaufsform des multiplen Myeloms, einer Lymphomform, die das Knochenmark und indirekt die Knochen betrifft
Plattenepithelkarzinom | Krebs, der vom Plattenepithel ausgeht
Pleura | Brust- und Lungenfell
Pleuraerguss | Flüssigkeitsansammlung im Spalt zwischen Lungenfell und Brustfell; häufig bei Tumorbefall des Brustfells
Pleuramesotheliom | Krebserkrankung der Pleura bzw. des Brustfells
Pleurodese | Maßnahmen zur Verklebung von Lungen- und Brustfell mit dem Ziel, den Zwischenraum (Pleuraraum, Pleuraspalt) dauerhaft zu verschließen; Anwendung in der Krebsbehandlung bei tumorbedingter starker und wiederkehrender Flüssigkeitsansammlung im Pleuraraum (Pleuraerguss); möglich durch operativen Eingriff oder durch direktes Einbringen von Medikamenten bzw. chemischen Substanzen in den Pleuraspalt
Pneumologie | Lungenheilkunde
Polychemotherapie | Kombination verschiedener Chemotherapeutika (Zytostatika) mit unterschiedlichen Wirkmechanismen, um Tumorzellen an unterschiedlichen Stellen und in unterschiedlichen Phasen des Zellzyklus zu treffen und die Chance auf ihre Zerstörung zu erhöhen
Polyneuropathie | mehrere Nerven betreffende Störung, die die Empfindungen (Sensibilität) und/oder die Bewegungen (Motorik) beeinträchtigen kann; Symptome je nach betroffenen Nerventypen vielfältig (Kribbeln, Brennen, Stechen, Taubheitsgefühl, Lähmungen etc.); kann bei Krebs als Begleitsymptom der Erkrankung (paraneoplastisches Syndrom) oder als Nebenwirkung bestimmter Medikamente auftreten
Polyp | gestielte oder breitflächige Gewebeneubildung der Schleimhaut in Hohlorganen, z. B. im Darm oder in der Harnblase; meist gutartig, aber Entartung möglich
Polyposis | Erkrankung mit Ausbildung zahlreicher Polypen
Port | operativ unter die Haut eingepflanzte kleine Kammer aus Kunststoff und Metall mit einer dicken Silikonmembran als obere Abdeckung und einem mit ihr verbundenen Katheter, der z. B. in eine große Vene eingelegt werden kann; die Anlage eines Ports ist sinnvoll, wenn über einen längeren Zeitraum die regelmäßige Verabreichung von Medikamenten in die Blutbahn erforderlich ist; zur Gabe der Medikamente wird die Kammer durch die Haut mit einer speziellen Nadel punktiert; auch in die Bauchhöhle oder in das Nervenwasser können über einen dort eingelegten Port Medikamente verabreicht werden
positiver Befund | in der Medizin: abnormes oder auffälliges Untersuchungsergebnis
Positronenemissionstomographie | Abk. PET; bildgebendes Untersuchungsverfahren der Nuklearmedizin, mit dem sich Stoffwechselaktivität in Organen und Geweben darstellen lässt; beruht auf der gezielten Anreicherung von schwach radioaktiv markierten Substanzen (Tracer), die Positronen aussenden; die bei der Verbindung der Positronen mit Elektronen entstehende elektromagnetische Strahlung lässt sich messen und bildlich umsetzen; die PET erlaubt die Unterscheidung zwischen vitalem (lebendem) und abgestorbenem Gewebe bzw. zwischen langsam und rasch wachsendem Gewebe
post- | Vorsilbe: nach
postmenopausal | nach der Menopause
postoperativ | nach der Operation
PR | partielle Remission, Partialremission; Teilremission
prä- | Vorsilbe: vor
Prädisposition | ererbte Veranlagung oder besondere Empfänglichkeit für eine bestimmte Erkrankung
Präkanzerose | Gewebeveränderung, die mit einem erhöhten Risiko für die Entstehung von Krebs einhergeht
präklinisch | vorklinisch; im Zusammenhang mit medizinisch-wissenschaftlichen Studien: Untersuchungen einer Substanz oder einer Methode vor der Anwendung beim Menschen
prämenopausal | vor der Menopause, der letzten Monatsblutung in den Wechseljahren
präoperativ | vor der Operation
Prävention | Vorbeugung von Krankheiten durch gesundheitsfördernde Maßnahmen und Ausschaltung schädlicher Einflüsse (primäre Prävention); auch Früherkennung von Krankheitsvorstufen und frühen Krankheitsstadien in einem begrenzten und dauerhaft heilbaren Stadium (sekundäre Prävention) sowie Maßnahmen zur Verhütung des Wiederauftretens einer Erkrankung oder von Folgeschäden einer Erkrankung (tertiäre Prävention)
Primärtumor | Ursprungs- oder Ausgangstumor, in Abgrenzung zu Metastasen
primitiver neuroektodermaler Tumor | Abk. PNET; Hirntumor, der aus unreifen embryonalen Nervenzellen entsteht; tritt überwiegend im Kindes- und Jugendalter auf
Probeexzision | Abk. PE; chirurgische Entnahme einer Gewebeprobe aus einem krankheitsverdächtigen Bereich zu Untersuchungszwecken; Biopsie
Progesteron | ein Gestagen; weibliches Geschlechtshormon; einige Krebsarten entwickeln sich hormonabhängig, etwa Brustkrebs
Progesteronrezeptor | Abk. PgR; Bindungsstelle in Zellen für Progesteron, über die die Hormonwirkung ausgelöst wird
Prognose | wörtl. Vorwissen, Vorauskenntnis; in der Medizin Einschätzung des wahrscheinlichen Verlaufs einer Erkrankung anhand der vorliegenden Befunde und statistischer Werte aus Beobachtungen an großen Gruppen von Patienten in gleicher Situation; Anhaltspunkt, keine Sicherheit für den Einzelfall
Progression | Fortschreiten der Erkrankung, erneutes oder anhaltendes Tumorwachstum trotz oder nach einer Behandlung
Proktologie | Teilgebiet der Medizin, das sich mit Erkrankungen des Enddarms befasst
Proktoskopie | Spiegelung des Enddarms und des Afterbereichs (Endoskopie)
Proliferation | Zellteilung und Zellvermehrung, die zu Gewebezunahme führt
Prophylaxe | Vorbeugung; für die Vorbeugung von Erkrankungen ist heute der Begriff Prävention gebräuchlich
Prostaglandine | Gruppe von körpereigenen Botenstoffen mit unterschiedlichen Wirkungen; teilweise entzündungs- und schmerzfördernd
Prostata | Vorsteherdrüse
Prostatakarzinom | Krebs der Vorsteherdrüse
prostataspezifisches Antigen | Abk. PSA; Eiweiß-Stoff, der fast ausschließlich in der Prostata gebildet wird und charakteristisch für Prostatagewebe ist; erhöhte Werte im Blut können ein Anzeichen für Prostatakrebs sein, aber auch andere Ursachen wie eine gutartige Vergrößerung oder Entzündung (Adenom) der Drüse haben; wird bei Prostatakrebs in der Verlaufskontrolle als Tumormarker genutzt; Eignung für das Screening auf Prostatakrebs bisher nicht gesichert
Prostatektomie | operative Entfernung der Vorsteherdrüse (Prostata)
Protein | Eiweiß
Protokoll | in der Krebsmedizin für den festgelegten Ablaufplan einer Krebsbehandlung mit den verschiedenen aufeinander folgenden oder parallelen therapeutischen und diagnostischen Einzelmaßnahmen gebraucht (Behandlungsprotokoll); auch ausführliche Beschreibung des Ablaufs einer klinischen Studie (Studienprotokoll, Prüfplan)
PSA > prostataspezifisches Antigen
Psychoonkologe | Psychologe oder Arzt mit spezieller Weiterbildung und Qualifikation im Bereich der Psychoonkologie
Psychoonkologie | auch: psychosoziale Onkologie; wissenschaftliche Fachrichtung, die sich mit psychologischen und sozialen Aspekten von Krebserkrankungen befasst und entsprechende Unterstützungsangebote für Krebspatienten und deren Angehörige zur Bewältigung der Erkrankung und ihrer Folgen entwickelt
pTNM | pathohistologische Klassifikation eines Tumors; Klassifizierung nach der Operation
pulmonal | die Lunge betreffend
Punktion | bezeichnet allgemein das gezielte Einstechen einer Nadel bzw. Kanüle in den Körper; kann der Einspritzung von Flüssigkeiten in den Körper (z. B. in eine Vene) dienen (Injektion) oder der Entnahme von Flüssigkeit oder Zellen aus Körperhöhlen und Gewebe zu Untersuchungszwecken

R
Radiatio > Strahlentherapie
Radioaktivität | Strahlungsaktivität; Eigenschaft instabiler Atome, die spontan (ohne Einwirkung von außen) zerfallen und dabei energiereiche Strahlung abgeben
Radiochemotherapie | kombinierte Anwendung von Strahlentherapie und Chemotherapie
Radiochirurgie | Strahlenchirurgie; Anwendung energiereicher Strahlen wie ein chirurgisches Messer zur gezielten und punktgenauen Zerstörung z. B. von Tumoren an schwer zugänglichen Stellen (stereotaktische Bestrahlung, Sterotaxie)
Radiofrequenzablation | Abk. RFA; auch: Radiofrequenzthermoablation RFTA; Methode zur örtlichen Zerstörung von Gewebe durch Hitze, die durch in das Gewebe eingeleiteten Strom erzeugt wird
Radioimmuntherapie | kombinierte Anwendung von Strahlentherapie und Immuntherapie
Radiologie | Fachbereich der Medizin, der sich mit der Anwendung von Strahlen in Diagnostik und Behandlung befasst
Radionuklid | instabiles Atom, das zerfällt und dabei energiereiche Strahlung abgibt; Radionuklide kommen in der Natur vor und können künstlich hergestellt werden; Radiopharmakon
Radioonkologie | Lehre von der Anwendung energiereicher (ionisierender) Strahlen (Strahlentherapie) zur Behandlung von Krebserkrankungen
Radiotherapie > Strahlentherapie
Referenzbereich | Normalbereich für Laborwerte, aus Untersuchungen bei Gesunden ermittelt; dient dazu, einen gemessenen Wert als normal, erhöht oder erniedrigt einordnen zu können; aufgrund der natürlichen Streuung wird nicht ein Normalwert angegeben, sondern ein Schwankungsbereich mit unterer und oberer Grenze, innerhalb dessen ein Wert als normal gilt; je nach Messmethode können sich die Referenzbereiche für ein und denselben untersuchten Laborwert unterscheiden
Reflux | Rückfluss; oft verwendet für den Rückfluss von säurehaltigem Magensaft in die Speiseröhre
Regeneration | Erholung, Erneuerung/Ersatz
Rehabilitation | Wiederherstellung; Maßnahmen nach einer Erkrankung, um die körperlichen, seelischen und sozialen Folgen zu reduzieren; soll einem Patienten ermöglichen, sich wieder in das Berufs- und Alltagsleben einzugliedern; die Ansprüche gesetzlich Versicherter auf Rehabilitationsleistungen sind gesetzlich geregelt; zur Durchführung siehe Anschlussrehabilitation
rektal | das Rektum betreffend
Rektoskopie | Spiegelung des Enddarms, Endoskopie
Rektum | Enddarm, Mastdarm; letzter Abschnitt des Darms vor dem inneren Schließmuskel
Rektumkarzinom | Krebs des Enddarms
Remission | in der Medizin die zeitweise oder anhaltende Rückbildung von Krankheitszeichen; beschreibt bei bösartigen Tumoren das Ansprechen auf eine Behandlung; unterschieden werden Komplettremission, Teilremission und Krankheitsstabilisierung; nicht mit Heilung gleichzusetzen
Resektion | operative Entfernung
Resistenz | allg. Widerstandsfähigkeit; bezeichnet in der Medizin die Unwirksamkeit einer normalerweise wirksamen Behandlung; kann von Anfang an der Fall sein (primäre Resistenz) oder sich im Lauf der Zeit entwickeln (sekundäre, erworbene Resistenz); unterschiedliche Ursachen möglich
Retardpräparat | Arzneimittel, das nach Einnahme den Wirkstoff verlangsamt freisetzt; manchmal auch für Depotpräparate gebraucht
Rezeptor | Bindungsstelle auf oder in Zellen für Boten- oder Signalstoffe; setzt nach dem Andocken des Signalstoffs die Weiterleitung des Signals zum Zellkern in Gang, wo die für die entsprechende Wirkung zuständigen Gene aktiviert werden
Rezeptorblocker | auch: Rezeptorhemmer, Rezeptorinhibitor; Substanz, die einen Rezeptor so blockiert, dass der zugehörige Botenstoff dort nicht mehr andocken kann und seine Wirkung ausgeschaltet wird
Rezidiv | Rückfall; Wiederauftreten einer Tumorerkrankung nach einer symptomfreien Zeit entweder am ursprünglichen Ort (Lokalrezidiv) oder entfernt (Metastasen)
RFA > Radiofrequenzablation
Rhabdomyosarkom | Weichteilsarkom bei Kindern, das in nahezu allen Körperregionen entstehen kann
Ribonukleinsäure | Abk. RNS, RNA; „Zwischenspeicher“ der in der Desoxyribonukleinsäure (DNS) festgeschriebenen Erbinformation; wird unter anderem beim Ablesen der DNS gebildet und transportiert die abgelesene Information für die Bildung von Eiweißstoffen zu den Eiweißfabriken der Zelle (Ribosomen)
RNS/RNA > Ribonukleinsäure
Röntgenkontrastmittel | für Röntgenstrahlung undurchdringliche Substanz, die vor einer Röntgenaufnahme verabreicht wird, um Hohlräume oder Gefäße auf dem Röntgenbild besser sichtbar zu machen
Röntgenstrahlung | Form der elektromagnetischen Strahlung; energiereiche Strahlung, die für die Röntgentechnik eingesetzt wird; nicht mit radioaktiver Strahlung gleichzusetzen

S
s.c. | subkutan, unter die Haut
Sarkom | bösartiger Tumor, der sich aus Binde- und Stützgewebe entwickelt (Sehnen, Muskeln, Fett, Knochengewebe)
SCC | 1. engl. „squamous cell carcinoma“, Plattenepithelkarzinom; 2. auch SCCA, engl. „squamous cell carcinoma antigen“, Plattenepithelkarzinomantigen, ein Tumormarker
Schmerzpumpe | Methode der patientengesteuerten Schmerztherapie; über eine mit Schmerzmedikamenten gefüllte Pumpe kann sich ein Patient bei Bedarf Schmerzmittel über ein Portsystem spritzen
Schnellschnitt | pathologische Aufarbeitung und Untersuchung von Gewebeproben während einer laufenden Operation, um Informationen für das erforderliche weitere chirurgische Vorgehen zu gewinnen
Schwannom > Neurinom, Nerventumor
SCLC | engl. „small cell lung cancer“, kleinzelliger Lungenkrebs
Score | in der Medizin: System zur Bewertung von Befunden
Screening | von engl. „screen“, Sieb; organisierte Reihenuntersuchung einer Bevölkerungsgruppe mit dem Ziel, mit einfachen, nicht belastenden Methoden Hinweise auf noch symptomlose Vor- und Frühstadien einer bestimmten Erkrankung zu erhalten; sinnvoll, wenn die Untersuchungsmethode ausreichend treffsicher und die gesuchte Erkrankung in Frühstadien mit höherer Wahrscheinlichkeit erfolgreich behandelbar ist als bei späterer Diagnose
Second-Line-Therapie > Zweitlinientherapie
Sedierung | Beruhigung, Ruhigstellung; Dämpfung des zentralen Nervensystems durch Beruhigungsmittel
Seeds | engl. Saat, Korn; kleine, ummantelte Strahlenquellen (Radionuklide), die zur inneren Bestrahlung in Tumorgewebe eingebracht werden
Sekret | alle inneren und äußeren Absonderungen des Körpers, insbesondere aus Drüsen
Selbsthilfegruppe | Abk. SHG; Vereinigung, in der sich Menschen mit den gleichen Themen, Erkrankungen austauschen können
semi- | Vorsilbe: halb
semimaligne | halbbösartig; bezeichnet Tumoren, die zwar Zeichen der Malignität aufweisen, aber keine Metastasen bilden
Seminom | häufigste Form des Hodenkarzinom; bösartiger Hodentumor, geht von entarteten Vorläufern von Samenzellen aus
Senologie | Lehre von der weiblichen Brust
Sensitivität | wichtiges Gütekriterium eines diagnostischen Tests; gibt an, welchen Anteil der an einer gesuchten Erkrankung Leidenden ein Test erkennt; Angabe in Prozent; je höher die Sensitivität eines Tests, desto weniger Erkrankungen werden übersehen
Sentinel-Lymphknoten > Wächterlymphknoten
Sepsis | den ganzen Körper erfassende Infektion durch Ausbreitung von Bakterien aus einem Krankheitsherd über Lymph- und Blutbahnen; kann akut oder chronisch verlaufen
SHG > Selbsthilfegruppe
Sigmoidoskopie | „kleine Darmspiegelung“, die im Gegensatz zur Koloskopie nur den Mastdarm und den nach oben daran anschließenden Sigmadarm erfasst
Skelettszintigraphie | nuklearmedizinisches Verfahren zur Darstellung von Veränderungen am Knochenskelett; eine schwach radioaktive Substanz (Radiopharmakon) wird in eine Vene gespritzt und reichert sich in Bereichen des Knochengewebes an, in denen Umbauvorgänge stattfinden; mit einer Gammakamera, die die abgegebene Strahlung auffängt, lassen sich die Orte der Anreicherung auf einem Bild sichtbar machen; sie können auf Knochenmetastasen hinweisen
solide Tumoren | Tumoren mit festem Gewebeverband, die von einem Organ bzw. Gewebe ausgehen und zunächst örtlich auf dieses begrenzt sind; bei bösartigen Tumoren wird der Begriff zur Abgrenzung insbesondere von Krebserkrankungen des blutbildenden Systems verwendet, bei denen die entarteten Zellen nicht im Gewebeverband auftreten und von Anfang an im ganzen Körper zirkulieren können
somatisch | den Körper betreffend, körperlich
Sondenernährung | Form der Ernährung von Kranken, die auf normalem Weg gar nicht mehr oder nur sehr eingeschränkt essen und trinken können; sie erhalten über Mund, Nase oder direkt über die Bauchdecke einen dünnen, biegsamen Schlauch, eine Ernährungssonde, in Magen oder Dünndarm; darüber erhalten sie Sondennahrung
Sonographie | auch: Ultraschalluntersuchung, Echographie; bildgebende Untersuchungsmethode, bei der mit Schallwellen weit oberhalb der Hörschwelle Bilder des Körperinnern erzeugt werden; keine Strahlenbelastung
Spezifität | wichtiges Gütekriterium eines diagnostischen Tests; gibt an, welchen Anteil der nicht an einer gesuchten Erkrankung Leidenden, also der in dieser Hinsicht Gesunden, ein Test als solche anzeigt; Angabe in Prozent; je höher die Spezifität eines Tests, desto weniger Gesunde werden fälschlich als krank eingestuft
Sphinkter | Schließmuskel am Ausgang eines Hohlorgans
Spiegelung | Untersuchung von Körperhohlräumen
Spinalanästhesie | rückenmarknahe örtliche Betäubung; Betäubung der unteren Körperhälfte durch Einspritzung von Betäubungsmitteln in den das Rückenmark umhüllenden Flüssigkeitsraum (Liquorraum) im Bereich der Lendenwirbel
Spinaliom > spinozelluläres Karzinom
Spinozelluläres Karzinom | auch: Spinaliom, Stachelzellkrebs; Form von Hautkrebs mit Ausgang von den oberen Zellschichten, Plattenepithelkarzinom der Haut
Splenektomie | operative Entfernung der Milz
Sputum | Auswurf, abgehustete Ausscheidung der Rachen- und Bronchialschleimhaut, enthält auch abgelöste Schleimhautzellen
Stadium | bezeichnet in der Medizin die Ausdehnung und Schwere einer Erkrankung; meist mit römischen Ziffern von I bis IV angegeben
Staging | Bestimmung des Krankheitsstadiums unter Berücksichtigung verschiedener Untersuchungsbefunde; Grundlage der individuellen, an die jeweilige Situation eines Patienten angepassten Behandlungsplanung
Stammzellen | Körperzellen, die die sich einerseits durch Teilung selbst erneuern und andererseits zu verschiedenen Zelltypen entwickeln können
Stammzelltransplantation | Abk. SZT; > Blutstammzelltransplantation
Stent | Röhrchen bzw. Hülse aus einem Metall- oder Kunststoffgittergeflecht, das in verengte Gefäße oder durch Tumorwachstum verschlossene Hohlorgane (z. B. Speiseröhre, Luftröhre) eingelegt werden kann, um sie wieder durchgängig zu machen; das Geflecht entfaltet sich nach der Einlage und drängt das einengende Gewebe an den Rand
Sterblichkeit | auch: Sterberate, fachsprachl. Mortalität
Stereotaxie | räumlich exakte und gezielte Steuerung von Eingriffen oder Bestrahlungen; in der Krebsmedizin meist mit Hilfe von Computertomographie, Magnetresonanztomographie oder anderen bildgebenden Verfahren
Steroide | Oberbegriff für eine große Gruppe von Stoffen, die chemisch ähnlich aufgebaut sind; wichtigstes natürliches Steroid ist das Cholesterin, das Ausgangsstoff für die Bildung zahlreicher Hormone ist, unter anderem Corticosteroide, Östrogene, Gestagene, Testosteron
Stoma | operativ geschaffener Ausgang eines Hohlorgans an der Körperoberfläche
Stomatitis | Entzündung der Mundschleimhaut, mögliche Nebenwirkung mancher Krebstherapien
Strahlentherapie | auch: Radiotherapie; Anwendung energiereicher Strahlen zur Zerstörung von Tumorgewebe
Studie | wissenschaftliche Untersuchung; in der Medizin meist für klinische Studie gebraucht
Studienprotokoll | Prüfplan, Ablaufbeschreibung für eine Studie
subfebril | leicht erhöhte Temperatur unter 38 Grad Celsius
subkutan | Abk. s. c.; unter der Haut, unter die Haut
Sublingualtablette | Tablette, die unter der Zunge zergeht; die Wirkstoffe werden durch die Mundschleimhaut aufgenommen
Supportivtherapie | Begleittherapie zur Unterstützung einer Behandlung, zur Linderung von Nebenwirkungen oder langfristigen Krankheitsoder Therapiefolgen
suprapubisch | oberhalb des Schambeins
Syndrom | charakteristisches Zusammentreffen mehrerer verschiedener Symptome oder Krankheitszeichen
systemische Therapie | Behandlung, die im gesamten Körper wirksam ist; meint in der Regel die Behandlung mit Medikamenten; Gegensatz: lokale Therapie
Szintigraphie | bildgebendes Untersuchungsverfahren der Nuklearmedizin, bei dem bestimmte schwach radioaktive Substanzen (Radiopharmaka, Radionuklide) in den Körper gegeben werden, die sich im zu untersuchenden Gewebe oder Organ bzw. in krankhaften Veränderungen anreichern können; solche Anreicherungen lassen sich durch Auffangen der von den Radiopharmaka abgegebenen Strahlung mit einer Gammakamera bildlich darstellen (Szintigramm)
SZT | Stammzelltransplantation; siehe > Blutstammzelltransplantation

T
Tamoxifen | Antiöstrogen; besetzt die Rezeptoren für Östrogene in Zellen und blockiert sie für das Hormon, so dass die Östrogenwirkung ausgeschaltet wird; zur Behandlung von Tumoren eingesetzt, die durch Östrogen zum Wachstum angeregt werden, etwa Brustkrebs
targeted therapy | engl. für zielgerichtete Therapie
Taxane | Klasse von Zytostatika
Teilremission | auch: Partialremission, partielle Remission, Abk. PR; messbarer Rückgang der Tumorgröße bzw. der gesamten Tumormasse um mehr als die Hälfte, der mindestens vier Wochen anhält
Testosteron | wichtigstes männliches Geschlechtshormon, das die Ausbildung der männlichen Geschlechtsorgane, -merkmale und -funktionen, die Samenbildung und die Prostataentwicklung steuert
Thorax | Brustkorb, Brustraum
Thrombose | vollständiger oder teilweiser Verschluss von Venen oder, seltener, Arterien durch Blutgerinnsel
Thrombozyten > Blutplättchen
Thrombozytopenie | Verringerung der Zahl von Blutplättchen auf weniger als 150.000 pro Mikroliter Blut; mit weiter abnehmender Thrombozytenzahl erhöht sich das Risiko von Blutungen, besonders stark bei unter 10.000 pro Mikroliter
Thymus | auch: Bries; hinter dem Brustbein gelegenes Organ des lymphatischen Systems, in dem die Lymphozyten ausreifen; bildet sich ab der Pubertät nach und nach zurück
Thyreoidektomie | operative Entfernung der Schilddrüse
T-Lymphozyten | Untergruppe der Lymphozyten mit wichtiger Funktionin der Immunabwehr, die im Thymus ausreifen; tragen auf ihrer Oberfläche Moleküle, die körperfremde Merkmale auf anderen Zellen erkennen und diese fremden Zellen selbst oder im Zusammenwirken mit anderen Mechanismen des Immunsystems zerstören können
TNF > Tumornekrosefaktor
TNM-Klassifikation | auch: TNM-System; international gültiges System zur Beschreibung (Klassifikation) der Größe und Ausbreitung bösartiger Tumoren; „T“ steht für den Ursprungstumor oder Primärtumor, „N“ für Nodus (Lymphknoten) und „M“ für Metastasen; der Zusatz von Zahlen, ggf. auch Kleinbuchstaben, bezeichnet Tumorgröße und Grad der Ausbreitung genauer (z. B. Tumordurchmesser und -ausdehnung, Lage und Zahl befallener Lymphknoten)
Toxizität | Giftigkeit, Schädlichkeit
Trachea | Luftröhre
Tracheoskopie | Betrachtung („Spiegelung“) der Luftröhre mit einem Endoskop
Tracheostoma | künstlicher Ausgang der Luftröhre am Hals; wird zur Erhaltung der Atmung dauerhaft angelegt, wenn die oberen Luftwege verschlossen sind und wenn der Kehlkopf entfernt werden musste
Tracheotomie | Luftröhrenschnitt; operative Anlage eines Tracheostomas
transdermal | durch die Haut
Transfusion | Übertragung von Blut oder Blutbestandteilen
Transplantation | Übertragung von Organen oder Zellen
transrektal | durch den (End-)Darm
transurethral | durch die Harnröhre
TTS | transdermales therapeutisches System; Medikamente in Pflasterform
Tuben | Eileiter
Tumor | allg. Schwellung; im engeren Sinne Geschwulst durch überschießende Zellteilung mit Neubildung von Gewebe; kann gutartig oder bösartig sein
Tumorantigen | Eiweiß, das nur von Tumorzellen und nicht von normalen Körperzellen gebildet und häufig auf der Zelloberfläche ausgeprägt wird; kann zur molekularbiologischen Charakterisierung von Tumoren genutzt werden; wenn das Immunsystem solche Tumorantigene als fremd erkennt, kann eine Immunreaktion zur Zerstörung der das Merkmal tragenden Zellen führen
Tumorlokalisation | Bezeichnung des Orts, an dem ein Tumor wächst
Tumorlysesyndrom | Notfallsituation; kann sich als Folge einer Zerstörung von großen Mengen von Tumorgewebe innerhalb kurzer Zeit entwickeln, v. a. bei Chemotherapie von dafür sehr empfindlichen Tumoren; die aus den zerstörten Zellen freigesetzten Stoffe können zur lebensbedrohlichen Stoffwechselentgleisung und zum Nierenversagen führen
Tumormarker | körpereigene Substanzen, die bei bestimmten Krebserkrankungen im Blut oder auch in anderen Körperflüssigkeiten vermehrt auftreten können; wegen meist mangelnder Spezifität und Sensitivität zur Krebsfrüherkennung nicht bzw. nur sehr eingeschränkt geeignet; Bestimmung im Blut zur Überwachung des Krankheitsverlaufs und des Ansprechens auf eine Behandlung; siehe auch Biomarker
Tumornekrosefaktor | Abk. TNF; Signalstoff des Immunsystems mit zahlreichen regulierenden Funktionen; spielt auch bei Entzündungen eine Rolle
Tumorsuppressorgene | Gene, die die Zellteilung hemmen und damit der Entstehung von Krebs entgegenwirken
Tumorvakzine | „Impfstoff“, der Teile oder spezielle Merkmale der Zellen eines Tumors enthält und das Immunsystem gegen diese Merkmale aktivieren soll; Form der spezifischen, gezielten Immuntherapie
Tumorviren | auch: Onkoviren, onkogene Viren; Viren, die an der Entstehung von Krebserkrankungen ursächlich beteiligt sein können
Tyrosinkinaseinhibitoren | Abk. TKI, auch: Tyrosinkinasehemmer; neue Klasse von Krebsmedikamenten, die die Funktion bestimmter Tyrosinkinasen blockieren und dadurch die Weiterleitung von (Wachstums)signalen zum Zellkern unterbinden; Form der zielgerichteten Krebstherapie
TZ | Tumorzentrum, Zusammenschluss auf Krebserkrankungen spezialisierter und forschender Einrichtungen einer Region

U
Ultraschall | Schallwellen mit einer Wellenlänge oberhalb des Hörbereichs; wird in der Medizin zu Untersuchungszwecken genutzt
Ureter | Harnleiter, transportiert den Harn vom Nierenbecken zur Blase
Urethra | Harnröhre
Urethrakarzinom | Harnröhrenkrebs
Urogenitaltrakt | Gesamtheit der Harn- und Geschlechtsorgane
Urographie > Ausscheidungsurogramm
Urologie | Fachbereich der Medizin, befasst sich mit den harnableitenden Organen
Urostoma, Urostomie | künstlicher, operativ angelegter zur zeitlich begrenzten oder dauerhaften Ableitung des Urins nach außen, meist durch die Bauchwand
Urothel | Gewebeschicht, die die ableitenden Harnwege (Nierenbecken, Harnleiter, Blase, Harnröhre) auskleidet; sog. Übergangsepithel
Urothelkarzinom | vom Urothel der ableitenden Harnwege (Nierenbecken, Harnleiter, Harnblase, Harnröhre) ausgehende Krebserkrankung
US > Ultraschall
Uterus | Gebärmutter

V
Vagina | Scheide
vaginale intraepitheliale Dysplasie | Abk. VAIN; Gewebeveränderung der Schleimhaut der Scheide (Vagina); unterschiedliche Ausprägung (1 bis 3), wobei VAIN 3 mit einer Krebsvorstufe gleichzusetzen ist
Vakzination | Impfung
Vakzine | Impfstoff
vaskulärer endothelialer Wachstumsfaktor | Abk. VEGF, von engl. „vascular endothelial growth factor“; Signalstoff, der von Krebszellen gebildet werden kann, um die Ausbildung von Gefäßen zur Versorgung des wachsenden Tumors zu fördern; bindet an Rezeptoren auf Zellen der inneren Blutgefäßwand (Endothelzellen) und regt dadurch das Gefäßwachstum an; Hemmung des Wachstumsfaktors ist ein Ansatzpunkt moderner zielgerichteter Krebstherapien
vegetatives Nervensystem | auch: autonomes Nervensystem; bezeichnet den Teil des menschlichen Nervensystem, der sich nicht willentlich beherrschen lässt und lebenswichtige Funktionen wie Atmung, Stoffwechsel und Verdauung usw. steuert
Venenkatheter | dünner Kunststoffschlauch, der für Stunden oder Tage in eine Vene eingelegt wird, wenn mehrfach Medikamente intravenös verabreicht werden müssen; erspart dem Patienten das wiederholte Aufsuchen und Anstechen einer Vene; man unterscheidet periphere Venenkatheter, die in der Regel in eine Unterarmvene eingelegt werden, und zentrale Venenkatheter
viszeral | die Eingeweide, v. a. die Bauchorgane, betreffend
Vollnarkose | ein tiefschlafähnlicher Zustand; man ist nicht bei Bewusstsein und empfindet keine Schmerzen; Fachleute sprechen von „Allgemeinanästhesie“
Vollremission > Komplettremission
Vulva | die äußeren weiblichen Geschlechtsorgane
Vulvakarzinom | Krebs der äußeren weiblichen Geschlechtsorgane

W
Wachstumsfaktoren | Oberbegriff für körpereigene Eiweißstoffe, die der Signalübermittlung zwischen Zellen dienen und überwiegend wachstumsfördernde Wirkungen unterschiedlicher Art haben; die Signalwirkung wird in der Regel über spezifische Rezeptoren vermittelt
Wächterlymphknoten | auch: Sentinel-Lymphknoten (engl. „sentinel“, Wächter); erste(r) Lymphknoten im Lymphabflussgebiet eines Tumors und häufig erste Station der Metastasierung; wird bei manchen Krebserkrankungen gezielt entfernt und auf Krebszellen untersucht; ist er nicht befallen, spricht dies dafür, dass noch keine Metastasierung über den Lymphweg erfolgt ist
Weichteilsarkom | Oberbegriff für verschiedene bösartige Tumoren mit Ausgang von Binde-, Fett- oder Muskelgewebe

X
X | Kürzel im Rahmen der TNM-Klassifikation für „keine Angabe möglich“
Xerostomie | Mundtrockenheit, z.B. als Nebenwirkung von Medikamenten oder Bestrahlung des Kopfes, als Symptom von Austrocknung

Z
Zelle | kleinste für sich lebens- und vermehrungsfähige Einheit des menschlichen Körpers; enthält einen Zellkern mit der Erbinformation und ist von einer Membranhülle umgeben
Zellzyklus | Phase im Leben einer Zelle von einer Zellteilung bis zur nächsten; gegliedert in mehrere Abschnitte, in denen in der Zelle bestimmte Vorgänge ablaufen
zentraler Venenkatheter | Abk. ZVK; dünner Kunststoffschlauch, der über eine große Vene, meist im Halsbereich bis nahe zum Herzen vorgeschoben wird; erlaubt die wiederholte Verabreichung von Infusionslösungen und auch konzentrierter Nährstofflösungen
Zentralnervensystem | Abk. ZNS; Gehirn und Rückenmark
zervikale intraepitheliale Neoplasie | Abk. CIN; Gewebeveränderung der Schleimhaut des Gebärmutterhalses (Zervix) unterschiedlicher Ausprägung (1 bis 3), wobei CIN 3 mit einer Krebsvorstufe gleichzusetzen ist
Zervix | Gebärmutterhals
Zervixkarzinom | Gebärmutterhalskrebs
zielgerichtete Therapie | auch: gezielte Therapie, engl. „targeted therapy“; Oberbegriff für die Krebsbehandlung mit verschiedenen neuartigen Wirkstoffen, die gezielt in die Wachstumssteuerung von Krebszellen eingreifen, indem sie für das Krebswachstum wichtige Vorgänge oder Signalwege blockieren; zu diesen Medikamenten zählen Signaltransduktionshemmer, monoklonale Antikörper, Tyrosinkinase-hemmer, Angiogenesehemmer; Anwendung überwiegend in Kombination mit einer Chemo- oder Strahlentherapie
Zirbeldrüse > Epiphyse
ZKRD | Zentrales Knochenmark- und Stamnmzellspender-Register Deutschland
ZMV | Zytomegalievirus
ZNS > Zentralnervensystem
Zoster > Herpes Zoster
ZVK > Zentraler Venenkatheter
Zweitlinientherapie | auch: Second-Line-Therapie; zweiter Behandlungsversuch, wenn die Erkrankung nach einer vorausgegangenen Therapie erneut fortschreitet oder wenn die erste Therapie (Erstlinientherapie) keine Wirksamkeit zeigt
Zyste | flüssigkeitsgefüllter Hohlraum im Gewebe, der von einer Epithelschicht ausgekleidet ist
Zystitis | Harnblasenentzündung, mögliche Nebenwirkung mancher Krebstherapien
Zystographie | Röntgenuntersuchung der Harnblase mit Kontrastmittel; das Röntgenbild wird als Zystogramm bezeichnet
Zystoskopie | Blasenspiegelung
Zytogenetik | auch: Zellgenetik; Teilgebiet der Genetik, das sich mit den Chromosomen als Ganzes befasst; mit dem Mikroskop lassen sich Abweichungen in Anzahl und Struktur der Chromosomen feststellen, die helfen, Krankheiten genauer zu beschreiben; in der Krebsmedizin Anwendung z.B. zur Einteilung von Leukämien
Zytokine | Oberbegriff für eine Vielzahl von meist in Zellen des Immunsystems gebildeten Signal- bzw. Botenstoffen, die bestimmte Vorgänge in anderen Zellen auslösen können (z. B. Teilung, Aktivierung, Ausreifung, Absterben); gentechnisch hergestellte Zytokine werden auch als Medikamente eingesetzt (z. B. Interleukin, Interferon, Wachstumsfaktoren)
Zytologie | allg. Zelllehre; in der Medizin die mikroskopische Untersuchung von einzelnen Zellen aus Abstrichen, Körperflüssigkeiten oder Gewebeproben (Zytodiagnostik)
Zytostatika | Substanzen, die die Zellteilung und das Zellwachstum hemmen (wörtl. anhalten), überwiegend durch Störung von Vorgängen im Zellkern, vor allem durch Beeinflussung von Funktion oder Bildung der DNS; Anwendung zur Chemotherapie von Krebserkrankungen
zytotoxisch | zellgiftig, zellschädigend

 

 

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Layout: Danilo Geritz