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Brustkrebs: Tumor heißt nicht immer Krebs

Als Tumor bezeichnen Ärzte jeden Knoten, unabhängig davon, ob seine Zellen gut- oder bösartig sind. Bei vielen Frauen bilden sich vor der Monatsblutung hormonell bedingte knotige Gewebeversichtungen, die nach der nächsten Regel verschwinden. Wenn eine Frau in der zweiten Zyklushälfte einen Knoten ertastet, sollte sie zunächst darauf achten, wie sich diese Stelle nach der Menstruation anfühlt. Aber auch Knoten, die sich nicht mit dem Zyklus verändern, sind häufig gutartig. Sie können aus Fett-, Drüsen- oder Bindegewebe entstehen.

Ein Befund einer Mammographie kann auch so genannter Mikrokalk sein. Zunächst bedrohlich, weisen jedoch nur 20% der Fälle tatsächlich auf ein Karzinom hin. Auch wenn ein so genanntes Carcinoma in situ (CIS) festgestellt wird, bedeutet das noch nicht „Gefahr im Verzug“. Es handelt sich um Vorstufen oder frühe Formen von Krebs, die in den Milchgängen (DCIS) oder in den Milchdrüsen (LCIS) liegen und noch nicht in das umgebende Gewebe hineingewachsen sind.

Gegenwärtig ist es noch umstritten, ob man bei einem solchen Befund abwarten kann oder gleich operieren muss. Zusätzliche Risikofaktoren müssen mitbewertet werden. Wurde bei der Untersuchung des Gewebes nach einer Biopsie ein CIS bestätigt, wird heute in der Regel mit ausreichendem Abstand im gesunden Gewebe herausoperiert.

Quellen: DKG e.V.: Interdisziplinäre S3-Leitlinie für die Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms; Universitätsfrauenklinik Erlangen, Prof. Beckmann, PD Dr. Lux Bildquelle: Jonas Glaubitz-fotolia.com