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In Würde sterben
DAK-Pflegereport 2016: 69 Prozent sterben nicht dort, wo sie möchten

Welche Wünsche, Vorstellungen und Erfahrungen haben die Deutschen, wenn es ums Sterben geht? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Pflegereport 2016, den die DAK vorlegte.

Klar ist: Der Wunsch nach dem Sterben zu Hause wird selten erfüllt, es gibt deutliche Unterschiede zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Zwei von drei Deutschen können die letzten Stunden ihres Lebens nicht an dem Ort verbringen, den sie sich wünschen: Nur vier Prozent nennen das Krankenhaus, zwei Prozent das Pflegeheim. 60 % der Befragten möchten in den eigenen vier Wänden sterben, 16 % sind unentschlossen.

Zu den Gründen sagen 73 %, die gewohnte Umgebung würde das Sterben erträglicher machen, 58 % sind der Meinung, es sei mit mehr Würde in den letzten Lebenstagen und –stunden verbunden, zu Hause sterben zu können. Entgegen der Wünsche und Vorstellungen sterben fast 75 % der Deutschen derzeit im Krankenhaus oder im Pflegeheim.

Laut DAK-Pflegereport 2016 seien etliche Krankenhausaufenthalte kurz vor dem Tod vermeidbar. Nicht nur die Kosten stünden in keiner Relation – auch die Wünsche der Betroffenen würden häufig nicht ernst genommen. Pflegeexperte Thomas Klie, der den Report wissenschaftlich begleitete, stellt fest: „Der Abbau von Krankenhaus-Einweisungen geht nur mit einem Ausbau und der Re-Organisation ambulanter Versorgung“. Die DAK fordert die Umsetzung des neuen Hospiz- und Palliativgesetzes. Künftig kann die häusliche Krankenpflege in Palliativsituationen auch länger als für die bisher üblichen vier Wochen verordnet werden.

Der Pflegereport 2016 wurde vom AGP Institut Sozialforschung an der Evangelischen Hochschule Freiburg für die DAK Gesundheit erstellt. Er kann hier komplett eingesehen werden:
https://www.dak.de/dak/download/DAK-Pflegereport_2016-1851234.pdf

(Quellen: DAK; Bild: © Kzenon - Fotolia.com #120201098)