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Das Geschlecht spielt keine Rolle?

Gegenwärtig spielt es keine Rolle in der Krebstherapie, ob der Patient ein Mann oder eine Frau ist. Erfahrungen zeigen aber, dass es durchaus geschlechtsspezifische Unterschiede in der Wirkung von Krebsmedikamenten gibt. Um hinter diese komplexen Unterschiede zu kommen, reicht zur Zeit die wissenschaftliche Datenbasis noch nicht aus.

Faktoren wie z.B. hormonelle Unterschiede, Körperoberfläche, Gewicht und Anteil von Fett- und Muskelmasse, Alter, Nierenfunktion bedingen eine Variabilität bei pharmakokinetischen* und -dynamischen Parametern. Dringend gebraucht werden wissenschaftlich bewiesene Ergebnisse aus guten Studien, um die Therapieunterschiede zu berücksichtigen, so Prof. Dr. Ludwig, Onkologe und Vorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft beim Bundeskongress Gendermedizin.

(*Die Pharmakokinetik beschreibt die Gesamtheit aller Prozesse, denen ein Arzneistoff im Körper unterliegt. Dazu gehören die Aufnahme des Arzneistoffes, die Verteilung im Körper, der biochemische Um- und Abbau sowie die Ausscheidung)

(Quellen: Becker S et al. (2016) JAMA; Bild: © yayha - Fotolia.com #75410235)