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Fasten um länger zu leben? Wie intermittierender Nahrungsverzicht auf Diabetes, Krebs und Lebenszeit wirkt

Aus den USA finden auch Ernährungstrends den Weg zu uns. So auch das Intermittierende Fasten. Diese Form des Verzichts auf Nahrung bedeutet: 36 bis 72 Stunden auf jegliche Nahrung – außer Wasser – zu verzichten.

Die Teilnehmer einer Studie berichten nach dem Fastenbrechen, dass sie sich deutlich besser konzentrieren können, auch, weil sie nicht mehr darüber nachdenken müssen, wo sie ihre nächste Mahlzeit herbekommen. Und sie hoffen, dass sie durch die ungewöhnliche Diät ihr Leben verlängern.

Sollten Ärzte ihren Patienten zu so einer Diät raten? Prof. Dr. K. Lenhard Rudolph ist wissenschaftlicher Direktor am Fritz-Lipmann-Institut des Leibnitz-Instituts für Alternsforschung. Intermittierendes Fasten habe interessante Effekte, sagt er. Aber noch sei die Datenlage nicht gut genug. Die Autoren der Studie beschreiben auch, dass Fasten von mehr als 2 Tagen das Absterben von Krebszellen vieler Krebsformen fördert. Auch das würde ja das Leben im Zweifelsfall verlängern. Oder nicht? Dazu äußert sich Prof. Dr. Rudolph: Diese Untersuchungen sind in der Tat interessant. Kalorienrestriktion und Fasten könnten beide einen positiven Effekt auf die Krebsunterdrückung haben. Es ist bekannt, dass Adipositas das Krebsrisiko erhöht – übrigens auch das Risiko eines Wiederauftretens von Krebs nach erfolgreicher Therapie.

Wichtig ist, Adipositas zu vermeiden. Empfehlenswert ist eine ausgewogene Ernährung, man sollte ein Normalgewicht anstreben. Darüber hinausgehende fortlaufende Fastenzyklen und andauernde Kalorienrestriktion sind – zumindest auf Grundlage der derzeitigen Datenlage – nicht zu empfehlen.

(Quellen: Medscape. 27. Sep 2016. Brandhorst S, et al: Cell Metab, 18. Juni 2015; Lee C, et al: Sci Trans Med, 7. März 2012; Shi Y, et al: BMC Cancer, 4. Dezember 2012, Bild: © winston - Fotolia.com #80002608)