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Brustkrebs: Ganzheitliche Medizin unterstützt Behandlung bei Metastasen

Metastasen entstehen durch Verschleppung von Tumorzellen, meistens über die Blutbahn oder die Lymphabflusswege. Der genaue Mechanismus ist noch nicht vollständig geklärt. Welche Therapien empfehlenswert sind, dafür gibt es keine pauschalen Antworten.

Ziel der Behandlung bei metastasiertem Brustkrebs ist, das Wachstum des Tumors einzugrenzen, das weitere Fortschreiten der Erkrankung zu verzögern und Beschwerden zu lindern. „Wenn nach zunächst erfolgreicher Behandlung nach Jahren Metastasen auftreten, ist der Schock groß”, sagt Dr. med. Nicole Weis, beratende Ärztin der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e. V. (GfBK). Die erkrankten Frauen sollten erst einmal Ruhe bewahren und sich genügend Zeit für eine Entscheidung nehmen, welche Therapien sie wählen.

„Biologisch ganzheitliche Therapien können als begleitende Behandlung zur Strahlen- oder Chemotherapie und auch in der Zeit danach die Lebensqualität und Lebensfreude der Patientinnen erheblich verbessern”, sagt Dr. med. Nicole Weis. „Sie können auch zur Verhinderung von Rückfällen und Metastasen beitragen.” Ob sich Metastasen bilden, ist von vielen Faktoren abhängig: von den Tumorzellen selbst, vom Immunsystem und der Tumorumgebung.

Das Immunsystem stärken

Eine intakte Immunabwehr ist sehr wichtig, damit der Körper die verbliebenen Tumorzellen aus eigener Kraft abtöten kann. Chemotherapie und Bestrahlung schwächen das Abwehrsystem stark. Deshalb empfiehlt die GfBK eine begleitende Immuntherapie mit Mistel oder Organextrakten, Heilpilzen, Enzymen, Vitaminen und Spurenelementen möglichst frühzeitig - am besten während einer Strahlen- oder Chemotherapie – zu beginnen. Forscher der Charité in Berlin konnten zeigen, dass eine Chemotherapie bei Brustkrebspatientinnen vor allem dann wirkt, wenn bereits vor Beginn der Behandlung Abwehrzellen im Tumorgewebe nachweisbar waren (Denkert C/Journal of Clinical Oncology 2009). Um Wechselwirkungen zu vermeiden, rät die GfBK, ergänzende Behandlungsmethoden mit dem behandelnden Arzt abzusprechen. Nach einer Strahlen- oder Chemotherapie ist es vor allem wichtig, die Darmflora wieder aufzubauen und Schadstoffe aus dem Körper auszuleiten. Da Brustkrebspatientinnen mit niedrigen Vitamin-D-Spiegeln ein erhöhtes Risiko für Metastasen haben (Goodwin PJ/J Clin Oncol 2008), sollten sie den Vitamin-D-Spiegel im Blut bestimmen lassen und gegebenenfalls auf einen Wert von mindestens 50 ng/ml erhöhen.

Entzündungshemmer nutzen

Chronische Entzündungen schwächen das Abwehrsystem und sind ein wichtiger Kofaktor bei der Entstehung von bösartigen Tumoren (Dittmar T/DZO 2009). Hier gewinnen pflanzliche Entzündungshemmer immer mehr an Bedeutung. So stecken in Gelbwurz und Omega-3-Fettsäuren (besonders in Leinöl, Walnussöl und Rapsöl) wertvolle Stoffe, die Entzündungsreaktionen eindämmen können. Manche Substanzen in der Nahrung können sogar besonders aggressive Tumorstammzellen wieder chemotherapiesensibel machen. Das zeigen erste Forschungsergebnisse (Kallifatidis G et al./Gut 58; 2009). Ein Beispiel ist der Brokkoli-Inhaltsstoff Sulforaphan.

„Chronische Entzündungen wie vereiterte Zahnwurzeln, Sinusitis, Gastritis, und Kolitis können das Krebsgeschehen negativ beeinflussen und bösartiges Tumorzellenwachstum auslösen”, so Dr. med. Nicole Weis weiter. Bei Verdacht auf ein solches Störfeld sollten Patientinnen umso dringender eine ganzheitliche Behandlung bei einem erfahrenen Therapeuten durchführen.

Tumormilieu beeinflussen

Außerdem wird das Tumormilieu immer wichtiger, also die Zellumgebung, in der die Tumorzellen wachsen. Tumor-assoziierte Gewebezellen (Fibroblasten) beispielsweise schütten Substanzen aus, die das Wachstum der Tumorzellen anregen und die Erkennung von Tumorzellen durch Abwehrzellen verhindern können.

Die Krebstherapie sollte daher versuchen, dem Tumor den Nährboden zu entziehen, etwa durch körperliche Aktivität, Säure-Basen-Balance und die Entlastung der Leber. Moderater Ausdauersport, d. h. wöchentlich drei bis fünf Stunden Laufen oder gleichwertige Übungen, senkte in großen Studien das Risiko an verschiedenen Krebsarten zu sterben, um 50 Prozent. Die Reduktion von Alkohol und fettreicher Nahrung entlastet die Leber. Unterstützend auf die Leberfunktion wirken Bitterstoffe (z .B. in Chicorée, Radicchio, Rucola, Artischocken) und Gelbwurz, Ornithin-Aspartat, Heilerde, rechtsdrehende Milchsäure sowie Ballaststoffe.

Den Menschen individuell achten

Schließlich ist die Stärkung der seelischen Seite in solchen Situationen unabdingbar. Es ist besonders wichtig, dass Patientinnen bei Metastasen von Ärztinnen und Ärzten betreut werden, die sich Zeit nehmen, nicht nur die Krankheit im Blick haben und die Würde der betroffenen Menschen in jeder Hinsicht respektieren.

(Quellen: GfBK, Presseinformation August 2015, presse@biokrebs.de, Bild: © Jonas Glaubitz - Fotolia.com #23047135)