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Rückblick
IMM 2016 – Integrative Medicine Meeting

Das inzwischen 3. IMM - Integrative Medicine Meeting fand dieses Jahr vom 19.-22. September in Rosenfeld am Firmensitz des Konferenz-Veranstalters Helixor Heilmittel GmbH statt. Die Konferenz ist anerkannt und kann stetig steigende Besucher- und Referentenzahlen verzeichnen. Dieses Mal waren Besucher aus 32 Ländern anwesend. Mehr als 40 Referenten haben in 4 Tagen über die neuesten Erkenntnisse aus der integrativen Medizin diskutiert.

Im Fokus stand die Behandlung mit Mistelpräparaten in der Onkologie. Die Mistel gehört heute zu den wissenschaftlich am besten untersuchten pflanzlichen Arzneimitteln. Die Misteltherapie versteht sich nicht als Alternative, sondern als Ergänzung zur klassischen Medizin: Den Abbauprinzipien der konventionellen Therapie (wie z. B. der Chemo- oder Strahlentherapie) werden Aufbauprinzipien zur Förderung der Selbstheilungskräfte zur Seite gestellt. Wie mehrere Studien belegen, ist der Einsatz der Mistel in Deutschland die am häufigsten angewandte komplementäronkologische Methode. Die Mistel enthält über 1.000 verschiedene Inhaltsstoffe. Besonders intensiv wurde die Wirkung von Lektinen, Viscotoxinen und Polysacchariden untersucht.

Zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit der Mistel liegen über 130 klinische Studien und mehr als 2.000 wissenschaftliche Veröffentlichungen vor. 22 von 26 RCTs (randomisierte kontrollierte Studien) bestätigen den positiven Einfluss der Misteltherapie auf die Lebensqualität, besonders in den Bereichen Fatigue, Schlaf- und Appetitlosigkeit, Übelkeit/Erbrechen und emotionales Wohlbefinden(1). Die Misteltherapie moduliert und stabilisiert das geschwächte Immunsystem. So wurde z. B. bei Patienten mit Mamma-, Ovarial- und nicht-kleinzelligem Lungen-Karzinom eine signifikante Besserung der Lebensqualität einschließlich der Fatigue nachgewiesen(2).

Heute ist die Misteltherapie nicht nur fester Bestandteil der komplementäronkologischen Behandlung in ganzheitlichen Kliniken. Auch integrativ arbeitende Kliniken und Ärzte nutzen ihr umfassendes Potenzial.

Namhafte Referenten wie Prof. Dr. med. Hamdy A. Azim, Dr. MD, PhD Gary Deng diskutierten auf dem IMM die Resultate der letzten klinischen Versuche und die Erfahrungen ihrer täglichen Arbeit in den Kliniken. Aufgrund der Internationalität gab es sehr interessante Einblicke in die unterschiedliche Arbeit in anderen Ländern. Wichtige Themen waren die Misteltherapie bei unterschiedlichen Krebsarten, das therapeutische Potenzial von anthroposophischer Pflege, Traditionelle Chinesische Medizin TCM, die Integrierung von Misteltherapie und Hyperthermie, Psychoonkologie in Zeiten personalisierter Krebsmedizin uvm. Die nächste interessante IMM soll im Jahr 2018 stattfinden.

Wir waren für Sie dabei. (notiert von Danilo Geritz)

 

Quellen:
(1)Kienle, G. S., Kiene, H., Review Artikel: „Influence of Viscum album L (European mistletoe) extracts on quality of life in cancer patients: a systematic review of controlled clinical studies“, Integrative CancerTherapy 2010; 9(2):142-57;
(2) Piao, B. K., Wang, Y. X., Xie, G. R., Mansmann, U., Matthes, H., Beuth, J. L., „Impact of complementary mistletoe extract treatment on quality of life in breast, ovarian and non-small cell lung cancer patients. A prospective randomized controlled clinical trial“, Anticancer Research 2004; 24(1): 303-10. ,
Mistelbild: R. Knoeringer; Gruppenfoto: Helixor Heilmittel GmbH