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Sichtweisen: Hodenkrebs bei jungen Männern
Interview mit Prof. Dr. med. Christian Wülfing

Hodenkrebs stellt die häufigste Krebserkrankung junger Männer dar. Rund 4000 Neuerkrankungen werden jedes Jahr in Deutschland gezählt. Am häufigsten erkranken Männer zwischen dem 25. und dem 45. Lebensjahr. Zur Früherkennung von Hodenkrebs empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) deshalb allen Jungen und Männern zwischen 14 und 45 Jahren einmal im Monat die regelmäßige Selbstuntersuchung der Hoden. Mit einer bundesweiten Themenwoche haben die deutschen Urologen junge Männer über Hodenkrebs informiert. EANU fragte nach.

Herr Prof. Dr. med. Christian Wülfing, mit Ihrer urologischen Themenwoche Hodenkrebs haben Sie einen richtigen Akzent gesetzt. Wie waren denn die Reaktionen?

Wie bisher kein anderes Projekt der Deutschen Urologen hat die Themenwoche Hodenkrebs bundesweite Aufmerksamkeit für die Urologie generieren können. Fach- und Publikumsmedien sowie Einrichtungen und Institutionen aus den Bereichen Bildung und Gesundheit und allen voran Urologinnen und Urologen aus ganz Deutschland haben die Initiative in beispielloser Weise getragen. Vor allem auch die medialen Reaktionen haben uns sehr gefreut!

Sie haben ja nicht nur auf die sozialen Medien gesetzt, sondern ein Gesamtpaket an Informationen angeboten ...

... dies war uns auch wichtig, denn wir wollen ja möglichst viele junge Männer und natürlich auch deren Eltern erreichen. Vom 27. bis 31. März 2017 hatten wir auf allen Online-Kanälen zur Aufklärung über Hodenkrebs getrommelt. Zum Auftakt der Urologischen Themenwoche ging die Webseite www.hodencheck.de an den Start. Es folgten ein Fußballer-Video-Clip auf YouTube, ein Experten-Tag mit Interviews über Risikofaktoren, die Selbstuntersuchung und das Zweitmeinungsprojekt Hodentumor sowie eine Influenza-Graffiti-Aktion in den sozialen Netzwerken. Am fünften Tag richteten die Urologen einen zweistündigen Experten-Chat auf www.urologenportal.de ein. Im Vorlauf der Themenwoche hatte die Pressestelle die Medien flächendeckend informiert und 70.000 Flyer und 500 Poster postalisch an den Mann gebracht sowie Texte für die lokale Presse, Bildmaterial und Anzeigen etc. online zum Download zur Verfügung gestellt.

Konnten Sie schon die Resonanz in der Zielgruppe auswerten?

Die Resonanz in der Zielgruppe war und ist anhaltend großartig: Das Video „Entscheidendes Handspiel“ erzielte bis Redaktionsschluss allein auf YouTube weit über 3100 Klicks. Ob Facebook, Twitter, Google + oder Instagram - der Traffic in den sozialen Netzwerken lief auf Hochtouren, die Tweets und Posts rund um die Graffitis waren um kein Wortspiel verlegen. Allein auf Instagram #ballkontrolle gab es über 30.000 Likes für unsere Aktion. Die Experten-Interviews wurden ebenfalls zahlreich geklickt und die Fragen im Chat waren nicht ohne für die Hodentumor-Spezialisten vor den Rechnern. Die Webseite www.hodencheck.de ist im Google Ranking bereits bestens platziert.

Auch die analogen Medien berichteten landauf landab in ungekanntem Ausmaß über die Aufklärungskampagne der DGU. Wichtig ist uns, dass auch die Urologinnen und Urologen vor Ort in ihren Praxen sehr aktiv waren und auf die Aktion aufmerksam machten. Wir hatten insgesamt mehr als 350 Unterstützer der Themenwoche.

Gibt es neben Ihrem Internetauftritt www.hodencheck.de noch weitere Portale für junge Männer, die Sie empfehlen können?

Ja, wir betreiben auch www.jungensprechstunde.de, speziell für Jungs und junge Männer. Wir geben hier viele Tipps rund um die Gesundheit in diesem jungen Lebensabschnitt.

Vielen Dank für Ihre Sichtweise, Prof. Dr. med. Christian Wülfing.