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JA zum Mammografie-Screening – aber?

Seit 2005 werden in Deutschland Frauen zwischen dem 50. bis zum 70. Lebensjahr zum Mammografie-Screening eingeladen. Mammakarzinome lassen sich so frühzeitig erkennen, noch bevor ein Tastbefund möglich ist. Nun haben sich Experten in Medical Tribune zu Wort gemeldet. Trotz aller Bedenken zu Übertherapien nach Befunden, zu Strahlenbelastungen bleiben die Experten Prof. Dr. Anton Scharl (Amberg), Prof. Dr. Jens-Uwe Blohmer (Berlin) und Prof. Ingrid Schreer (Hamburg) bei einem JA zum Mammografie-Screening. Belegt ist über die Jahre, dass das Screening die brustkrebsspezifische Mortalität reduziert.

Die Experten sind sich einig, dass die Diagnostik und die daraus abgeleiteten Therapien neu organisiert werden müssen. Das Ziel soll neu bewertet, das Screening nachgebessert werden. Mammakarzinome werden durch das Screening frühzeitiger entdeckt. Sie sollen individuell mit weniger Intensität behandelt werden. Als besonders wichtig sehen die Experten die Aufklärung der Frauen sowie die psychologische und gynäkologisch-onkologische Betreuung. Für mit einem Verdachtsbefund betroffene Frauen ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit von behandelndem Arzt, onkologischem Zentrum von großer Bedeutung.

Gegenwärtig kann sich eine Frau, die zum Screening eingeladen wird und bei der eine Verdachtsdiagnose vorliegt, nur den festgelegten Abläufen fügen. Das patientenbezogene Gespräch fehlt. Ziel muss sein, dass die Befunde und Therapieempfehlungen beim behandelnden Arzt zusammenlaufen, der dann mit der betroffenen Frau das weitere Vorgehen bespricht. Hier sollte es eine frühzeitige Einbindung eines zertifizierten Brustzentrums geben.

(Quellen: Medical Tribune, Bild: © Picture Partners - Fotolia.com #30814686)