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Aktuelle WHO Studie:
Krebserkrankungen steigen weltweit drastisch an

Die Zahl der Krebserkrankungen wird weltweit deutlich ansteigen: Bis 2030 werden 21,6 Millionen neue Krebsfälle im Jahr erwartet. Auch die Todesfälle durch Krebs werden von 8,2 auf 13 Millionen ansteigen. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC), eine WHO-Unterorganisation, rief deshalb zu großangelegten Vorsorgekampagnen auf.

Zum Teil gehe der enorme Anstieg der Neuerkrankungen auf das prognostizierte Bevölkerungswachstum und die zunehmende Lebenserwartung zurück, heißt es in dem Bericht. Hinzu komme aber, dass die Menschen in wirtschaftlich aufstrebenden Ländern häufig schädliche Verhaltens- und Lifestyle-Gewohnheiten reicherer Staaten annähmen, wie etwa bei der Ernährung. Dabei könnte jede zweite Erkrankung vermieden werden "wenn der aktuelle Wissensstand genau umgesetzt würde", heißt es in dem Bericht der IARC. So solle in Entwicklungsländern eine Gesetzgebung wie in vielen Industrieländern eingeführt werden, um die Umweltverschmutzung zu reduzieren und gegen Tabak- und Alkoholkonsum zu kämpfen. Zudem empfiehlt die Agentur bestimmte Vorsorgeimpfungen etwa gegen Hepatitis B und gegen Viren, die Gebärmutterhalskrebs auslösen. Außerdem sollten Übergewicht und Bewegungsmangel bekämpft werden.

WHO-Generalsekretärin Margaret Chan sagte: "Die Staaten mit niedrigem und mittlerem Einkommen werden unbestreitbar die am stärksten betroffenen Länder sein, denn viele von ihnen sind nur schlecht für einen solchen Anstieg der Zahlen bei den Krebskranken gerüstet."

Fast sieben Millionen Erkrankungen in Asien diagnostiziert obwohl es Fortschritte bei den Behandlungsmethoden gibt, entfallen derzeit mehr als 60 Prozent der Krebsfälle und 70 Prozent der Todesfälle durch Krebs auf Länder Afrikas, Asiens und Lateinamerikas. Fast die Hälfte aller 14 Millionen Neuerkrankungen wurden im Jahr 2012 in Asien diagnostiziert, vor allem in China.

Auf Europa entfiel etwa ein Viertel aller Krebs-Neuerkrankungen im Jahr 2012, auf die USA ein Fünftel. Afrika und der Mittlere Osten kamen auf jeweils rund acht Prozent. Die Analyse der IARC wurde mithilfe von 250 Experten in 40 Ländern erstellt.

Bei den Frauen ist Brustkrebs der häufigste Tumor (32,1 Prozent aller Krebsformen). Auf Platz zwei liegt Darmkrebs (13,5 Prozent). Bei den Männern ist Prostatakrebs (25,7 Prozent) am weitesten verbreitet, vor Darmkrebs (14,3 Prozent). Die Hälfte der Männer und 43 Prozent der Frauen werden in ihrem Leben Krebs bekommen.

(Quellen: dpa, Bild: © bluebay2014 - Fotolia.com #98142334)