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Leberkrebs – neue Therapien dringend benötigt

Gegenwärtig untersuchen Wissenschaftler des Universitätsklinikums Freiburg, welche Rolle das körpereigene Immunsystem beim Kampf gegen Leberkrebs einnehmen kann. Bisher konnte mit den verfügbaren Therapien nur jedem fünften Betroffenen geholfen werden. Leberkrebs ist weltweit die fünfthäufigste Tumorart und die dritthäufigste Ursache für tumorbedingte Todesfälle. Die Forscher um Prof. Dr. Robert Thimme haben bereits nachgewiesen, dass das Immunsystem bei manchen Patienten die Krebszellen erkennt und diese Patienten eine längere Lebenszeit haben. Warum das Immunsystem langfristig aber scheitert, untersuchen die Freiburger Forscher. Sie erwarten Hinweise darauf, wie immunbasierte Leberkrebstherapien gestaltet sein müssen.

In einer 2014 sehr beachteten Studie konnte gezeigt werden, dass bei etwa der Hälfte der untersuchten Patienten das Immunsystem die Leberkrebszellen erkannte. Sie konnten einen antitumoralen Effekt des Immunsystems nachweisen. Die Wissenschaftler identifizierten zentrale Strukturen auf der Oberfläche der Krebszellen, an denen die Immunzellen andockten und die Krebszelle zerstören konnten. „Dieses Wissen dürfte für die Entwicklung von neuen Immuntherapien und Tumor-Impfstoffen eine wichtige Rolle spielen“, so Prof. Thimme.

Wie es dem Immunsystem erst einmal gelingt, die Leberzellen zu kontrollieren und weshalb die Immunantwort später versagt, wird nun untersucht. Die Schlüsselfrage ist derzeit, ob sich die Krebszellen oder das Immunsystem verändern. In ca. drei Jahren wird mit neuen Therapieansätzen und ersten klinischen Studien bei Leberkrebs zu rechnen sein.

(Quelle: Universitätsklinikum Freiburg, Sebastian Kaulitzki - fotolia.com)