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Hautkrebs:
Mit der Kälte von Eis gegen Basalzellkarzinome

Israelische Mediziner haben gute Erfahrungen mit einer Kryotherapie bei Basalzellkarzinomen der unteren Extremität bei komorbiden älteren Patienten gemacht. Die Kryotherapie mit flüssigem Stickstoff, aber auch die CO2- Lasertherapie gelten als alternative Strategien zur Behandlung von Patienten mit Basalzellkarzinomen.

Der Vorteil der Therapie liegt darin, dass das Einfrieren der malignen Zellen vom Inneren des Karzinoms erfolgt und komplett nach außen reicht, berichten der Chirurg Dr. Yaron Har-Shai vom Carmel Medical Center in Haifa in Israel und seine Kollegen. Von außen aufgebrachte Kälte erreiche nicht komplett das Zentrum des Malignoms. Und weil bei älteren Patienten die chirurgische Exzision mit einer Infektionsrate von fast neun Prozent assoziiert sei, hätten sie prospektiv diese Kryotherapie mit flüssigem Stickstoff bei zehn Basalzellkarzinomen geprüft, die sie bei acht Patienten im Alter über 60 Jahre an den Beinen diagnostiziert hatten. Har-Shai hat bereits umfangreiche Erfahrungen mit der Methode bei Patienten mit Keloiden gesammelt.

Bei der Kryotherapie wird eine Nadel unter Lokalanästhesie horizontal zwei bis drei Millimeter so unterhalb des Karzinoms platziert, dass die Ein- und Austrittsstelle im gesunden Gewebe liegt und somit ein Kranz von 5 bis 10 mm im Gesunden entsteht. Unter Druck strömt anschließend flüssiger Stickstoff in die Nadel, wodurch innerhalb weniger Sekunden an der Ein- und Austrittsstelle kleine Eisbällchen entstehen. Die Kryotherapie dauerte, so die israelischen Ärzte, im Durchschnitt fünf Minuten bei einer durchschnittlichen Karzinomgröße von 2,49 cm2. Nach dem Auftauen der Nadel wurde diese wieder entfernt. Während der Prozedur sank die Oberflächentemperatur auf minus 15,55 +/- 6,77 Grad Celsius. Nach im Mittel 79,9 Tagen war die behandelte Hautstelle verheilt. Nur drei Patienten berichteten von leichten Schmerzen an der Behandlungsstelle. Drei Monate nach der Heilung wurden erstmals Biopsien aus dem Zentrum des Narbengewebes entnommen.

Bei allen zehn Proben konnten keine Krebszellen mehr nachgewiesen werden. Dies war auch bis zum Ende des Follow-up von 28 Monaten der Fall. Darüber hinaus kam es auch bei keinem Patienten zu einer Wundinfektion oder zu einem Tumorrezidiv, wie die Ärzte berichten. Ein insgesamt zufriedenstellendes Behandlungsergebnis.

(Quelle: Int J Dermatol 2016; 55(3): 342-350)