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Musiktherapie in der Palliativmedizin

Musiktherapie gilt seit über 30 Jahren als wirksame Maßnahme zur Förderung von Entspannung und Wohlbefinden von unheilbar Kranken. Es besteht dennoch ein Mangel an hochwertigen Untersuchungen für eine Beurteilung der psychologischen und physiologischen Effekte musiktherapeutischer Behandlungen.

Obwohl in der musiktherapeutischen Behandlung der entspannungsfördernde Effekt durch einen Anstieg hochfrequenter Oszillationen der Herzfrequenz beobachtet werden konnte, zeigten sich keine signifikanten Unterschiede in der Schmerzreduktion. In Beobachtungen des Ansprechens bei Fatigue konnte eine stärkere Symptomreduktion festgestellt werden. Hinweise auf die Effektivität hinsichtlich der Reduzierung von Angst, die Verbesserung von emotionalem Zustand und Kommunikation, Reduzierung von Stress und Förderung von Spiritualität zeigen Wirkung, müssen aber weiter untersucht werden.

Die Autoren der randomisierten kontrollierten Studie zur Beurteilung entspannungsfördernder Effekte der Musiktherapie in der Palliativmedizin Dipl.-Psych.Marco Warth, M.A., PD Dr. med. Jens Kessler und Prof. Dr. med. Badenheuer (Fakultät für Therapiewissenschaften, SRH Hochschule Heidelberg) weisen in ihrem Beitrag zum Thema auf den Mangel an hochwertigen Studien hin, die eine evidenzbasierte Empfehlung für diese Therapie unterstützen würde.

Ein anderer Gesichtspunkt: Die Änderungen durch das neue Hospiz- und Palliativgesetz sowie die Neuregelung der Sterbehilfe bedeuten für alle, die in der Palliativversorgung tätig sind, Risiken und Chancen zugleich: Einerseits besteht die Notwendigkeit, vorhandene Standards und Arbeitsabläufe massiv umzustrukturieren, andererseits können dann die Einrichtungen und Dienste von dem neuen Gesetz finanziell stark profitieren.

(Quellen: Deutsches Ärzteblatt Nov. 2015, Bild: © auremar - Fotolia.com #90234776)