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Prophylaktische Entfernung der Brüste ohne Überlebensvorteil

Nach dem Vorbild prominenter Frauen in den USA lassen sich auch in Deutschland immer mehr Frauen eine oder beide Brüste prophylaktisch entfernen, ohne dass auch nach einer genetischen Diagnose ein erhöhtes Risiko vorliegt. Die Gründe sind oft Angst vor Rezidiven oder kontralateraler Erkrankung, ebenso aus Befürchtung, dass die Brust erhaltende Therapien mit anschließendem Wiederaufbau der Brust ein kosmetisch schlechteres Ergebnis bringen als eine Mastektomie mit symmetrischer Rekonstruktion.

Eine große Kohortenstudie in den USA kam zu folgendem Fazit: Die Entfernung einer oder beider Brüste habe bei unilateralem, lokal begrenztem Mammakarzinom keinen Vorteil in der Zehnjahresmortalität gegenüber einer die Brust erhaltenden Operation und Bestrahlung. Die in der Studie erfassten Daten für eine Mastektomie können als Übertherapie bewertet werden. Bei Patientinnen, die zu einer Mastektomie entschlossen sind, ist es oft schwierig, sie von einer Brust erhaltenden Therapie zu überzeugen. Ärzte raten in diesen Fällen zu einer psychologischen Beratung.

(Quellen: Kurian AW, Lichtensztajn DJ, et al.JAMA 2014, Jonas Glaubitz - fotolia.com)