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Liebe Leserin, lieber Leser, unser Newsletter kommt ab heute in neuer Struktur zu Ihnen. Wir bieten Ihnen aktuelle Informationen, wertvolle Tipps und Erklärungen zu wichtigen Themen der Integrativen Krebstherapie, die für die Allianz von klassischer Onkologie und komplementären Krebstherapien steht. |
In dieser Ausgabe |
TOP NEWS Personalisierung der Therapien – Zukunft der Onkologie |
Brustkrebs – Mammakarzinom, Studie: Unnötige Chemotherapie? |
Hautkrebs – Malignes Melanom, Rose Bengal - Neue Chancen? |
Schilddrüsenkrebs – weniger manchmal besser? |
Lungenkrebs – Elektronische Nasen erschnüffeln? |
Hautkrebs – Malignes Melanom unter dem Tattoo |
Krebstherapie bei Älteren |
Komplementäre Onkologie - Misteltherapie |
Themen der „Aktuellen Gesundheitsnachrichten“, Heft 11 |
NEWS KOMPAKT Aus aller Welt! |
Personalisierung der Therapien – Zukunft der Onkologie |
Jüngste Erkenntnisse beherrschen die Fachpresse der Onkologie und wecken neue Hoffnungen, mit personalisierten Therapien dem Krebs wirkungsvoller zu Leibe rücken zu können. Die Einblicke in die Biologie und Genetik von Tumorerkrankungen machen deutlich, dass in einer einzigen Tumorentität Tausende von genetischen Mutationen existieren und führen zu der Frage, welche Konsequenzen sich aus dieser enormen Heterogenität für die Diagnostik und Therapie ergeben werden. Wir werden Sie zu dieser neuen komplexen Erkenntnis-Ebene in der Onkologie weiter auf dem Laufenden halten. (Quelle: Pressekonferenz der Jahrestagung) |
Schilddrüsenkarzinome werden lt. eines US-Autorenteams um Dr. Juan B. Brito von der Mayo Klinik in Minnesota heute oftmals überdiagnostiziert. Die Folge: Patienten werden damit häufig vollkommen unnötig in Angst und Schrecken versetzt und die Organe ohne triftigen Grund entfernt. Die Autoren (siehe British Medical Journal) sind der Ansicht, dass die Erkrankung in vielen Fällen keinesfalls lebensbedrohlich ist. Rund 85% der Betroffenen leiden unter einem so genannten papillären Karzinom, das – wenn die Knoten nicht größer als 20mm sind – mit einer sehr guten Prognose verbunden ist. Ein Umdenken sollte stattfinden – nicht sofort OP und Strahlentherapie, sondern erst einmal abwarten und den Betroffenen die Chance der Entscheidung bei aktiver Überwachung zu überlassen. Die Nebenwirkungen einer OP mit anschließender Strahlenbehandlung sind nicht unerheblich: Neben hohen Kosten, sekundären malignen Neoplasien, kann es auch zu Stimmbandlähmungen kommen. Kleinere Knoten würden heute meist nur zufällig entdeckt. Die meisten Knoten bedürfen nach Ansicht von Brito aber gar keiner Therapie. „Der überzeugendste Beweis, dass Patienten mit einem Niedrig-Risiko-Karzinom überbehandelt werden, ist der Umstand, dass trotz eines dreifachen Anstiegs der Inzidenz des papillären Schilddrüsenkrebses in den vergangenen 30 Jahren die Todesrate stabil geblieben ist.“ Dieser Meinung schließt sich Prof. Dr. Markus Luster, Direktor der Klinik für Nuklearmedizin am Uniklinikum Marburg, nicht uneingeschränkt an. „Die Operation verhilft den meisten Patienten zu einer uneingeschränkten Lebenserwartung. Dass der Verzicht auf die sofortige OP nichts an der Lebenserwartung ändert, ist dagegen noch nicht mit ausreichende Evidenz belegt.“ (Quelle: Brito JP, et al: BMJ 2013; RKI Krebsregister Krebs in Deutschland 8.Ausgabe 2012; medscapemedizin) |
In unserem letzten Newsletter haben wir für Sie über die erstaunlichen Erfahrungen mit Hunden berichtet, die Krebs erschnüffeln können. Wissenschaftler versuchen seit einiger Zeit, diese „Nasen“ elektronisch nachzubauen. Erste Ergebnisse zeichnen sich ab. „Hunde haben wirklich feine Nasen, aber die Kommunikation mit ihnen bleibt ein Problem“, so Prof. Dr. Anton Amann, Direktor des Institutes für Atemgasanalytik der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Dornbirn. Die Analyse der Ausatemluft per Gas-Chronotographie und Massenspektrometrie sei einfacher, es kann sogar am Krankenbett erfolgen. Untersucht wird derzeit, ob die E-Nase Lungenkrebserkrankungen bei Rauchern und Nichtrauchern zu erkennen. Eine Arbeitsgruppe um Dr.Maris Bukovski von der Universität Riga, Lettland, untersuchte Atemproben von Rauchern und Nichtrauchern. Unter den Nichtrauchern identifizierte die E-Nase 128 korrekt und nur fünf Gesunde fälschlich als tumorkrank. Bei 210 Rauchern fand sie 114 Lungenkrebspatienten, fünf entgingen ihr. Viele aufwendige Testreihen sind noch erforderlich bis dieses Verfahren verlässliche Diagnosen zulässt. (Quelle: ERS-Kongress 2013) |
Wer Tattoos hat und die Sonne liebt, der sollte die Hautkrebsvorsorge, das Screening, nutzen. Unter dem Tattoo können sich Zeichen von schwarzem Hautkrebs, das Melanom, oder auch des weißen Hautkrebses verbergen. Hier ein Fallbeispiel: Wenn Tattoos nicht mehr getragen werden wollen, lassen sie sich per Laser aufwendig entfernen. Ein junger Mann wollte sich auf keinen Fall einen verdächtigen Fleck herausschneiden lassen, obwohl der behandelnde Dermatologe nach der massiven Weigerung seines Patienten eine Weiterbehandlung rigoros ablehnte. Dem behandelnden Dermatologen fiel bei der Farbentfernung mitten in der dunklen Pigmentfarbe ein Nävus auf. Der wies zwar dermatoskopisch keine malignen Zeichen auf, dennoch riet der Dermatologe zu einer Exzision. Der junge Mann blieb bei seiner Weigerung. Erst nach 43 Lasersitzungen willigte der Patient letztlich ein – das histologische Ergebnis: ein Melanom. Inzwischen hatte sich der Nävus verändert und wies jetzt Charakteristika eines frühen Melanoms auf. Das Fazit: Vor einer Tattoo-Entfernung mittels Laser muss die gesamte Haut gründlich auf pigmentierte Läsionen untersucht werden. Gegenwärtig gibt es noch keine Belege dafür, dass eine Laserbehandlung gutartige Nävi in maligne verwandeln kann. Auf einer pigmentierten Läsion sollte niemals eine Tätowierung aufgebracht werden. Ist das bereits erfolgt, so scheidet die Option Laser-Entfernung aus. (Quelle: Laura Pohl et al., JAMA Dermatology 2013; online first; fotolia:ninared) |
Aktuelle Gesundheitsnachrichten Heft Nr. 11 Die neue Ausgabe des Periodikums „Aktuelle Gesundheitsnachrichten“, Heft Nr. 11, ist fertig. Mit einem Klick können Sie sofort loslesen. Hier ein Überblick über die Beiträge, die Wissenschaftler, Forscher und Mediziner unserer Redaktion für Sie in zur Verfügung gestellt haben. |
Lungenkrebs im Blut erkennen? Das Enzym Isozitratdehydrogenase 1 (IDH1) eignet sich möglicherweise für einen frühen Nachweis nicht kleinzelliger Bronchialkarzinome. Chinesische Forscher testeten den Marker anhand von Blutproben von 943 Patienten. Sie fanden heraus, dass die mittleren IDH1-Spiegel bei Patienten mit Andenokarzinom bzw. Plattenepithelkarzinom bis zu 2,7-fach höher lagen als bei Gesunden. Sie errechneten für diesen Test eine Sensitivität von 77%. (Quelle: Jie He et al.,Clinical Cancer Research 2013) Darmkrebs für junge Patienten gefährlicher Darmkrebspatienten werden immer jünger. Oft sind sie unter 50 Jahre alt, einige sogar unter 40. Forscher ermittelten in einer Analyse der ARCAD-Datenbank, dass zwar die Inzidenz rückläufig ist, dass aber die Erkrankung bei jüngeren Patienten im Steigen ist. Problematisch in diesem Fall: Das Karzinom wird oft im fortgeschrittenen Stadium entdeckt, da es für diese Altersgruppe bisher kein Screening gibt. Bei Diagnosestellung liegt oft schon eine Metastasierung vor. Die schlechtesten Aussichten hatten die jüngsten und die ältesten Patienten mit einem erhöhten Sterberisiko zwischen 30 und 72 %. (Quelle: European Cancer Congress 2013) Leberkrebs früh finden Hepatische Karzinome verhalten sich unglücklicherweise oft lange unauffällig. Wenn Symptome wie Bauchschmerzen und Gewichtsverlust auftreten, sind sie meist schon sehr groß. Dr. Ravindhra vom Pathologischen Institut der Universität Georgia und sein Team haben ein frühes Unterscheidungsmerkmal gefunden. Die Mikro-RNAmir–21 fanden sie nur in malignen Zellen, nicht aber in gesunden Hepatozyten. (Quelle: US-Pathologen-Kongress 2013) Bei Diabetes mehr Brust- und Darmkrebs Eine Metaanalyse mit Daten von knapp zwei Millionen Patienten hat den Zusammenhang bestätigt. Nicht nur die Erkrankungshäufigkeit, sondern auch die Sterbefälle liegen höher. Das Brustkrebsrisiko war bei Diabetikern um 23%, das Risiko eines Kolorektalkarzinoms um 26% erhöht – schreiben Autoren von der Erasmus-Universität in Rotterdam. (Quelle: Br J Surg 2013, MMW-Fortschr.Med. 2013) Tumoren in der Mundhöhle Human Papilloma Virus (HPV) – eine wachsende Epidemie für positive oropharnyngeale Plattenepithelkarzinome? Die Häufigkeit von Tumoren der Mundhöhle nimmt trotz eines Rückgangs des Tabakkonsums zu. Fast 20-30% der Patienten mit oropharnyngealem Plattenepithelkarzinom weisen keine traditionellen Risikofaktoren wie Rauchen oder Alkoholkonsum auf. Die HPV-Viren (Gruppe von DNA-Viren) scheinen die maligne Transformation anzutreiben. (Quelle: Panwar A et al.; PubMed, Publisher 2013) |
Liebe Leserinnen und Leser, alle Ausgaben der "Aktuellen Gesundheitsnachrichten", Nr. 1 bis Nr. 10, sowie alle Newsletter sind online über www.eanu-archiv.de einzusehen. Die Ausgabe 11 der „Aktuellen Gesundheitsnachrichten“ ist im November 2013 erschienen, die Folgeausgabe kommt im Frühjahr 2014. Bis dahin, |
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